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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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einen angenehmeren Zeitvertreib erlebt hatte. Als sie fertig waren und ich wieder vor den einhundert Obin stand, waren sie diesmal meine Freunde, jeder Einzelne. Dann verbeugte ich mich vor ihnen, wünschte ihnen alles Gute und sagte, dass wir uns später wiedersehen würden.
    Anschließend kehrte ich zur Leitzentrale zurück. General Gau wartete am Fuß der Treppe auf mich.
    »Falls Sie Arbeit suchen, Zoë, ich hätte für Sie einen Posten in meinem Stab«, sagte er.

    Ich lachte. »Vielen Dank, General, aber ich will einfach nur nach Hause.«
    »Also ein andermal«, sagte Gau. »Jetzt werde ich meines Schiedsrichteramtes walten. Dabei werde ich so unparteiisch wie möglich sein. Obwohl ich Ihnen sagen möchte, dass ich insgeheim für die Obin bin. Und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so etwas sagen würde.«
    »Das weiß ich zu schätzen«, sagte ich und ging die Treppe hinauf.
    Hickory fing mich an der Tür ab. »Du hast getan, was ich gehofft hatte. Inzwischen bereue ich es, mich nicht ebenfalls als Freiwilliger gemeldet zu haben.«
    »Ich nicht«, sagte ich und umarmte Hickory. Dock verbeugte sich vor mir, und ich nickte ihm zu. Schließlich wandte ich mich an den Consu.
    »Sie haben meine Antwort gehört«, sagte ich.
    »Das habe ich«, sagte er. »Und sie hat mich sehr überrascht, Mensch.«
    »Gut«, sagte ich. »Übrigens heiße ich Zoë. Zoë Boutin-Perry.«
    »In der Tat.« Der Consu schien sich über meine Dreistigkeit zu amüsieren. »Diesen Namen werde ich mir merken. Und dafür sorgen, dass auch andere ihn sich merken. Aber wenn deine Obin diesen Kampf nicht gewinnen, glaube ich kaum, dass wir uns noch sehr lange an deinen Namen erinnern werden.«
    »Sie werden sich noch sehr lange daran erinnern«, erwiderte ich. »Denn meine Freunde da unten werden Ihre gründlich aufmischen.«
    Und das taten sie.

25
    Also flog ich nach Hause, das Consu-Geschenk im Schlepptau.
    John und Jane begrüßten mich, als ich aus dem Obin-Shuttle sprang, und schließlich wälzten wir uns alle am Boden, nachdem ich Mutter mit voller Wucht umgerannt und dann auch noch Vater mitgerissen hatte. Danach zeigte ich ihnen mein neues Spielzeug, den Absaugfeldgenerator, eine Spezialanfertigung der Consu, die uns einen taktischen Vorteil verschaffen sollte, wenn wir Besuch von Nerbros Eser und seinen Freunden bekamen. Jane stürzte sich sofort darauf und hantierte damit herum. So etwas war genau das Richtige für sie.
    Hickory und Dickory und ich hatten entschieden, dass weder John noch Jane wissen mussten, was nötig gewesen war, um das System zu bekommen. Je weniger sie wussten, desto weniger konnte die Koloniale Union ihnen vorwerfen, wenn sie als Verräter angeklagt wurden. Obwohl es ganz danach aussah, als würde es gar nicht dazu kommen. Der Kolonialrat von Roanoke hatte John und Jane ihre Posten entzogen, sobald sie offenbart hatten, wohin sie mich geschickt hatten und wen ich treffen sollte, worauf Gretchens Vater Manfred als neuer Kolonialverwalter eingesetzt worden war. Aber sie hatten meinen Eltern eine Frist von zehn Tagen gewährt, in der man den Erfolg meiner Mission abwarten wollte, bevor man die Koloniale Union über die Sache informierte. Ich
kehrte innerhalb dieser Frist zurück, und als man sah, was ich mitgebracht hatte, war man nicht mehr geneigt, John und Jane den fürsorglichen Armen des Justizsystems der Kolonialen Union zu überlassen. Es gab nichts, worüber ich mich hätte beklagen können.
    Nachdem ich den beiden den Absaugfeldgenerator erklärt hatte, unternahm ich einen Spaziergang und fand Gretchen auf ihrer Veranda sitzend, wo sie ein Buch las.
    »Ich bin wieder da«, sagte ich.
    »Oh«, sagte sie und blätterte entspannt eine Seite um. »Warst du weg?«
    Ich grinste. Dann warf sie das Buch auf mich und sagte, wenn ich so etwas noch einmal tat, würde sie mich erwürgen, und sie würde es schaffen, weil sie in unseren Selbstverteidigungskursen schon immer besser als ich gewesen war. Das war leider wahr. Wir fielen uns in die Arme und machten uns anschließend auf die Suche nach Magdy, damit wir ihm wieder in Stereo auf die Nerven gehen konnten.
    Zehn Tage später wurde Roanoke von Nerbros Eser und etwa einhundert arrisianischen Soldaten angegriffen. Eser und seine Artgenossen marschierten einfach in Croatoan ein und verlangten, mit unseren Anführern zu sprechen. Stattdessen bekamen sie es mit Savitri zu tun, der Assistentin des Verwalters. Sie schlug vor, dass die Arrisianer zu ihren Schiffen

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