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Zwischen Mond und Versprechen

Zwischen Mond und Versprechen

Titel: Zwischen Mond und Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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geht. «
    Ich errötete bei ihrem beschützenden Tonfall.
    » Du bist eine gute Freundin « , stellte Max richtig fest.
    » Die beste « , bestätigte Amy.
    » Komm, Max « , drängte Stella, » ich begleite dich zu deiner Klasse. «
    Er folgte Stella. Aber er drehte sich die ganze Zeit nach uns um. Ich meine, nach Amy.
    » So ein Arsch « , meinte ich.
    » Ja « , murmelte Amy und starrte Max hinterher. » Was für ein A… «
    » Amy! « , schimpfte ich lachend. » Mein Gott, Pietr. Ist er immer so? «
    » Fast immer « , gestand er.
    » Aber es war irgendwie komisch. Dass er dachte, du stehst auf mich. «
    Pietrs Gesichtszüge verhärteten sich, aber er nickte. » Da. Komisch. « Dann sagte er: » Wir kommen zu spät. Hörst du? «
    Ich fuhr zusammen, als die Schulglocke schrillte, und ich staunte über sein exaktes Zeitgefühl.
    » Ich muss auch los « , sagte Amy, als Pietr und ich in Richtung Turnhalle eilten. Nur wir zwei, inmitten der schnatternden Menge. Ich überlegte, ob der Flair des Neuen sich schon abnutzte.
    » Hi, Pietr! « , rief jemand vom anderen Ende des Korridors.
    Izzy. Anscheinend hatte Pietr Izzy nicht nur beeindruckt, weil er eine Neuerwerbung der Schule war. Großartig.
    » Die Jungenumkleide « , sagte ich und zeigte zum Ende des Korridors, in der Hoffunung, einer Izzy-Belästigung aus dem Weg zu gehen.
    » Die Mädchenumkleide « , sagte er und zeigte auf die direkt vor mir liegende Tür und lächelte mich dabei von der Seite an.
    Ich erwiderte sein Lächeln, konnte es einfach nicht rechtzeitig unterdrücken. Er spielte also mit unserem Gewitzel über » das Offensichtliche « . Ich war eine der Letzten, die den Umkleideraum betrat. Ich schälte mich aus meinen Jeans, zog mein T-Shirt aus und schlüpfte in die Sportklamotten, auf denen der Name und das Maskottchen der Schule gedruckt waren.
    Der Junction-Hase glotzte von meinem T-Shirt, seine Hinterläufe waren verdreht, so als wollte er einen unsichtbaren Gegner kicken, und seine Zähne waren so groß und spitz, dass mein Dad schon gemeint hat, das Biest würde einem Monty-Python-Sketch alle Ehre machen. Obwohl ich mich nicht unbedingt als Morgenmensch bezeichnen würde– meistens kam ich mir so früh überhaupt nicht wie ein Mensch vor– verlief dieser Morgen beinahe normal, wenn man von Pietr und Max einmal absah.
    Ich streifte meine Halskette ab und legte sie auf die oberste Ablage des Schließfachs, dann drückte ich kurz meine Jeans, um sicherzugehen, dass mein Troststein nochda war. Ich wollte ihn immer bei mir haben, aber im Sportunterricht waren Schmuck und » Accessoires « verboten.
    Sarah kam zu mir rüber und ich fragte sie, was sie heute las. » Ich bin mitten in Dickens Großen Erwartungen. Hast du es gelesen? «
    Ich sagte » Nein. « , obwohl ich nicht mehr genau wusste, ob ich es doch gelesen hatte.
    Selbst wenn ich mich anstrengte, hätte ich Bücher niemals so schnell verschlingen können wie sie. Nach dem Unfall hat sich in ihrem Hirn irgendein Hebel umgelegt und seitdem ist sie wörtersüchtig.
    » Schon komisch. Es handelt eigentlich nur von moralischer Vervollkommnung. Der Hauptcharakter, Pip, tut alles, um ein besserer Mensch zu werden « , erzählte sie eifrig.
    » Klingt cool « , sagte ich. » Vervollkommnung ist ein Thema, das mich echt interessiert. « Vor allem aber hoffte ich, dass Sarah das Thema begeisterte.
    Wir traten aus der Umkleide in die unendliche Weite der Turnhalle hinaus. Coach Mac machte einen Probewurf mit dem Basketball, Pietr in seinem Windschatten.
    Pietr nickte mir zu. Einige Mädchen erdolchten mich fast mit ihren Blicken, denn sie verdächtigten Pietr, eine besondere Beziehung zu mir aufgebaut zu haben. Wenigstens war die lästige Anhängerschar etwas geschrumpft. Am Tag zuvor hatte sie beinahe Paparazzi-Niveau angenommen.
    Der Ball witschte durch den Korb und Coach Mac rief: » Jo, Petey, so läuft das an der Junction High. Wusch! « Der Trainer drückte Pietrs Schulter und zeigte dann in Richtung Umkleide. » Derek! «
    Derek drehte sich um. » Ja, Coach? «
    » Hol dem Frischfleisch hier ein Trikot und weis ihm einen Spind zu. «
    » Geht in Ordnung. « Dereks Lächeln gab mir zu denken, selbst als Sarah mich zur Bank schleuste.
    Ich beobachtete, wie Derek und Pietr im Umkleideraum verschwanden.
    » Setz dich « , meinte Sarah und ich ließ mich auf der Bank nieder, den Blick immer noch auf die Tür zur Umkleide gerichtet. » Was ist nur mit dir los? « Sarah fuchtelte mit der Hand

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