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Zwischen Mond und Versprechen

Zwischen Mond und Versprechen

Titel: Zwischen Mond und Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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lobte er Derek und Jack für ihre Teamaufstellung, im nächsten machte er sich über die restliche bunt zusammen gewürfelte Jungsmannschaft lustig. Ich rief mir immer wieder ins Bewusstsein, dass ich diese platte Bevorzugung unserer Sport-Asse schlimm fand, aber dann sah Derek mich an, und alles war vergessen.
    Die anderen Jungs verließen die Bank und zogen ihre Shirts aus. Ein fluoreszierendes Licht erfüllte den Raum, als zuerst ein Mitglied des Debattierclubs und dann ein Guru aus dem Schachclub ihre Hemden abstreiften und ihre schmächtigen weißen Körper präsentierten. Es sah aus, als würden Vampire sich ihrer Kleidung entledigen, nur dass sie viel ungesünder aussahen als die Untoten, über die ich gelesen hatte.
    Eine Wand aus weißen Oberkörpern bildete sich vor Pietr, der irgendwo dahinter stand. Ich hörte ein erstauntes Murmeln. Die weiße Wand geriet in Bewegung und endlich konnte ich einen Blick auf Pietr erhaschen. Die Nerds der Schule hatten sich um ihn geschart und diskutierten etwas, was ich von meinem Platz aus nicht sehen konnte.
    Pietr stand unbeweglich da, das Trikothemd in seiner Hand, den Mund zusammengepresst. Im Gegensatz zur Alabasterhaut seiner Betrachter sah Pietrs Haut aus, als wäre er ständig an der Sonne. Er strahlte… Wärme aus.
    Pietr stand reglos da, während die anderen, kleiner gewachsenen Jungs über etwas diskutierten, was sich offenbar auf seinem Rücken befand.
    Smith, mein Lieblingpartner im Debattierclub und Mitglied meines Flirt- und Dating-Clubs, meinte: » Sieht wie ein außergewöhnliches Muttermal aus. « Er schaute prüfend durch seine dicken Brillengläser.
    » Das ist ein Tattoo « , entgegnete Pietr. » Alle in meiner Familie haben so eins. «
    Jaikin versuchte es mit einer anderen Taktik. » Für ein Tattoo ist die Farbe sehr natürlich. « Nur weil die Jungs sich im Goldenen Oktober ein wenig mit Pietr angefreundet hatten, verschonten sie ihn noch lange nicht mit ihrer angeborenen Neugier. Meine Nerds mit ihrer offenen, plumpen Art waren einfach süß.
    » Farbenmäßig haben die einiges drauf heutzutage « , erwiderte Pietr.
    » Für ein Muttermal ist es wirklich sehr exakt geformt « , gab Smith zu.
    Mittlerweile war auch Coach Mac neugierig auf das Tattoo des neuen Schülers geworden.
    Er ging zu der Gruppe, worauf auch wir anderen die uns angewiesenen Positionen verließen und ihm folgten. Ich stand mitten in einer Schar neugieriger Trikotträger und konnte das Tattoo deutlich erkennen. So deutlich, dass ich mich der zuerst geäußerten Meinung meiner Jungs anschloss: Der Fleck auf Pietrs linkem Schulterblatt war kein Tattoo.
    Jemand stellte die Frage, die mir auf der Zunge lag, die ich aber nicht aussprach, weil ich nicht so neugierig erscheinen wollte.
    » Was ist es denn genau? «
    » Ein Schwert « , antwortete Pietr und warf sich das Hemd über die Schulter, um die Diskussion zu beenden.
    Aber Hascal steuerte seine eigene Sichtweise bei, die Pietr komischerweise noch verlegener machte. » Sieht aus wie ein Säbel. «
    Ich umkreiste die Gruppe und ergriff die Gelegenheit, einen Blick auf den hemdlosen Pietr zu werfen. Er war schlank, aber nicht mager, und seine Muskeln bewegten sich geschmeidig, als er sich halb umdrehte, um den neugierigen Blicken der anderen auszuweichen. Seine Arme und Schultern waren gut geformt und sein Brustkorb so muskulös, als würde er morgens vor der Schule auf dem Feld arbeiten. Aber das war sicherlich nicht der Fall, denn Pietrs Familie kam aus Farthington.
    Und in Farthington gab es keine Bauernhöfe.
    » Ein Säbel ist doch eine Art Schwert « , erwiderte Pietr genervt.
    » Hey… du heißt doch Rusakova mit Nachnamen? « , fragte Hascal, obwohl er das genau wusste. Er machte eigentlich nie den Mund auf, wenn er sich seiner Sache nicht völlig sicher war.
    Pietr kniff seine Lippen zusammen, aber er nickte.
    » War deine Familie in Russland beim Militär? «
    » Teilweise. «
    » Teil… « , stotterte Hascal. Ich hörte förmlich die Zahnrädchen in seinem Hirn knirschen, als er versuchte, diese kryptische Antwort zu interpretieren.
    Und dann entdeckte ich etwas, was das geheimnisvolle Tattoo für mich in den Hintergrund treten ließ.
    Ich schlüpfte zwischen den Zuschauern hindurch, bis ich direkt vor Pietr stand, und bevor ich wusste, was ich da tat, berührte meine Hand eine schlimme Narbe, die sich im Zickzack von der Seite unterhalb der Rippen halb über seinen Bauch zog. Pietr fühlte sich so warm an, wie er

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