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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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keine allzu genauen Erinnerungen an die wirklichen … nun … Taten habe. Beadie verübt sie, und ich verfalle … ich weiß nicht … in eine Art Bewusstlosigkeit. Eine Art Amnesie. Irgendeine verdammte Sache.«
    Lügner! Du erinnerst dich an alles. Das steht in deinem Blick, es liegt sogar in der Art, wie du die Mundwinkel hängen lässt.
    »Und jetzt … liegt alles in Darcellens Hand.« Er führte sie an die Lippen und küsste den Handrücken, als wolle er seine Aussage unterstreichen. »Du kennst diese alte Redensart: ›Ich könnte’s dir erzählen, aber dann müsste ich dich kaltmachen‹? Die gilt hier nicht. Ich könnte dich niemals umbringen. Was ich gemacht, was ich aufgebaut habe - so bescheiden es manchen Leuten erscheinen mag -, habe ich für dich gemacht und aufgebaut. Natürlich auch für die Kinder, aber hauptsächlich für dich. Du bist in mein Leben getreten, und weißt du, was daraufhin passiert ist?«
    »Du hast aufgehört«, sagte sie.
    Er brach in strahlendes Grinsen aus. »Über zwanzig Jahre lang!«

    Sechzehn, dachte sie, sagte aber nichts.
    »In den meisten dieser Jahre, als wir die Kinder großgezogen und darum gekämpft haben, den Münzhandel zu etablieren - obwohl das hauptsächlich du warst, weil ich ständig in Neuengland unterwegs gewesen bin, um Klienten steuerlich und bei Stiftungsgründungen zu beraten …«
    »Der Erfolg war dein Verdienst«, sagte sie und war leicht schockiert darüber, was sie in ihrer Stimme hörte: Ruhe und Wärme. »Du hattest das nötige Fachwissen.«
    Er wirkte fast wieder zu Tränen gerührt, und als er weitersprach, klang seine Stimme heiser. »Danke, Schatz. Es bedeutet mir unendlich viel, dich das sagen zu hören. Du hast mich gerettet, ehrlich. Und zwar in mehr als einer Beziehung.«
    Er räusperte sich.
    »Ein Dutzend Jahre lang hat BD keinen Muckser getan. Ich dachte, er wäre fort. Ich hab das wirklich geglaubt. Aber dann ist er zurückgekommen. Wie ein Geist.« Bob schien darüber nachzudenken, dann nickte er bedächtig. »Genau das ist er. Ein Geist, ein böser Geist. Er hat angefangen, mich auf Frauen aufmerksam zu machen, wenn ich auf Reisen war. ›Sieh dir bloß mal die an, die will, dass du ihre Brustwarzen siehst, aber würdest du eine berühren, würde sie die Polizei rufen und dann mit ihren Freundinnen lachen, wenn du abgeführt wirst. Oder sieh dir die an, wie sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen fährt; sie auch, dass du dir wünschst, sie würde sie in deinen Mund stecken, und auch, dass du weißt, dass sie das nie tun wird. Und sieh dir die an, die ihren Slip blitzen lässt, wenn sie aus dem Auto steigt, und wenn du das für Zufall hältst, bist du ein Idiot. Die ist nur noch so ein hochnäsiges Weibsbild, das sich sicher ist, niemals zu kriegen, was es verdient.‹«
    Er hielt inne und starrte wieder düster und bedrückt vor sich hin. In seinem Blick lag der Bobby, der sich siebenundzwanzig
Jahre lang erfolgreich vor ihr versteckt hatte. Die Person, die er als Geist hinzustellen versuchte.
    »Als dieser Drang zurückgekehrt ist, habe ich dagegen angekämpft. Es gibt da so Zeitschriften … bestimmte Magazine … ich habe vor unserer Ehe mal welche gekauft, und ich dachte, wenn ich das wieder tue … oder bestimmte Internetseiten … ich dachte, ich könnte … ich weiß nicht recht … die Realität durch Phantasie ersetzen, könnte man vielleicht sagen … aber sobald man das Original kennt, ist die Phantasie nichts mehr wert.«
    Er redete, fand Darcy, wie ein Mann, der eine teure Delikatesse lieben gelernt hatte. Kaviar. Trüffeln. Belgische Pralinen.
    »Aber das Entscheidende ist, dass ich aufgehört habe. In all diesen Jahren hatte ich aufgehört. Und ich könnte es wieder schaffen, Darcy. Dieses Mal endgültig. Wenn es eine Chance für uns gibt. Wenn du mir verzeihen und einfach eine neue Seite aufschlagen könntest.« Er sah sie mit feuchten Augen ernst an. »Ist es denn denkbar, dass du das könntest?«
    Sie dachte an die in einer Schneewehe verscharrte Frau, deren nackte Beine ein achtlos vorbeifahrender Schneepflug freigelegt hatte - die Tochter irgendeiner Mutter, einst der Liebling irgendeines Vaters, als sie in einem rosa Tutu unbeholfen über eine Grundschulbühne getanzt war. Sie dachte an die in einem eiskalten Bach aufgefundene Mutter mit ihrem Sohn, deren Haar sich in dem eisrandigen schwarzen Wasser kräuselte. Sie dachte an die Frau mit dem Kopf im Mais und hinter dem Rücken gefesselten

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