Zwischen Rom und Mekka
übersetzt »Controverse«) des Dialogs (»Entretien«) hat Th. Khoury die 7. »Controverse« mit Anmerkungen und einer umfassenden Einleitung über die Entstehung des Textes, die handschriftliche Überlieferung und die Struktur des Dialogs sowie kurze Inhaltsangaben über die nicht edierten »Controverses« herausgegeben; dem griechischen Text ist eine französische Übersetzung beigefügt: Manuel II Paléologue, Entretiens avec un Musulman. 7e Controverse. Sources chrétiennes Nr. 115, Paris 1966. Inzwischen hat Karl Förstel im
Corpus Islamico-Christianum (Series Graeca. Schriftleitung A.Th. Khoury - R. Glei) eine kommentierte griechisch-deutsche Textausgabe veröffentlicht: Manuel II. Palaiologus, Dialoge mit einem Muslim. 3 Bde. Würzburg, Altenberge 1993-1996. Bereits 1966 hatte E. Trapp den griechischen Text - mit einer Einleitung versehen - als Band II der Wiener byzantinischen Studien herausgegeben. Ich zitiere im folgenden nach Khoury.
[2] Vgl. über Entstehung und Aufzeichnung des Dialogs Khoury, S. 22-29; ausführlich äußern sich dazu auch Förstel und Trapp in ihren Editionen.
[3] Controverse VII 2c; bei Khoury S. 142/143; Förstel Bd. I, VII. Dialog 1.5, S. 240/241. Dieses Zitat ist in der muslimischen Welt leider als Ausdruck meiner eigenen Position aufgefasst worden und hat so begreiflicherweise Empörung hervorgerufen. Ich hoffe, dass der Leser meines Textes sofort erkennen kann, dass dieser Satz nicht meine eigene Haltung dem Koran gegenüber ausdrückt, dem gegenüber ich die Ehrfurcht empfinde, die dem heiligen Buch einer großen Religion gebührt. Bei der Zitation des Texts von Kaiser Manuel II. ging es mir einzig darum, auf den wesentlichen Zusammenhang zwischen Glaube und Vernunft hinzuführen. In diesem Punkt stimme ich Manuel zu, ohne mir deshalb seine Polemik zuzueignen.
[4] Controverse VII 3b-c; bei Khoury S. 144/145; Förstel Bd. I, VII. Dialog 1.6, S. 240-243.
[5] Einzig um dieses Gedankens willen habe ich den zwischen Manuel und seinem persischen Gesprächspartner geführten Dialog zitiert. Er gibt das Thema der folgenden Überlegungen vor.
[6] Khoury, a.a.O., S. 144 Anm. 1.
[7] R. Arnaldez, Grammaire et théologie chez Ibn Hazm de Cordoue. Paris 1956, S. 13; cf. Khoury, S. 144. Dass es in der spätmittelalterlichen Theologie vergleichbare Positionen gibt, wird im weiteren Verlauf dieses Vortrags gezeigt.
[8] Für die viel diskutierte Auslegung der Dornbuschszene darf ich auf meine »Einführung in das Christentum« (München 1968) S. 84-102 verweisen. Ich denke, dass das dort Gesagte trotz der weitergegangenen Diskussion nach wie vor sachgemäß ist.
[9] Vgl. A. Schenker, L’Ecriture sainte subsiste en plusieurs formes
canoniques simultanées, in: L’interpretazione della Bibbia nella Chiesa. Atti del Simposio promosso dalla Congregazione per la Dottrina della Fede. Città del Vaticano 2001, S. 178-186.
[10] Ausführlicher habe ich mich dazu geäußert in meinem Buch »Der Geist der Liturgie. Eine Einführung«. Freiburg 2000, S. 38-42.
[11] Aus der umfänglichen Literatur zum Thema Enthellenisierung möchte ich besonders nennen A. Grillmeier, Hellenisierung - Judaisierung des Christentums als Deuteprinzipien der Geschichte des kirchlichen Dogmas, in: ders., Mit ihm und in ihm. Christologische Forschungen und Perspektiven. Freiburg 1975, S. 423-488.
[12] Neu herausgegeben und kommentiert von Heino Sonnemans (Hrsg.): Joseph Ratzinger - Benedikt XVI., Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophen. Ein Beitrag zum Problem der theologia naturalis. Johannes-Verlag Leutesdorf, 2. ergänzte Auflage 2005.
[13] 90 c-d. Vgl. zu diesem Text R. Guardini: Der Tod des Sokrates. Mainz, Paderborn 1987 5 , S. 218-221.
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Kapitel 21
Nach Regensburg - Ein Fegefeuer für Benedikt XVI.
Gewöhnlich enttäuscht es die Päpste, wenn auf ihre Äußerungen keine Reaktion erfolgt. »Evviva il Papa« etwa hören sie immer gern. Nach der Papstwahl zum Beispiel oder an den hohen Festen. Wenn gar keine Antwort kommt, kann das unter Umständen zum Tod führen. Pius X. sei, wie es heißt, so bekümmert gewesen, dass im Sommer 1914 sein Flehen um Frieden von den europäischen Großmächten nicht erhört wurde, dass er kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs starb, am 20. August 1914. Aber häufig geht das mit der Reaktion nicht so schnell. Ein Papst fragt nicht einfach den nächsten Kardinal oder seinen Sekretär: Wie war ich? Habe ich gut
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