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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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zum Leben benötigen.«
    »Eine Frage noch.« Mark stellte das Glas auf den Nachttisch, genau zwischen die beiden Schußwaffen. »Haben Sie noch nie versucht, jemanden aufzuwecken?«
    Dr. Gerald zögerte mit der Antwort, dann sagte er:
    »Ich trug mich mit dem Gedanken, wenn ich ehrlich sein soll, aber ich war zu feige. Als wir damals eingefroren wurden, kannte ich die Technik des Aufweckens genau. Sie muß sich nach unserem ›Tode‹ geändert haben und wurde auf Automatik umgestellt. Es wäre ein zu großes Risiko, ohne exakte Anleitung den Versuch zu unternehmen, die Automatik in Gang zu setzen.«
    »Und was ist mit uns? Warum erwachten wir?«
    Dr. Gerald zuckte die Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Aber vielleicht finden wir es gemeinsam heraus, wenn wir die Anlage untersuchen.« Er lächelte. »Aber nicht vor einer Woche, Mark Tennan.«
    Mark griff nach seinem Glas.
    »Wo wohnen Sie?« fragte er und lächelte ebenfalls.
    »In Appartement fünfzehn, zwei Türen neben der Ihren. Wir sind Nachbarn.«
    »Gute, hoffe ich«, sagte Mark, nahm den Revolver des »anderen« beim Lauf und reichte ihn Gerald.
     
    Sylvia Bergner
    geb. 1972
    Hibernation 1998
     
    Mark las das Schild unter der Nummer 276 immer und immer wieder, aber der Name erweckte keine Erinnerungen. Mit einer Lampe, die Gerald ihm gegeben hatte, leuchtete er in das Innere der Eiskammer. Auf dem Gesicht des Mädchens lag ein unbeschreiblicher Friede, ihre Züge waren entspannt und von ungewöhnlichem Liebreiz. Mark versuchte sich vorzustellen, welche Farbe ihre geschlossenen Augen hatten. Braun vielleicht, denn ihre Haare waren dunkel.
    Er hörte Schritte hinter sich. Gerald blieb neben ihm stehen.
    »Ich weiß, was Sie möchten«, sagte er langsam und ernst. »Ich kann Sie sogar verstehen, aber das Risiko wäre zu groß. Ohne die genaue Kenntnis des Weckplans stirbt sie.«
    »Wir wurden auch geweckt und starben nicht.«
    »Uns weckte die Automatik, aber wir wissen beide nicht, wer sie in Gang setzte. Vielleicht ein Zufall oder ein Fehler, wer weiß? Können wir Zufälle und Fehler wiederholen?«
    »Eines Tages werde ich es versuchen«, kündigte Mark an und warf einen letzten Blick auf das ruhende Mädchen. Neben Gerald ging er weiter, auf den Ausgang zu. »Ich weiß nicht, was mit der Welt und den Menschen geschehen ist. Aber vielleicht sind wir die letzten Überlebenden einer Zivilisation. Wir müssen an die Zukunft denken.«
    »Eben!« Gerald nickte zustimmend. »Das bedeutet aber auch Verantwortung. Jedes einzelne Leben dort hinter den Türen ist ungemein wertvoll, wir dürfen keines von ihnen leichtfertig aufs Spiel setzen. Zuerst müssen wir dafür sorgen, daß die Wilden nicht mehr eindringen können. Die Energieversorgung funktioniert noch, das wissen wir. Wir könnten also eine elektrische Sperre einrichten, die jeden Eindringling vertreibt. Sie sind in der Tat Kannibalen, und wenn mich nicht alles täuscht, sind sie außer uns auch die einzigen Überlebenden der Katastrophe, zumindest in dieser Gegend.«
    »Eine elektrische Sperre ...?« Mark hatte sich in den vergangenen drei Tagen an viele Dinge erinnern können. »Ich glaube, das könnten wir schaffen. Wir müssen die Anlage untersuchen, denn es darf keine Unterbrechung erfolgen.«
    »Wir werden noch heute damit beginnen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, Gerald, wo die Energieversorgung ist?«
    »Es gibt eine dicke Tür, die ich noch nicht geöffnet habe. Das Zeichen auf ihr besagt: Lebensgefahr!«
    »Wo?«
    »Kommen Sie, Mark, ich zeige sie Ihnen.«
    Sie befanden sich etwa siebzig Meter unter der Erdoberfläche. Was über ihnen war, wußten sie nicht. Sie kannten nur den Stufengang, der nach oben führte. Wahrscheinlich hatte es einmal Lifte gegeben, vielleicht auch andere Anlagen, aber sie lagen verborgen hinter noch nicht entdeckten Eingängen. Die Pyramide auf der Oberfläche konnte nichts anderes sein als das zusammengestürzte Gebäude, das im Verlauf der Jahrhunderte die jetzige Form angenommen hatte.
    Gerald ging voran. Der Gang war schmal und scheinbar endlos, bis er vor einer Tür endete. Sie wirkte dick und massiv. Bis auf ein schmales Schlüsselloch war sie glatt und fugenlos.
    »Ein normales Schloß!« wunderte sich Mark. »Wie können wir es öffnen?«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, gab Gerald zu. Er beugte sich vor, um es näher zu betrachten. »Ein Dietrich vielleicht. Es sieht nicht gerade kompliziert aus.«
    Mitten auf der Tür prangte ein roter Blitz, sonst

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