Zwischen uns das Meer (German Edition)

wird ihn noch viele Male lesen. Wann immer sie sich erinnern will.
    Eine kurze, herzzerreißende Sekunde blickt sie auf den Stuhl neben ihr und sieht Tami dort, wie sie mit zurückgeworfenem Kopf lacht und etwas sagt, was Jolene nicht hören kann.
    »Guck mal, Mom!«, ruft Betsy und kommt zu ihr gerannt. »Wir haben ein gelbes Band am Strand gefunden!«
    Jolene lächelt und steht auf. Sie nimmt das Band und spürt, wie seidig weich es ist. Unwillkürlich muss sie an die Bänder für Tami denken. Und die für Smitty. An alle gelben Bänder, die im ganzen Land an Bäumen hängen. Für sie wird Gelb immer die Farbe des Abschieds sein.
    »Mom?«, fragt Betsy und sieht sie an. »Kommst du jetzt zu uns zum Strand? Wir warten schon.«
    Jolene hält das Band in die Höhe und sieht, wie es im Wind flattert, dann lässt sie es los und sieht zu, wie es in den blauen, blauen Himmel steigt. Einen Augenblick lang blendet sie die Sonne und lässt das Satinband verschwinden. Leb wohl.
    »Ja, ich komme«, sagt sie leise und nimmt ihre Tochter bei der Hand.
    Lächelnd geht sie zum Strand hinunter, zu ihrer Familie.

D ANK
    Bei der Recherche und beim Schreiben dieses Buchs kam ich mir ein bisschen wie Alice vor, so als wäre ich in eine fremde, seltsame Welt aus Akronymen und unbekannten Wörtern gestolpert. Über das Leben eines Soldaten – oder das Opfer, das die Familien bringen – wusste ich nur das, was in den Nachrichten zu sehen war. Auf meiner Reise begegnete ich drei ganz besonderen Menschen, denen ich unendlichen Dank schulde.
    Dank an Sergeant Andrew Wanamaker, weil er mich auf dieses Buch gebracht und mich in die richtige Richtung gewiesen hat.
    Dank auch an Captain Keith Kosik, weil er auf die kühne E-Mail einer Fremden geantwortet hat, die behauptete, Schriftstellerin zu sein. Außerdem für die Beantwortung unzähliger Fragen, die zum Großteil wahrscheinlich vollkommen lächerlich klangen.
    Schließlich danke ich Chief Warrant Officer 5 Teresa Burgess. Ihre Hilfe und Unterstützung, Ihre Freundschaft im letzten Jahr haben mir unsagbar viel bedeutet. Trotz ihrer unzähligen Pflichten haben Sie sich immer wieder die Zeit genommen, Entwürfe dieses Buchs zu lesen, und mir geholfen, die Geschichte zu verbessern. Sie wahrheitsgetreuer zu machen. Ihre Kommentare waren stets scharfsinnig und konstruktiv. Sie inspirieren mich in vielerlei Hinsicht, Teresa. Irgendwie sind Sie immer im Gleichgewicht zwischen Ihren Aufgaben als Soldatin, als Pilotin eines Black Hawk, als Ehefrau und Mutter – und das mit Anmut und Courage. Sie sind wahrhaft ein Beispiel all dessen, was in unserem Land gut und richtig ist.