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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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weggegeben haben.
    Als er die Augen öffnet, erwischt er mich dabei, dass ich ihn beobachte, und zwinkert mir zu, ehe er sich vorbeugt und irgendein Mädchen in der ersten Reihe ansingt.
    Bald danach hört die Musik auf und die Band macht eine Pause. Während sich meine Ohren noch daran gewöhnen, dass die irre Lautstärke plötzlich weg ist, gehe ich zurück zu unserem Platz und lasse mich auf einen freien Stuhl fallen.
    »Du solltest viel öfter loslassen«, sagt Avi hinter mir.
    »Ich hab doof ausgesehen«, erwidere ich, was es ziemlich auf den Punkt bringt. Ja, ich gebe es zu: Es hat mir Spaß gemacht, wie ein Idiot mit den Armen zu rudern – während meine Brüste rumgehoppelt sind – und sich nicht darum zu scheren, was jemand anders von mir denkt. Aber im Endeffekt habe ich doch blöd ausgesehen. Und im Endeffekt ist es mir eben nicht egal, was andere denken.
    Avi beugt sich vor und küsst meinen Hals. »Du hast sexy ausgesehen, Amy.«
    »Hört ihr beiden denn nie auf?«, meint Nathan, als er an unseren Tisch kommt.
    Ich schiebe Nathan weg, aber er beachtet mich gar nicht, sondern starrt zum andern Ende der Bar. Ich folge seinem Blick.
    »Bicky«, flüstert er schockiert.
    Das Mädchen sieht in echt noch hübscher aus als auf dem Foto und ich hasse sie auf Anhieb. Sie hat kurze blonde Haare, die von einem Haarband zurückgehalten werden, und trägt ein bauchfreies Shirt, das ihre erstaunlichen Bauchmuskeln und ein Nabelpiercing sichtbar werden lässt. Ich könnte schwören, dass ihre Jeans nur aufgemalt ist, so eng liegt sie am Körper an. Wenn ich eine enge Jeans anziehe, muss ich mich aufs Bett legen, damit ich den Reißverschluss zubekomme. Bicky muss Öl oder Schmierfett genommen haben, um sich in Größe zero zu zwängen.
    Sie marschiert auf Nathan zu und legt ihm die Arme um den Hals. »Willst du mich deinen Freunden nicht vorstellen?«, fragt sie mit einer hohen Singsang-Stimme.
    Nathan steht immer noch unter Schock. Langsam fasst er sie um die Taille, doch er sieht sie an, als würde etwas nicht stimmen. »Was machst du hier? Bist du aus der Klinik abgehauen?«
    »Darauf kannst du wetten.« Bicky lehnt sich an ihn und verliert fast das Gleichgewicht. »Ich habe gehört, dass du einen Auftritt hast. Und außerdem wollte ich das Mädchen kennenlernen, das du geküsst und für das du einen Song geschrieben hast.« Sie mustert mich von oben bis unten. »Das bist du, oder?«
    Jetzt hat sie mich. Doch bevor ich etwas abstreiten kann, sagt Nathan: »Du bist betrunken, Bic.«
    »Das bin ich, Baby«, säuselt sie und sieht zu ihm hoch. »Früher hast du dich immer gern mit mir volllaufen lassen, bis du zu so einem Langweiler mutiert bist.« Sie beäugt seine Stachelfrisur und die verwaschene Jeans. »Ich bin froh, dass du jetzt wieder normal geworden bist.«
    Er packt sie an den Handgelenken und befreit sich aus ihrer Umarmung. »Was wir gemacht haben, war nicht normal, Bic. Es war verrückt und dumm.«
    Bicky wird wütend. Auf ihren Wangen zeichnen sich rote Flecken ab, und ihre Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen, was ihr das Aussehen eines bösen kleinen Kobolds verleiht. »Früher hast du verrückt und dumm gemocht, Nate. Oder nennst du dich immer noch Nathan? Ich blicke mit all deinen Persönlichkeiten nicht mehr durch. Und sie?«, sagt sie und zeigt auf mich.
    Jetzt sind alle Blicke auf mich gerichtet und analysieren meine Beziehung zu Nathan, was nicht sonderlich hilfreich ist, wenn man bedenkt, dass ich gerade erst wieder mit Avi zusammengekommen bin.
    »Wir sind nur Freunde«, rufe ich schnell und hake dann meinen Finger in Avis Gürtelschlaufe, um deutlich zu machen, dass wir ein Paar sind. Mit angehaltenem Atem linse ich unauffällig zu Avi hoch, wie er auf all das reagiert.
    Avi lässt mich los. »Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen, Amy. Ich warte an der Bar, bis ihr das geklärt habt.«
    Meint er das ernst? Hat er keine Zweifel an meiner Freundschaft mit Nathan? Bereitet ihm das kein Kopfzerbrechen? »Sicher?«
    »Ja.« Mit einem Lächeln nickt er mir beschwichtigend zu.
    Ich sehe ihm nach, wie er den Rückzug antritt und sich seinen Weg durch die Menge bahnt.
    Wes, der Junge aus der jüdischen Jugendgruppe, der mir geholfen hat, für Nathan einen Platz in der Band zu ergattern, kommt durch die Masse auf uns zu. »Nate rockt, Amy. Danke, dass du ihn neulich abends bei uns vorbeigeschickt hast. Wir überlegen, ob wir ihn nicht fest als Ersatzsänger bei Lickity Split

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