Zwischen uns (German Edition)
Aber sie war dadurch nicht sonderlich beeinträchtigt. Sie wusste genau, was sie tat und was sie sagte, und sie hatte es die ganze Nacht über gewusst.
Sie verschränkte die Arme. „Sag mir, Charlie. Was gefiel dir denn daran nicht? Wo wir doch darüber gesprochen haben, wie sexy es wäre, wenn wir mal neue Sachen ausprobieren. Wie aufregend das sein würde.“
Charlie drückte die Schultern durch, und er sah kurz zu mir herüber, konzentrierte sich dann aber wieder auf sie. „Wir haben über vieles geredet, Meredith, aber wir haben auch gesagt, wenn es einem von uns nicht gefällt, dann machen wir es nicht nochmal. Ich mochte den Ort nicht.“
„Du mochtest es nicht, dass ich mit dem anderen Typen zusammen war, Charlie, das ist es, was dir nicht gefiel. Warum sagst du nicht einfach die Wahrheit?“
Charlie knirschte mit den Zähnen. „Du hast recht. Das ist es. Es gefiel mir nicht, dir mit einem anderen Typen zuzusehen.“
Sie kräuselte die Lippen und wandte sich mir zu. „Aber dir zuzusehen, wie du Tesla fickst, das ist in Ordnung? Zuzusehen, wie du ihre Möse leckst, das ist okay, ja? Wow, Charlie. Was für eine Doppelmoral.“
„Das ist etwas vollkommen anderes, und das weißt du auch. Sie ist keine Fremde, die wir in einem Swingerclub aufgelesen haben!“
Ich zuckte zusammen. Charlie wurde sonst nie lauter.
„Nein“, sagte Meredith, und ihre Stimme triefte vor Spott. „Sie ist eine Fremde, die ich in einem Café aufgelesen habe.“
Die Welt drehte sich um mich herum. Ich wollte nicht hier sein, wollte nicht hören, was sie gleich sagen würde. Ich stellte mein Glas auf den Tresen und wollte gerade gehen, als Merediths nächster Satz mich innehalten ließ.
„Darüber hast du dich nie beschwert, Charlie“, sagte sie. „Das ist nur fair. Du hast deins bekommen. Warum sollte ich nicht meins bekommen?“
„Ich bin nicht etwas, das man bekommt“, schrie ich. Ich sah keinen von beiden an. Ihre Worte taten weh, aber dass Charlie ihr nicht widersprach, schmerzte noch viel mehr.
„Natürlich bist du das nicht“, sagte er, aber da war es schon zu spät.
Meredith lachte. „Oh, Süße. Wirklich? Weißt du, wie lange wir darüber gesprochen haben, ein Mädchen mit nach Hause zu bringen, bevor ich dich ausgewählt habe? Eine verdammt lange Zeit. Es durfte nicht irgendein Mädchen sein, weißt du. Es musste jemand Besonderes sein. Jemand Perfektes.“
„Und das bist du“, sagte Charlie, auch wenn ich wusste, dass Meredith wieder ein wichtiges Argument vorgebracht hatte.
Ich stand im Türrahmen zwischen Küche und Flur, und meine Hand suchte nach der Wand, um mich vorm Stolpern zu schützen. Ich drehte mich zu ihnen um, sah sie an. „Das meint sie nicht.“
Sie zählte an den Fingern ab: „Niemand, den wir gut kennen, falls es nicht funktioniert. Es sollte jemand sein, den wir ohne große Probleme wieder loswerden können oder nie wieder sehen müssen, falls wir es beenden wollen. Stimmt‘s, Charlie?“
Er machte ein schmerzverzerrtes Gesicht, der Blick leer und der Mund zu einer harten Linie zusammengepresst, aber er nickte.
„Natürlich jemand Attraktives. Sex. Jemand Jüngeres, ohne Kinder oder einem Freund oder einem Ex, der uns in die Quere kommen könnte. Oder einer Familie“, fügte sie hinzu. „Jemand, bei dem niemand zu sehr verrückt spielt. Jemand, der niemandem eine Erklärung schuldig ist.“
Und da war es wieder - Neid, dieses schreckliche Biest. Es geht nicht immer um das, was jemand anderes besitzt. Manchmal geht es wohl auch um das, was jemand nicht besitzt.
Sie hielt inne, um ihr Worte wie Steine sinken zu lassen. „Jemand Wildes.“
Ich verlor die Beherrschung. Ich ging zwei Schritte auf sie zu, mit geballten Fäusten, auch wenn ich nicht vorhatte, sie zu schlagen. „Ich bin nicht wild! Fick dich, Meredith, du hast ja keine Ahnung!“
Sie blinzelte kurz, ihre Wangen gerötet. „Ich habe sehr, sehr lange über dich nachgedacht, Tesla, bevor ich entschied, dass du die Richtige bist. Sag also nicht, dass ich keine Ahnung habe. Du hast es ja schließlich getan, oder? Sogar ohne groß zu zögern. Ich hab dich gefragt, ob du meinen Mann fickst, und du hast es getan.“
„Weil ich dich wollte“, brach es aus mir hervor. „Aber ich bin mir sicher, das war dir auch klar, oder?“
Ihr falsches Lächeln sagte alles, aber sie blickte Charlie an. Dann mich. „Und jetzt? Sag mir nicht, dass du ihn nicht auch willst.“
„Meredith“, warnte Charlie. „Es reicht. Du
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