Zwischen uns (German Edition)
erwiderte den Kuss.
Ich trat einen Schritt zurück. „Dinge enden, Charlie. Das passiert. Vielleicht … vielleicht kommt sie darüber hinweg und kehrt zu dir zurück.“
Er zog mich an sich heran und küsste mich, lang und ausgiebig, aber ich ließ nicht zu, dass ich mich darin verlor. Der Kuss endete, wie das zwischen uns geendet hatte: plötzlich, aber nicht überraschend. Er lehnte sich an mich, vielleicht, um mich nochmal zu küssen, aber ich trat wieder einen Schritt zurück.
„Musst du gehen?“, fragte er.
„Wenn du nicht gewollt hättest, dass ich ausziehe, dann hättest du mich daran hindern sollen, all diesen Scheiß in meinem Wagen zu tragen.“
Er lächelte nicht.
„Jeder hat eine Geschichte“, murmelte ich, öffnete die Wagentür und stieg ein. „Und so endet diese.“
44. KAPITEL
Geschichten enden, aber das Leben nicht. Zumindest nicht, weil du den Menschen verlierst, den du liebst. Das Leben geht weiter. Du weinst dich vielleicht jede Nacht in den Schlaf und wachst am nächsten Morgen immer noch weinend auf, aber das Leben geht weiter, in den Sekunden, die zu Minuten werden, und aus den Minuten werden Stunden, aus den Stunden Tage.
Drei Wochen, nachdem ich Charlie in der Einfahrt stehend zurückgelassen hatte, zog ich in eine eigene Wohnung. Sie war in Laufdistanz zum Mocha , im zweiten Stock von einem der Stadthäuser, die die Second Street säumten. Sie hatte eine Miniküche, eine Badewanne mit Klauenfüßen, zwei Schlafzimmer, jeweils gerade groß genug für ein Doppelbett, und ein riesiges Wohnzimmer mit Fensterplätzen und eingebauten Regalen, die sich rasch mit all den Büchern füllten, die ich seit Jahren bei Vic in Kisten aufbewahrt hatte.
Ich hörte nichts mehr von Meredith, obwohl ich ihr mehrere Nachrichten hinterlassen hatte, dass ich mit ihr reden wollte. Ich war nicht überrascht und auch nicht mehr sonderlich verletzt. Schließlich - Carlos hatte recht gehabt - hatte ich ihr alle meine Geschichten erzählt. Es gab nichts mehr zu sagen.
Charlie dagegen rief mich täglich an. Wir sprachen nie lange. Unverbindliche Gespräche über die Arbeit und das Wetter. Es war nicht zu vergleichen mit dem, was wir vorher hatten, aber ich denke, keiner von uns beiden erwartete das.
Es brauchte eine Woche, nachdem ich in meine Wohnung gezogen war, bis ich alles ausgepackt hatte. Ich öffnete die Kisten, die Meredith für mich versiegelt hatte. Ich war auf der Suche nach einem Paar alter Stiefel, aber stattdessen fand ich ein Set goldumrandetes Geschirr mit Rosenmuster. Sie hatte sich zumindest die Zeit genommen, es vorsichtig einzupacken, selbst wenn sie die Kiste nicht beschriftet hatte, und ich nahm einen der Essteller in die Hand, spürte, wie zerbrechlich er war, wie leicht er kaputtgehen konnte, wenn ich nicht gut aufpasste.
Es war noch anderes Geschirr in der Kiste. Die Saucenschüssel, sicher in Luftpolsterfolie eingepackt. Sie hatte mir ihr gesamtes Hochzeitsgeschirr mitgegeben.
Jemand sollte es benutzen, hatte sie gesagt.
Es sah genau richtig aus auf dem Esstisch, den ich aus dem Lager geholt hatte. Er hatte meiner Mutter gehört, bevor sie nach Kalifornien ging und ihr Hab und Gut zurückließ. Ich verwendete auch eine wunderschöne alte Spitzentischdecke, die meiner Großmutter gehört hatte. Ich deckte für zwei. Essteller, Brotteller, Messer, Gabel, Löffel, Glas.
Ich lud Charlie zum Abendessen ein.
Er schenkte mir Blumen.
In den letzten vier Wochen hatte er sich verändert. Sein Haar sah zerzaust aus, als hätte er sich keine große Mühe gegeben, es zu kämmen oder schneiden zu lassen. Die zarten Fältchen um seine Augen waren tiefer geworden, und auch die um seinen Mund.
Ich fand ihn immer noch wunderschön.
Wir machten so angestrengt Smalltalk, dass mir das Herz wehtat. Ich bat ihn, sich zu setzen, und nahm den Platz ihm gegenüber ein, um ihm von den einfachen Nudeln aufzutun, die ich gekocht hatte. Ich hatte keinen Hunger, aber ich zwang mich, einen Bissen runterzuschlucken.
„Sie will zu mir zurückkommen“, sagte Charlie, ohne auch nur seine Gabel in die Hand zu nehmen.
Ich legte meine hin. „Sicher will sie das.“
„Ich habe Nein gesagt“, fuhr er fort.
Dann überwand er den Raum zwischen uns und nahm meine Hand. Drückte sie, küsste meine Handegelenke.
„Ich liebe dich, Tesla“, sagte Charlie. „Und ich weiß, ich kann nicht erwarten, dass es wieder wie vorher wird. Aber ich hoffe inständig, dass wir vielleicht noch einmal von vorne
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