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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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mit ihrem Hocker etwas näher heran. „Das ist so süß. Aber ungewöhnliche Vorlieben sind nichts Neues für dich.“
    „Ich schätze nicht.“ Ich hatte mich noch nie so unerfahren gefühlt wie in diesem Moment.
    „Magst du Frauen?“
    „Oh, ja. Manchmal.“ Ich sah unwillkürlich zu Meredith hinüber. Sie hatte Charlie gegen einen Pfeiler gedrückt. Sie tanzten kaum noch. Ich fragte mich, ob er wohl hart war, und wusste, dass dem so war. Zwangsläufig.
    „Also … hättest du Lust, mit mir und meinem Freund mitzukommen?“ Jessica zeigte unauffällig mit dem Kinn in Richtung eines Typen, der am anderen Ende der Bar mit einem Pärchen in Zwillings-Lederoutfit quatschte. „Er heißt Carl. Wie gesagt, er guckt nur zu.“
    „Ich …“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Bei all den Gesprächen, die wir drei geführt hatten, hatten wir nie darüber gesprochen, was das Dreier-Äquivalent zur Monogamie einer Zweierbeziehung sein könnte. Wir hatten Regeln festgelegt, wie wir Zeit und Raum miteinander teilten, aber wir hatten nie über Treue gesprochen. Ich sah wieder zu Meredith und Charlie.
    Sie tanzte immer noch, aber Charlie schüttelte lachend den Kopf. Er lehnte an dem Pfeiler, während Meredith sich vor ihm bewegte, und es schien mir, als hätte er genug.
    „Möchtest du sie fragen, Süße?“, sagte Jessica. „Wir wollen eigentlich kein Gruppen-Ding, aber wenn du deine Partner erst mal fragen willst, hab ich damit kein Problem.“
    „Ich schätze … Ja.“ Ich trank einen Schluck Limo, weil mein Hals plötzlich trocken war. Bei all meiner blasierten Haltung bezüglich der Regeln an einem Ort wie diesem und wie man Nein sagte, fand ich es trotzdem hart, sie einfach abzuweisen.
    „Nicht interessiert?“
    „Das ist es nicht“, sagte ich. „Du bist sehr hübsch.“
    Sie lachte und lehnte sich zu mir herüber, legte kurz ihre Wange an meine und drückte mich freundlich. Dann setzte sie sich wieder gerade hin. „Oh, Süße. Es ist okay. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du mich verletzt. Du solltest nichts tun, das dich nicht anmacht, stimmt‘s? Darum geht es hier doch in erster Linie.“
    „Danke. Es hat mir geschmeichelt“, erwiderte ich ehrlich. „Aber ich schätze, ich möchte eigentlich nicht … swingen.“
    „Wir haben Räume für alles Mögliche, Süße. Ich zum Beispiel, ich stehe nicht so auf dieses Sado-Maso-Zeug, aber das gibt es hier auch. Nicht so sehr wie in den größeren Clubs Richtung Philly. Hier sind vor allem Swinger. Aber ab und zu gibt es auch das andere Zeug.“ Jessica nippte an ihrem Drink und sah sich nach Carl um, der sich noch immer mit dem Lederpärchen unterhielt. „Bill und Sandy zum Beispiel. Sie stehen auf Dreier mit einem weiteren Mann. Bill lutscht gerne Schwänze. Carl steht nicht auf Männer, aber er und Bill verstehen sich einfach gut. Spielen mehrmals im Monat Golf miteinander. Vermutlich unterhalten sie sich gerade über Baseball.“
    „Bist du oft hier?“ Mein Magen knurrte. Ich sah mir die Speisekarte an, die ziemlicher Durchschnitt war. Chicken Wings, Burger, Pommes. „Hast du Hunger? Kann ich dich zu was einladen?“
    „Nein danke, Süße. Aber bestell dir was.“ Sie machte eine einladende Geste. „Wir kommen fast jedes Wochenende. Einmal im Jahr fahren wir mit ein paar Freunden in den Urlaub, Leute, die wir hier kennengelernt haben. Normalerweise fahren wir ins ‚Debauchery‘ - eines dieser All-Inklusives. Echt nett.“
    Ich bestellte Zwiebelringe. „Jedes Wochenende. Wow.“
    Jessica lachte. „Zwiebelringe? Du hast wirklich nicht vor, mit jemandem in die Kiste zu steigen, oder?“
    Ich lachte auch. „Schätze nein. Ich bin nur hierhergekommen, weil Meredith es wollte.“
    „Uh-uh. Ist das deine Lady? Sie scheint deinen Typen verlassen zu haben.“
    Meredith hatte einen anderen Partner gefunden. Kirk, den Typen von oben. Natürlich hatte sie das: Wann waren wir schon mal ausgegangen und Meredith hatte allein getanzt? Der Unterschied war nur, dass sonst immer ich zugesehen hatte, wie sie einen anderen Mann antanzte, während es diesmal Charlie war.
    Ich verabschiedete mich murmelnd von Jessica und ging zu Charlie hinüber. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. „Ich hab dich gefunden.“
    Er hatte mit starrem Blick seine Frau beobachtet, wie sie mit einem anderen Mann tanzte; jetzt sah er mich mit einem leichten Lächeln an. „Bin ich verloren gegangen?“
    Ich nahm seine Hand. Unsere Finger

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