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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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aber Charlie lächelte nur halbherzig. „Tja. Sie ist meine Frau.“
    „Ja“, sagte ich. „Das ist sie wohl.“

18. KAPITEL
    Ich blieb nicht über Nacht - aus verschiedenen Gründen. Ich hatte Vic und Elaine nicht Bescheid gesagt, und ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machten, wenn ich nicht nach Hause käme. Außerdem musste ich am nächsten Morgen zur Arbeit und hatte keine passenden Klamotten dabei. Der wichtigste Grund war aber schlicht und ergreifend: Sie baten mich nicht darum.
    Meredith brachte mich jedoch noch zum Wagen. Sie steckte ihre nackten Füße in ihre Stiefel und zog sich einen Parka über die Unterwäsche. Zähneklappernd tanzte sie auf der Stelle, um warm zu bleiben, während ich die Fahrertür aufschloss.
    Ich dachte und hoffte, sie würde mich küssen, aber stattdessen presste sie ihre Wange an meine und umarmte mich rasch. „Mmhhmm, das war toll.“
    „Ja.“ Ich hatte meine Fäustlinge vergessen und steckte meine Hände unter meine Achseln, um sie warmzuhalten; die Autoschlüssel piksten mich in die Seite. „Hast du … war es … okay?“
    „Natürlich war es das. Es war großartig!“ Sie strahlte. „Du bist einfach unglaublich, weißt du das?“
    Ich war mir dessen nicht so sicher, aber es war trotzdem schön zu hören. „Also … Seh ich dich morgen? Oder heute, also nachher … im Mocha?“
    Ich stammelte, aber Meredith schien das nicht zu bemerken. „Oh, natürlich. Warum nicht?“
    Weil ich mit deinem Mann gefickt habe, während du zugeguckt hast, dachte ich. Weil er zwischen meinen Beinen versunken ist wie die Titanic, nachdem sie einen Eisberg gerammt hat .
    „Tesla, du Dummerchen“, sagte sie und umarmte mich noch einmal. Dann trat sie einen Schritt zurück auf den Bürgersteig in Richtung Eingangstür. „Fahr vorsichtig. Und schick mir eine SMS, wenn du angekommen bist, ja? Es sieht glatt aus.“
    Ich hätte so viel mehr zu sagen gehabt, aber mir fehlten die Worte. Also nickte ich ihr nur zu, setzte mich in meinen Wagen und fuhr heim. Ich simste ihr von der Einfahrt aus; in der Garage war nur Platz für Vics und Elaines Wagen, und ich war noch nicht bereit, mich der Kälte zwischen meinem Wagen und der Haustür zu stellen.
    Wie sich herausstellte, war es schlau gewesen, noch diese Extraminuten Wärme ausgenutzt zu haben, denn als ich zur Haustür kam, konnte ich sie nicht öffnen.
    „Scheiße.“ Meine Finger waren schon ganz taub vom Rumfummeln mit dem Schlüssel, der nicht so problemlos ins Schloss glitt, wie er eigentlich sollte. Es war drei Uhr morgens, die anderen schliefen schon alle, und Vic hatte anscheinend seine üblichen Runden gedreht.
    Ich versuchte es erneut. Diesmal brach der Schlüssel im Schloss ab.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße .
Ich hatte mein Handy in der Handtasche. Nur würde Elaine sich nicht gerade freuen, wenn ich sie alle weckte, indem ich den Festnetzanschluss wählte. Ich könnte Vic eine SMS schicken, aber er fände es sicher nicht toll, wenn ich ihn eine Stunde, bevor er aufstehen musste, aufscheuchen würde. Würde er es überhaupt hören? Ich hatte mein Handy nachts immer neben meinem Bett, aber Vic ließ seines häufig unten bei seinem Portemonnaie und den Schlüsseln, damit er es nicht vergaß, wenn er zur Arbeit ging.
    „Scheiße“, murmelte ich wieder und stieg die zwei Stufen vor der Haustür wieder hinunter.
    Vics Haus lag in einem schönen Wohngebiet mit genügend Beleuchtung durch die Straßenlaternen, doch seitlich und hinter dem Haus war es dunkel. Unser Nachbar hatte eine Lampe mit Bewegungsmelder installiert, die anging, als ich um das Haus schlich. Doch sie beleuchtete vor allem seinen eigenen Garten und brachte noch dazu seinen Hund zum Bellen. Ich hatte nicht viel davon. Ich beschloss, die Taschenlampen-App auf meinem Handy zu benutzen, was bedeutete, dass ich meine bereits steifen Hände wieder der kalten Luft aussetzen musste.
    Was wiederum bedeutete, dass ich mein Handy in die Büsche neben den Wintergarten fallen ließ. Direkt in die Pfütze, die sich unter dem Regenrinnenablauf gebildet hatte und noch nicht zugefroren war. Ich war mir nicht sicher, was schlimmer war: das Spritzen des Wassers oder das Knirschen des Plastiks auf dem Asphalt.
    „Scheiße! Verdammte Scheiße …“ Ich griff danach, fand es, aber konnte nicht erkennen, ob es kaputt gegangen war. Ich drückte es an mich und murmelte ein stilles Gebet zu den Göttern der Technologie, dass man es noch reparieren könnte.
    Dann rüttelte ich -

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