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Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Titel: Zwischenstation Gegenwart (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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bin über einen Punkt gestolpert, der mir nicht aus dem Kopf gehen will. Woher weiß Klaus von deinen Gefühlen für mich? Er weiß, dass ich dich liebe, aber nicht umgekehrt. Ich glaube, du verrennst dich da zu sehr. Vielleicht hat Klaus mit seiner Nachricht etwas ganz anderes gemeint und nicht, dass er uns auseinanderbringen will«, warf ich ein. Das brachte Phil zum Schweigen und er dachte über das Gesagte nach. Nach einer Weile nickte er zustimmend mit dem Kopf.
    »Vielleicht hast du recht. Das habe ich nicht bedacht, es hatte nur so gut gepasst. Die Idee gefiel mir irgendwie. Schade, wir müssen uns also etwas Neues überlegen. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass Richard mich belogen hat.«
    »Wie kommst du eigentlich darauf?«, hakte ich nach.
    »Ich habe ihm meine Theorie dargelegt. Erst tat er so, als würde er es ernsthaft in Erwägung ziehen. Doch dann wurde er still. Als ich ihn fragte, was los sei, meinte er, es sei nichts, dabei ist er meinem Blick immer wieder ausgewichen. Nicht nur das, er hat ganz plump versucht das Thema zu wechseln. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass da mehr dahintersteckt, als er uns wissen lassen will. Ich dachte, dass wir wenigstens ihm trauen können, aber wie es aussieht, war das Wunschdenken!« Seine Trauer und auch seine Wut über das Verhalten seines Onkels waren nachvollziehbar. Richard war für ihn mehr Vater als Onkel. Sie waren ein Herz und eine Seele, dass er jetzt von ihm angelogen wurde, war wie ein Schlag ins Gesicht für ihn.
    »Bist du dir sicher, dass du dir das nicht einbildest? Vielleicht weiß er es wirklich nicht. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass deine Theorie nicht hieb- und stichfest ist«, versuchte ich ihn zu beruhigen.
    »Nein, ich kenne diese Reaktion bei ihm. Das erste Mal, dass er so reagiert hat, war, als er mir erzählt hat, dass er unseren Hund auf einen Bauernhof gegeben hat, damit er dort ein besseres Leben führt. Er wusste nicht, dass ich gesehen hatte, wie der Hund von einem Auto auf der Straße überfahren worden war. Damals wusste ich, dass er es aus Rücksicht auf mich getan hat. Warum er es heute getan hat, kann ich nicht verstehen.«
    »Es tut mir so schrecklich leid. Ich befürchte, dass wir zwei nun völlig auf uns gestellt sind und das Rätsel alleine lösen müssen. Aber da wir gerade dabei sind: Warum ziehst du Lars eigentlich nicht in Betracht? Was, wenn er seinen Überfall nur vorgetäuscht hat und seine Verletzungen gar nicht so schwer waren? Könnte er nicht derjenige sein, der mich geblitzdingst hat?« Phil schüttelte den Kopf.
    »Nein, er kann es nicht gewesen sein. Zu dem Zeitpunkt, als du überfallen wurdest, lag er noch im Krankenhaus und soviel ich weiß, ist er derzeit auf einem Auftrag. Er kann es also nicht gewesen sein!« Schade, ich hatte so fest damit gerechnet, dass ich Phil meine Theorie präsentierte, er sofort darauf ansprang und wir den Bösewicht hatten. Nun waren wir genauso schlau wie zuvor.
    »Kehren wir zurück zu Klaus ’ Nachricht. Du hast nicht die leiseste Ahnung, was er gemeint haben könnte? Versetz dich mal zurück in deine Kindheit, wie war er da so? Ich meine, es gab für euch ja auch ein Leben außerhalb der Zeitreisen, oder?«
    »Er war eine Art Held für mich. Er sah gut aus, hatte jede Woche eine neue Freundin. Mit seinen ständigen Blödeleien hat er mich zum Lachen gebracht. Mir tat oft genug der Bauch weh, weil er so lustig war. Sein Tod war damals ein schwerer Schock für mich. Ein noch größerer war es für mich zu sehen, dass er zu dieser Person geworden ist, der wir in London begegnet sind.«
    »Bist du dir sicher, dass er nicht dein Vater ist?«, versuchte ich ihn mit einem Scherz aufzumuntern.
    »Wie kommst du denn da drauf?« Er schien nicht zu verstehen, was ich meinte.
    »Na ja, er sah gut aus, hatte jede Woche eine andere Freundin. Das erinnert mich irgendwie an den Phil, den ich früher kannte, findest du nicht?«
    »Ach das meinst du. Ich kann dir versichern, obwohl es einige Parallelen zu Klaus gibt, ist er nicht mein Vater. Erinnere mich daran, dass ich dir bei Gelegenheit mal Bilder von meinen Eltern zeige. Danach wirst du nicht mehr daran zweifeln, dass ich der Sohn meines Vaters bin.« Seine Worte beruhigten mich ungemein. Vor meinem inneren Auge hatte ich schon eine Vision gehabt, in der sich Phil und Klaus irgendwann in der Vergangenheit gegenüberstehen und Klaus die Worte »Ich bin dein Vater, Phil« spricht.
    »Du kannst dich also an nichts

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