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Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Titel: Zwischenstation Gegenwart (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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Bewegung hatte er mich in seine Arme gezogen und küsste mich zur Begrüßung. Was die Schmetterlinge in meinem Bauch mal wieder zu einer munteren Tanzeinlage aufforderte und mir kurzzeitig die Luft wegblieb, bis mir einfiel, wo wir uns befanden und dass wir nicht alleine waren. Peinlich berührt löste ich mich von Phil und versuchte, ein wenig Distanz zwischen uns zu bringen, bisher hatten wir Richard noch nicht wissen lassen, dass uns mehr als nur berufliche Partnerschaft verband.
    »Wie du siehst, komme ich deiner Bitte gerne nach und werde mich künftig nur noch mit einer Frau sehen lassen«, sagte Phil, an seinen Onkel gewandt. Fragend blickte ich zwischen den beiden hin und her.
    »Wollt ihr mir vielleicht sagen, was hier los ist?«, begrüßte ich sie ratlos, Phil nahm meine Hand und zog mich zu der Sitzgruppe, auf der er bisher gesessen hatte.
    »Richard macht sich Sorgen um meinen Ruf«, fing er grinsend an. Verständnislos blickte ich zwischen den beiden Herren hin und her.
    »Philemon hat sich in der Vergangenheit nicht unbedingt als Freund von langfristigen Beziehungen hervorgetan. Heute Morgen hat schon wieder einer von diesen Presseheinis angerufen und wollte ein Interview mit ihm. Ich befürchte, dass es nicht mehr lange dauern wird und sie werden Fotografen auf ihn ansetzen, die jeden seiner Schritte verfolgen. Ich habe ihn gebeten, dass er sich eventuell mal etwas zurückhaltender zeigen könnte und seine Frauen nicht mehr im gleichen Rhythmus wie seine Hemden wechselt«, brachte Richard etwas Licht ins Dunkel.
    »Ehe ich ihm Näheres sagen konnte, kamst du und ich dachte mir, dass das der beste Zeitpunkt sei, ihm die gute Nachricht zu überbringen«, fuhr Phil in seinen Erklärungen fort. Dabei ließ er meine Hand keinen Moment los, sondern streichelte sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ein wenig beschämt blickte ich zu Richard; unsicher, wie seine Reaktion ausfallen würde, vermied ich es, ihm direkt ins Gesicht zu sehen. Immerhin war das sein Neffe, sein einzig lebender Verwandter, den ich mir zum Freund ausgesucht hatte, und nicht nur ein einfacher Angestellter. Doch meine Sorge schien unbegründet, denn ein freudiges Strahlen breitete sich auf dem Gesicht meines Gegenübers aus und er nickte mir wohlwollend zu. Ob er wohl die Steine hören konnte, die da von meinem Herzen gefallen waren? Denn es Richard zu sagen, war der Punkt, vor dem ich mich bisher am meisten gefürchtet hatte. Was, wenn er mit unserer Beziehung nicht einverstanden gewesen wäre? Er hätte mich sofort entlassen können und es würde damit fast unmöglich für uns, eine normale Beziehung zu führen.
    »Ich muss zugeben, ich hatte gehofft, dass sich zwischen euch etwas entwickelt , und ich freue mich sehr für euch«, ließ er verlauten. Ich hatte mich wohl verhört, er hatte das so gewollt? Was hätte er denn getan, wenn es nicht so gekommen wäre? Gehofft, dass wir uns nicht umbrachten? Denn zu Beginn unserer Bekanntschaft hatten wir kein gutes Haar am anderen gelassen.
    »Wie bitte?«, fragte dann auch Phil ungläubig.
    »Zwischen euch hat es geknistert, dass ein Blinder mit Krückstock es hätte sehen können, außer euch selbst. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten platzte!« Ich tauschte einen schnellen, belustigten Blick mit Phil aus. Geplatzt war uns vor allen Dingen der Kragen, bevor wir zusammen im Bett gelandet waren. Fast kein Tag war vergangen, an dem wir uns nicht in den Haaren gelegen hatten. Bevor wir jedoch näher auf das Thema eingehen konnten, klingelte Richards Telefon und er nahm den Anruf entgegen. Was immer es war, was ihm sein Gesprächspartner mitteilte, es konnte nichts Gutes sein, denn seine Miene war mit einem Schlag sorgenvoll und finster.
    »Entschuldigt mich, wir haben einen Zwischenfall im Rückkehrraum. Ich muss sofort hin«, gab er uns zur Erklärung und schon war er zur Tür herausgeeilt.
    »Was kann das bedeuten?«, wollte ich von Phil wissen.
    »Ich habe nicht den blassesten Schimmer. Lass uns auch runter gehen«, erwiderte Phil besorgt und stand auf, um Richard zu folgen. Es dauerte nicht lange und wir waren an dem Raum angelangt, in dem wir Zeitreisenden von unseren Reisen zurückkamen. Phil ging jedoch nicht zur Tür herein, sondern betrat das angrenzende Zimmer und bat mich ebenfalls einzutreten. Wie man es aus Polizeiserien kennt, befanden wir uns in einem Raum, der durch eine verdeckte Scheibe den Blick auf den Rückkehrraum freigab. Der Rückkehrraum war ein

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