Zwölf um ein Bett
geborenen Schriftstellerin schildert die Entwicklung eines Mädchens aus gutbürgerlicher englischer Familie, das in der Umwelt eines Goldbergwerks nahe bei Johannesburg auf wächst. — Früh schon durchschaut das Mädchen die Heuchelei des konventionellen Lebens, das die Eltern und deren Freunde führen. Ein schmerzlicher Prozeß der Entfremdung beginnt, der sie am Ende in eine gefährliche Krise führt. Indem sie die Fesseln des Althergebrachten abwirft, verliert sie auch die Geborgenheit ihrer Kindheit. Dem gleichen Prozeß der Wandlung sind Helens Beziehungen zum anderen Geschlecht unterworfen. Es bedarf einer Reihe von quälenden Erlebnissen, bis es ihr gelingt, sich frei zu machen von einer nur-sinnlichen Leidenschaft, die ohne Zukunft ist.
Dieses Schicksal einer jungen Frau unserer Tage wurde meisterhaft gestaltet. Daneben setzte sich die Autorin auch mit den Problemen des Rassenvorurteils und der Stellung der Weißen auseinander. Hier liegt ein ganz und gar erlebtes Buch vor, dessen schlackenlose Darstellung den Weltruhm rechtfertigt, der ihm zuteil geworden ist.
IM BERTELSMANN LESERING
Kathryn Hulme
Geschichte einer Nonne
Roman, ca. 320 Seiten — Halbleder. Lesering-Vorzugspreis 5.85 DM
Dieser durch seine Verfilmung bekannte Roman erzählt die Geschichte eines intelligenten jungen Mädchens, das Nonne werden will. Gabriella van der Mal ist die Tochter eines belgischen Arztes; das macht ihre Vorliebe für den Beruf der Krankenschwester verständlich. Auch als Nonne wird sie ihm treu bleiben.
Nach Ablauf des harten Noviziats geht ihr Wunsch in Erfüllung: Sie wird in die belgischen Afrikabesitzungen versetzt. Es ist für sie eine glückliche Zeit, obwohl sie sich im Dienst an den Kranken aufopfert. Als sie aber nach Belgien zurückkehren muß und in ein Krankenhaus an der deutschen Grenze berufen wird, erlebt sie ihre entscheidende Krise. Ein Gebot der Oberin empfiehlt allen Schwestern, sich während der Wirren des soeben ausgebrochenen zweiten Weltkrieges neutral zu verhalten. Sie ist aber viel zu sehr Individualistin und glühende Patriotin, als daß sie parteilos bleiben könnte. So bittet sie, von ihren Gelübden befreit zu werden, und darf mit päpstlicher Genehmigung das Kloster verlassen.
IM BERTELSMANN LESERING
Elisabeth Barbier
Verzaubert
Roman, ca. 576 Seiten — Halbleder. Lesering-Vorzugspreis 7.80 DM
Auf Gut Mogador in der Provence sind prächtige Menschen zu Hause: Unvergeßlich vor allem die schöne stolze Ludivine mit ihren faszinierenden dunkelblauen Augen, hinter denen sich gewisse Träume verbergen. Und Frédéric Vernet — er ist der Mann, der dieses »wilde, kleine Pferd« zu zähmen versteht. Die beiden sind gleichwertige Partner, ein Paar, das an Scarlett O’Hara und Rhett Butler in »Vom Winde verweht« erinnert. Immer weiß Ludivine, was sie will, schon mit sechzehn Jahren weiß sie es, da sie als junge Herrin auf Mogador einzieht. Ludivine opfert ihrer leidenschaftlichen Liebe alles — selbst andere Menschen — und endlich sich selbst. Denn obwohl sie Mutter von fünf wohlgeratenen Kindern ist, hat nichts anderes in ihrem ruhelosen Herzen Platz als Liebe. Ihre Ehe, äußerlich konventionell, ist ein Hexenkessel von Gefühlen, denn niemals kann sie von Frédéric völlig Besitz ergreifen; immer sucht er — Urbild des Mannes — nur das Abenteuer.
Diese eigenwilligen Charaktere und die treffende Milieuschilderung des figurenreichen Familienromans, für den die Autorin 1947 den »Prix du Renouveau« erhielt, machen ihn zu einer erregenden Lektüre.
IM BERTELSMANN LESERING
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