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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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geweckt.
»Nun, dies ist kein Ort zum Reden«, sagte er schließlich. »Nezzie wird den Zorn der Mutter selbst auf mich herabfahren lassen, wenn ich euch nicht einlade, uns zu besuchen. Besucher bringen immer ein wenig Aufregung, und wir haben schon lange keine mehr gehabt. Das Löwen-Lager würde euch willkommen heißen, Jondalar von den Zelandonii, und Ayla von den Nicht-Leuten. Kommt ihr mit?«
»Was meinst du, Ayla? Möchtest du sie besuchen?« wandte Jondalar sich an sie und wechselte zum Zelandonii über, damit sie wahrheitsgemäß antworten könne, ohne zu kränken. »Wird es nicht Zeit, daß du Leute deiner Art kennenlernst? Ist es nicht das, was Iza dir aufgetragen hat?« Er wollte nicht den Eindruck erwecken, als sei ihm über Gebühr daran gelegen, doch nachdem er so lange Zeit nur mit ihr gelebt hatte, reizte es ihn schon, die Fremden in ihrem Lager zu besuchen.
»Ich weiß nicht«, sagte sie und legte unentschlossen die Stirn in Falten.
»Was werden sie von mir denken? Er wollte wissen, wer meine Leute sind. Aber ich habe keine Leute mehr. Was ist, wenn sie mich nicht mögen?«
»Sie werden dich mögen, Ayla, glaub mir. Da bin ich ganz sicher. Talut hat dich eingeladen, nicht wahr? Es hat keine Rolle für ihn gespielt, daß du keine Leute hast. Außerdem wirst du nie herausfinden, ob sie dich akzeptieren – oder ob du sie magst –, wenn du ihnen keine Gelegenheit dazu gibst. Verstehst du, dies sind Leute von der Art, mit denen du hättest aufwachsen müssen. Wir brauchen ja nicht lange zu bleiben. Wir können jederzeit fortgehen.«
»Wir können jederzeit fortgehen?«
»Selbstverständlich.«
Ayla blickte zu Boden und versuchte, sich schlüssig zu werden. Sie wollte mit ihnen gehen; sie fühlte sich zu diesen Menschen hingezogen, war neugierig, mehr über sie zu erfahren; gleichwohl verkrampfte sich ihr angstvoll der Magen. Sie hob den Blick und sah auf der üppig mit Gras bewachsenen Ebene in der Nähe des Flusses zwei zottelige Steppenpferde grasen, und ihre Angst verstärkte sich.
»Was ist mit Winnie? Was machen wir mit ihr? Was, wenn sie sie töten wollten? Ich kann nicht zulassen, daß Winnie etwas passiert.«
An Winnie hatte Jondalar nicht gedacht. Was sie wohl denken mochten, fragte er sich. »Ich weiß nicht, was sie tun werden, Ayla, aber ich glaube nicht, daß sie sie töten, wenn wir ihnen sagen, daß sie etwas Besonderes ist und nicht dazu da, aufgegessen zu werden.« Ihm fiel ein, wie überrascht er gewesen war, als er Ayla und Winnie das erste Mal zusammen erlebt hatte, und wie ihn angesichts Aylas Beziehung zu dem Pferd ein Gefühl heiliger Scheu ergriffen hatte. »Ich habe eine Idee.«
Talut verstand nicht, was Ayla und Jondalar miteinander redeten, doch er wußte, daß die Frau zögerte und der Mann versuchte, sie zu bewegen mitzukommen. Ihm fiel aber auch noch auf, daß sie auch jetzt ihre sehr ungewohnte Sprechweise beibehalten hatte, selbst wenn sie in seiner Sprache mit ihm redete. Es war also seine Sprache, schloß der Anführer, nicht die ihre.
Über das Rätsel dieser Frau nachzudenken bereitete ihm einen gewissen Genuß – Neues und Ungewohntes genoß er immer; von Unerklärlichem fühlte er sich herausgefordert. Doch unversehens gewann das Geheimnis eine völlig neue Dimension hinzu. Ayla stieß einen lauten und schrillen Pfiff aus, und unverhofft kam eine falbfarbene Stute mit einem ungewöhnlich tiefbraunen Fohlen geradewegs auf sie zugaloppiert und blieb still neben ihr stehen, während sie die beiden Pferde anfaßte. So etwas hatte er noch nie erlebt.
Ob sie eine Mamut war? fuhr es ihm durch den Sinn. Eine Frau, die mit besonderen Kräften ausgestattet war? Viele Derer, Die Der Mutter Dienten, behaupteten, Zauberkräfte zu besitzen, mit denen sie Tiere anlockten und die Jagd in bestimmte Bahnen lenkten, doch noch nie hatte er jemand erlebt, der eine solche Macht über Tiere ausübte, daß sie auf ein Zeichen hin zu ihm kamen. Sie besaß eine einzigartige Gabe. Das war ein wenig erschreckend – doch wenn er sich vorstellte, in welchem Maße ein Lager von einer solchen Gabe sein Gutes hätte! Wie leicht wäre es dann, ein Tier zu erlegen.
Noch während Talut sich von seinem Schock erholte, versetzte die junge Frau ihm einen zweiten. Sie hielt sich an der borstig in die Höhe stehenden Mähne der Stute fest, sprang dem Pferd auf den Rücken und setzte sich rittlings darauf. Verdutzt und erstaunt fiel dem Mann die Kinnlade herunter, als er sah, wie das Pferd mit Ayla auf

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