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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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töteten, als er sie beschützen wollte. Er war der Bruder des Anführers ihres Clans, und sie machten sie für seinen Tod verantwortlich. Der Anführer sagte, sie brächte Unglück. Doch später, als sie ein Kind erwartete, nahm er sie als zweite Frau an sein Herdfeuer. Aber als ich geboren wurde, sah er seine Befürchtungen bestätigt. Sie war ein Unglücksbringer. Sie hatte nicht nur ihren Gefährten getötet, sondern auch noch ein mißgebildetes Kind zur Welt gebracht. Deshalb belegte er sie mit dem Todesfluch." Echozar sprach mit dieser Frau offener als sonst; er wunderte sich über sich selbst.
    "Ich weiß nicht genau, was das ist - ein Todesfluch", fuhr er fort. "Einmal hat sie mir davon erzählt, aber sie konnte nicht zu Ende sprechen. Alle hätten sich von ihr abgewandt, als wäre sie unsichtbar. Sie war für sie tot. Selbst als sie versuchte, ihre
     
    Aufmerksamkeit zu erregen, war es, als gäbe es sie nicht. Es muß entsetzlich gewesen sein."
    "Das war es", sagte Ayla mit weicher Stimme. "Es ist schwer, weiterzuleben, wenn man für die, die man liebt, tot ist."
    "Meine Mutter nahm mich und ging fort, um zu sterben, wie man es von ihr erwartete. Doch Andovan fand sie. Er war alt, selbst damals schon, und lebte allein. Er hat mir nie erzählt, weshalb er seine Höhle verlassen hatte; es hatte etwas mit einem grausamen Anführer zu tun ..."
    "Andovan?" unterbrach ihn Ayla. "War er ein S'Armunai?"
    "Ja, ich glaube schon", sagte Echozar. "Er hat nicht viel über seine Leute gesprochen."
    "Wir haben von dem grausamen Anführer gehört", sagte Jondalar mit grimmiger Miene.
    "Andovan sorgte für uns", fuhr Echozar fort. "Er brachte mir das Jagen bei. Von meiner Mutter lernte er die Zeichensprache des Clans; sie konnte nie mehr als ein paar Worte sprechen. Ich habe beides gelernt, obwohl sie nicht begriff, wie ich seine Lautworte nachmachen konnte. Andovan ist vor ein paar Jahren gestorben, und mit ihm auch der Lebenswille meiner Mutter. Der Todesfluch hat sie eingeholt."
    "Was hast du dann gemacht?" fragte Jondalar.
    "Allein gelebt."
    "Das ist nicht leicht", sagte Ayla.
    "Nein, das ist es nicht. Ich habe versucht, eine neue Gemeinschaft zu finden. Kein Clan ließ mich auch nur in seine Nähe kommen. Sie warfen Steine nach mir und sagten, ich sei mißgestaltet und brächte Unglück. Auch die Anderen wollten nichts mit mir zu tun haben. Sie hielten mich für ein Scheusal von gemischten Geistern, halb Mann, halb Tier. Als ich es aufgegeben hatte, wurde ich nach einer Weile des Alleinseins überdrüssig. Ich sprang von einem Kliff in den Fluß. Das nächste, an das ich mich erinnern kann, ist Dalanar, der mich ansah. Er nahm mich mit zu seiner Höhle. Und jetzt bin ich Echozar von den Lanzadonii", beendete er seine Geschichte mit einem Blick auf Dalanar, den er verehrte.
    Ayla dachte an ihren Sohn und war dankbar, daß er schon als Kind akzeptiert worden war und daß es Menschen gab, die ihn aufnahmen, als sie ihn verlassen mußte.
    "Echozar", sagte sie. "Denk nicht mit Haß an die Leute deiner Mutter. Sie sind nicht wirklich schlecht, nur so rückständig, daß es ihnen schwerfällt, sich zu ändern. Ihre Traditionen reichen weit zurück, und sie verstehen die Welt nicht, so wie sie heute ist."
    "Und sie sind Menschen", sagte Jondalar. "Das habe ich auf dieser Reise gelernt. Kurz bevor wir den Gletscher überquerten, trafen wir ein Paar von ihnen - aber das ist eine andere Geschichte; jedenfalls wollen sie Versammlungen abhalten und über die Schwierigkeiten beraten, die sie mit uns haben, besonders mit einigen Losadunai-Männern. Von unserer Seite ist man sogar an sie herangetreten, um mit ihnen Handel zu treiben."
    "Flachschädel haben Versammlungen? Handel? Die Welt ändert sich so schnell, daß ich kaum mehr mitkomme", sagte Dalanar. "Bevor ich Echozar getroffen habe, hätte ich das nicht geglaubt."
    "Die Leute mögen sie Flachschädel oder Tiere nennen, Echo-zar, aber deine Mutter war eine tapfere Frau", sagte Ayla und streckte ihre Hände nach ihm aus. "Ich weiß, was es heißt, keine Angehörigen zu haben. Heute bin ich Ayla von den Mamutoi. Wirst du mich willkommen heißen. Echozar von den Lanzadonii?"
    Er nahm ihre Hände, und sie fühlte, wie er zitterte. "Du bist will-kommen, Ayla von den Mamutoi", sagte er.
    Jondalar trat mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. "Ich grüße dich. Echozar von den Lanzadonii", sagte er.
    "Ich heiße dich willkommen, Jondalar von den Zelandonii", sagte Echozar, "aber das ist

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