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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wußte?
    Früher waren sie beide Fremde gewesen, wenn sie auf ihrer Reise Menschen trafen. Nun war nur sie die Fremde.
    Er wandte sich wieder an Ayla. "Warum holst du die Spitze nicht? In welchem Korb war sie noch?" fragte er und war schon auf dem Weg.
    Sie sagte es ihm und lächelte, nachdem er gegangen war, ner-vös die dunkelhaarige Frau an, aber sie sprachen kein Wort miteinander. Jondalar kam schnell zurück.
    "Joplaya, ich habe Dalanar Bescheid gesagt - ich wollte ihm diese Spitze zeigen. Du wirst überrascht sein, wenn du sie siehst."
    Vorsichtig öffnete er das Päckchen und enthüllte eine schön gearbeitete Feuersteinspitze, gerade als Dalanar dazukam. Da-lanar nahm sie in die Hand und betrachtete sie eingehend.
    "Das ist ein Meisterwerk! Ich habe noch nie eine so gute hand-werkliche Arbeit gesehen", rief Dalanar aus. "Sieh dir das an, Joplaya. Sie ist zweiseitig gearbeitet, aber sehr dünn, man hat nach und nach sehr feine Schichten abgeschlagen. Was für eine Konzentration, was für eine Beherrschung muß dafür aufgebracht werden! Der Stein faßt sich ganz anders an, und der Glanz! Fast wie - geölt. Wo hast du das her? Gibt es im Osten eine andere Sorte Feuerstein?"
    "Nein. Es gibt ein anderes Verfahren, das ein Mamutoi-Mann namens Wymez erfunden hat. Er ist der einzige Feuer-steinschläger, der es mit dir aufnehmen kann, Dalanar. Er erhitzt den Stein. Das bringt den Glanz und das Gefühl beim Anfassen, aber noch wichtiger ist, daß man nach dem Erhitzen ganz feine Schichten abschälen kann", erklärte Jondalar mit Begeisterung.
    Ayla beobachtete ihn.
    "Die Späne springen fast von selbst ab - das ermöglicht diese Perfektion. Ich zeige dir, wie es geht. Ich bin zwar nicht so gut wie er, aber du wirst das Prinzip erkennen. Wenn wir schon hier sind, möchte ich mir ein paar Brocken guten Feuerstein besorgen. Mit den Pferden können wir mehr tragen, und ich möchte gern etwas von eurem Lanzadonii-Stein mit nach Hause nehmen."
     
    "Dies hier ist auch dein Zuhause", sagte Dalanar leise. "Aber wir können morgen zur Mine gehen und etwas Stein schürfen. Ich möchte gern lernen, wie man das macht. Ist das wirklich eine Speerspitze? Sie sieht so dünn und zierlich aus, fast zu zerbrechlich zum Jagen."
    "Doch, sie jagen das Mammut mit diesen Speerspitzen. Sie brechen leicht, aber der scharfe Stein durchbohrt die dicken Häute besser als eine Knochenspitze und dringt zwischen die Rippen", sagte Jondalar. "Ich muß dir noch etwas anderes zeigen. Ich kam darauf, als ich mich von den Krallen des Höhlenlöwen erholte. Es ist eine Schleuder. Damit fliegt ein Speer zweimal so weit. Warte, bis du das gesehen hast!"
    "Ich glaube, wir sollten zum Essen gehen, Jondalar", sagte Dalanar, der an der Höhlenöffnung Leute bemerkt hatte, die ihnen zuwinkten. "Alle wollen eure Geschichte hören. Kommt, laßt uns hineingehen. Da habt ihr es bequem, und alle können euch hören. Ihr habt auf eurer Reise doch gewiß noch andere Abenteuer erlebt und merkwürdige Dinge gesehen, von denen ihr berichten könnt."
    Jondalar lachte. "Das will ich meinen. Würdest du mir glauben, daß es Steine gibt, die Feuer machen, und Steine, die brennen? Wir haben Häuser aus Mammutknochen gesehen, Elfenbeinstifte, die Fäden durchziehen, und riesige Flußkähne, mit denen man Fische jagt, die vom Kopf bis zum Schwanz fünfmal so lang sind wie du."
    Ayla hatte Jondalar noch nie so gelöst und entspannt gesehen, so locker und ungehemmt, und sie begriff, wie froh er war, bei Leuten zu sein, die er kannte.
    Als sie zur Höhle zurückgingen, legte er den einen Arm um Ayla, den anderen um Joplaya. "Hast du dir schon einen Gefährten ausgesucht, Joplaya?" fragte er. "Ich habe bisher noch keinen gesehen, der so aussah, als hätte er einen Anspruch auf dich."
    Joplaya lachte. "Nein, ich habe auf dich gewartet, Jondalar."
    "Machst du schon wieder Witze", sagte Jondalar kichernd. Erklärend wandte er sich an Ayla. "Vettern ersten Grades dürfen sich nämlich nicht zusammentun."
     
    "Das weiß ich natürlich", fuhr Joplaya fort. "Ich habe mir deshalb überlegt, daß wir zusammen fortlaufen und unsere eigene Höhle gründen könnten. Selbstverständlich würden wir nur Feuersteinschläger aufnehmen." Ihr Lachen wirkte gezwungen, und sie sah nur Jondalar an.
    "Siehst du, Ayla, was ich dir gesagt habe?" sagte Jondalar und drückte Joplaya liebevoll an sich. "Joplaya ist wirklich eine Landplage." Aber Ayla war der Witz nicht ganz geheuer.
    "Im Ernst, Joplaya, du

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