Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
funktioniert, damit endlich alle sehen, welche Vorteile sie bringt.«
Alle Bewohner von Marthonas Behausung, ausgenommen Folara, begleiteten Joharran zu dem Treffen, das am südlichen Ende des großen Abri abgehalten wurde. Als sie dort ankamen, hatten sich bereits zahlreiche Menschen versammelt. Man hatte Boten zu den Zelandonia von allen an der Jagd beteiligten Höhlen geschickt. Sie hatten sich eingefunden, um über die Begräbniszeremonie zu beratschlagen. Neben der spirituellen Anführerin der Neunten Höhle waren auch die Zelandonia der Vierzehnten, Elften, Dritten, Zweiten und Siebten Höhle anwe send. Auch die meisten Anführer waren gekommen, sowie ei nige andere, die erfahren wollten, was bei dem Treffen verhan delt wurde.
»Der Geist des Wisents hat einen der unseren genommen im Tausch gegen einen der seinen«, sagte die Erste. »Es ist ein Opfer, das wir bringen müssen, wenn die Mutter es verlangt.« Sie betrachtete die Anwesenden, die zustimmend nickten. Wenn sie von anderen Zelandonia umringt war, entfaltete die gebieterische Erscheinung der Ersten ihre größte Wirkung. Alle wurden gewahr, dass sie zu Recht die Erste war unter Denen, Die Der Mutter Dienen.
Im Verlauf des Treffens kam es zu einer kleinen Meinungs verschiedenheit zwischen den Zelandonia, in die sich die Erste aber nicht einmischte. Joharrans Gedanken schweiften gele gentlich von dem Gespräch über Shevonars Begräbnis ab, und er begann zu überlegen, wo ein geeigneter Platz für das Üben mit den Speerschleudern zu finden wäre. Nach dem Gespräch mit Ayla und Jondalar hatte er beschlossen, dass er seinen Jä gern empfehlen wollte, sich noch vor dem Sommertreffen Speerschleudern zu bauen und so schnell wie möglich mit dem Üben anzufangen, damit sie den Umgang mit der neuen Waffe bald beherrschten. Er musste aber noch abwarten, denn heute durften keine Waffen benutzt werden. Dies war der Tag, an dem man den Geist Shevonars, seinen Elan, in die nächste Welt geleiten würde.
Auch Zelandoni war nicht ganz bei der Sache, auch wenn es nach außen schien, als verfolge sie aufmerksam die unter schiedlichen Standpunkte. Seit sie den Stein mit der schillern den Oberfläche in Händen gehalten hatte, der von Thonolans Grabstätte weit im Osten stammte, musste sie immer wieder an Jondalars jüngeren Bruder denken. Sie wartete auf den richti gen Zeitpunkt, um auf die Suche nach seinem Geist zu gehen. Sie wusste, dass Jondalar und Ayla an der Zeremonie teilneh men mussten, auch wenn der Kontakt mit der nächsten Welt für sie sehr furchterregend sein würde, da sie nicht dafür ge schult waren. Selbst für Eingeweihte war dies alles nicht ganz ungefährlich. Die Gefahr war umso geringer, je mehr Men schen an der Zeremonie beteiligt waren und denjenigen bei standen, die den Kontakt zur nächsten Welt herstellten.
Da Shevonar bei einer Jagd ums Leben gekommen war, an der die meisten der benachbarten Höhlen teilgenommen hatten, war eine große Zeremonie notwendig, um Schutz für die ge samte Gemeinschaft zu erbitten. Vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt, um sich noch tiefer in die Welt der Geister vorzu wagen und dort nach Thonolans Geist zu suchen. Zelandoni blickte zu Ayla und fragte sich, wie die fremde Frau wohl rea gieren würde. Ayla hatte sie schon wiederholt mit ihrem Wis sen, ihrem Sachverstand und auch ihrer vorbildlichen inneren Haltung erstaunt.
Sie war geschmeichelt gewesen, als Ayla sie aufgesucht hat te, um von ihr zu erfahren, ob es noch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, Shevonar zu helfen - zumal Ayla zuvor so gro ßes Geschick bewiesen hatte. Ebenso sehr beeindruckte es Ze landoni, dass die junge Frau Jondalar geraten hatte, einen Stein vom Grab seines Bruders mit nach Hause zu nehmen - und das, obwohl sie mit den Bräuchen der Zelandonii nicht vertraut war. Es war ein besonderer Stein. Auf den ersten Blick wirkte er ganz gewöhnlich, aber wenn man ihn umdrehte, sah man eine bläulich schimmernde Oberfläche mit feuerroten Punkten.
Das schimmernde Blau steht zweifellos für Klarheit, dachte sie, und Rot ist die Farbe des Lebens, die wichtigste der fünf Heiligen Farben der Mutter. Der kleine Stein ist sicherlich ein Gegenstand, dem große Macht innewohnt. Wir müssen überle gen, was wir mit ihm anfangen, wenn die Suche abgeschlossen ist. Einen Moment lang hörte sie wieder dem Streitgespräch der Zelandonia zu, dann kam ihr plötzlich eine Idee: Dieser Stein von Thonolans Grab könnte eine Art Ersatzstein sein. Mögli

Weitere Kostenlose Bücher