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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Außerdem wur de über die Speisen, Werkzeuge und Waffen gesprochen, die als Grabbeigaben vorgesehen waren. Der Leichnam konnte die Speisen natürlich nicht essen, aber der Geist der Nahrung wür de dem losgelösten Geist des Verstorbenen die Kraft geben, seinen Weg in die nächste Welt zu finden. Alles nur Erdenkli che wurde unternommen, damit der Geist keinen Grund haben würde, umzukehren oder länger als nötig im Diesseits zu ver weilen.
Gegen Mittag ritt Ayla mit Winnie und Renner aus, gefolgt von Wolf. Anschließend striegelte sie die Pferde und vergewis serte sich, dass sie in guter Verfassung waren und alles hatten, was sie brauchten. Sie war es gewohnt, den ganzen Tag mit ihnen zu verbringen, aber seit sie hier angekommen waren, war das nicht mehr möglich. Die Tiere fehlten ihr. Die Freude und Zuneigung, mit der sie sie begrüßt hatten, schien zu zeigen, dass sie ihrerseits Ayla und auch Jondalar vermissten.
Auf dem Weg zurück machte sie von Joharrans Wohnplatz Halt und fragte Proleva, ob sie wisse, wo Jondalar sei.
»Er ist zusammen mit Joharran, Rushemar und Solaban los gegangen, um das Grab auszuheben«, sagte Proleva. Eigentlich hatte sie viel zu tun, aber sie nahm sich Zeit, weil sie so neu gierig auf diese fremde Frau war, die sich schon bald mit dem Bruder ihres Mannes verbinden würde. »Magst du einen Ka millentee?«, fragte sie.
Ayla war einen Augenblick lang unschlüssig, bevor sie ant wortete. »Ich glaube, ich sollte zu Marthona hinübergehen. Aber ein andermal würde ich gerne mit dir Tee trinken.«
Wolf, dem der Ausflug ebenso viel Spaß gemacht hatte wie den beiden Pferden, war Ayla nicht von der Seite gewichen. Als Jaradal ihn entdeckte, kam er sofort auf ihn zugerannt. Wolf stupste ihn mit der Nase, denn er wollte gestreichelt wer den. Jaradal kicherte vergnügt und kraulte Wolf am Kopf.
»Eines muss ich dir sagen, Ayla«, begann Proleva. »Als Jara dal mir das erste Mal erzählte, er habe dieses Tier angefasst, war ich sehr besorgt. Ich konnte nicht glauben, dass ein fleisch fressendes Tier mit seinem Jagdinstinkt so sanft im Umgang mit Kindern sein kann. Als Folara ihn hierher brachte und ich sah, wie Marsola auf ihm herumkletterte, traute ich meinen Augen nicht. Sie riss ihn am Fell, fasste ihm in die Augen und zog ihm sogar die Kiefer auseinander, um ihm in den Rachen zu schauen. Und Wolf lag einfach da und ließ sie gewähren. Ich war völlig überrascht. Sogar Salova musste lächeln, obwohl sie das erste Mal einen großen Schreck bekam, als sie ihre kleine Tochter in der Nähe des Wolfs sah.«
»Wolf hat Kinder sehr gern«, erklärte Ayla. »Er wuchs zu sammen mit Kindern in einer Erdhütte im Löwenlager auf und spielte viel mit ihnen. Für ihn waren sie wie Geschwister aus demselben Wurf, und erwachsene Wölfe sind gegenüber den Jungen aus dem eigenen Rudel stets geduldig und fürsorglich. Wolf scheint zu glauben, dass alle Kleinkinder zu seinem Ru del gehören.«
Auf dem Weg zu Marthonas Wohnplatz musste Ayla die ganze Zeit an Proleva denken. Etwas war eigenartig an ihr, die Art, wie sie sich bewegte, wie sie sich hielt, wie eng ihre Tuni ka saß. Aber plötzlich wusste sie, woran es lag: Proleva war schwanger! Das war es, sie war sich sicher.
Als sie in Marthonas Behausung niemanden antraf, war sie ein wenig enttäuscht, weil sie Prolevas Einladung zum Tee durchaus hätte annehmen können. Aber wo war Jondalars Mut ter? Bei Proleva war sie nicht, aber vielleicht stattete sie ja Ze landoni einen Besuch ab. Die beiden schienen befreundet zu sein oder sich zumindest sehr zu schätzen. Sie sprachen oft miteinander oder warfen sich wissende Blicke zu. Wenn Ayla dort nach Marthona fragte, war das auch ein ausgezeichneter Vorwand, die Donier ein bisschen besser kennen zu lernen.
Eigentlich habe ich ja gar keinen Grund, Marthona zu suchen, dachte Ayla bei sich, und Zelandoni ist im Moment sehr be schäftigt. Vielleicht sollte ich sie besser in Ruhe lassen. Aber sie kam sich nutzlos vor und hätte gerne etwas Sinnvolles ge tan. Vielleicht konnte sie ja irgendwo helfen. Zumindest konnte sie ihre Mitarbeit anbieten.
Also ging Ayla zur Behausung von Zelandoni hinüber und klopfte zaghaft an. Die Frau musste ganz in der Nähe gestan den haben, denn sogleich schob sie den Vorhang beiseite.
»Ayla«, sagte sie und wirkte überrascht, die junge Frau mit dem Wolf zu sehen. »Kann ich etwas für dich tun?«
»Ich suche eigentlich nach Marthona. Sie ist nicht zu Hause, und bei Proleva war sie

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