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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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auch nicht. Ich dachte, vielleicht ist sie bei dir.«
»Nein, hier ist sie auch nicht.«
»Nun, dann entschuldige die Störung. Ich weiß, wie beschäf tigt du bist, und sollte nicht deine kostbare Zeit in Anspruch nehmen.«
»Das ist schon in Ordnung«, sagte die Donier. Ayla kam ihr ein wenig angespannt vor, aber auch voller Energie und Zuver sicht. »Suchst du Marthona aus einem bestimmten Grund?«
»Nein, nur so. Ich dachte, ich könnte mich vielleicht irgend wie nützlich machen.«
»Wenn du auf der Suche nach einer Beschäftigung bist, kannst du mir ja vielleicht etwas helfen«, schlug Zelandoni vor und machte den Eingang frei, damit Ayla eintreten konnte. Ay las erfreutes Lächeln verriet Zelandoni, dass dies der eigentli che Grund ihres Besuches war.
»Darf Wolf auch hereinkommen?«, fragte Ayla. »Er wird dich nicht stören.«
»Ich weiß, dass er mich nicht stören wird. Er stört nichts und niemanden.« Zelandoni hielt den Vorhang zurück, damit auch der Wolf eintreten konnte. »Der rote Ocker, den du für mich am Fluss geholt hast, muss zu Pulver verrieben werden. Hier ist ein Mörser.« Zelandoni deutete auf einen ausgehöhlten, rot eingefärbten Stein, dem man den jahrelangen Gebrauch ansah, und gab ihr einen anderen Stein als Stößel. »Ich erwarte Jono kol. Er wird mir dabei helfen, einen Pfahl mit Shevonars Abe lan anzufertigen. Er ist mein Gehilfe.«
»Auf dem Begrüßungsfest bin ich einem Mann namens Jono kol begegnet. Aber er sagte, er sei Künstler.«
»Ja, Jonokol ist ein Künstler. Und er ist mein Gehilfe. Aber ich glaube, er ist mehr Künstler als Gehilfe. Er hat weder gro ßes Interesse am Heilen noch am Kontakt mit der Geisterwelt. Er scheint mit der Rolle des Gehilfen völlig zufrieden zu sein, aber er ist ja auch noch jung. Vielleicht spürt er eines Tages seine Berufung, vielleicht auch nicht. Wir werden sehen. Er ist jedenfalls ein hervorragender Künstler und Mitarbeiter. Übri gens sind die meisten Künstler auch Zelandonia. Bei Jonokol zeigte sich sein Talent schon, als er noch sehr klein war.«
Ayla machte es Freude, das rote Eisenoxid zu Pulver zu ver reiben. So konnte sie helfen, auch ohne dass man ihr etwas beibringen musste. Bei der gleichförmigen Arbeit blieb ihr genügend Zeit, an anderes zu denken. Sie fragte sich, warum die Zelandonia in ihren Kreis Künstler wie Jonokol aufnahmen, die noch so jung waren, dass sie wohl kaum begreifen konnten, worum es bei den Zelandonia ging. Und wie kam es, dass ih nen so viele Künstler gehörten?
Als Jonokol hereinkam, sah er erst Ayla und dann den Wolf verwundert an. Wolf hob den Kopf und war bereit, aufzusprin gen, sollte Ayla das Zeichen geben. Sie bedeutete ihm aber, dass der Mann willkommen war. Wolf entspannte sich wieder, blieb aber wachsam.
»Ayla ist gekommen, um uns zu helfen«, sagte Zelandoni. »Ich habe gehört, ihr kennt euch bereits.«
»Ja, wir haben uns an ihrem ersten Abend bei uns kennen ge lernt. Sei gegrüßt, Ayla.«
Ayla verrieb den restlichen Ocker und reichte dann Zelandoni den Mörser, den Mahlstein und das rote Pulver. Sie hoffte, nun noch eine weitere Aufgabe übernehmen zu dürfen, merkte aber schnell, wie die beiden offensichtlich darauf warteten, dass sie ging. »Gibt es noch etwas anderes, wobei ich helfen kann?«, fragte sie schließlich.
»Nein, im Augenblick nicht«, meinte die Donier. Ayla nickte, gab Wolf ein Zeichen und ging. Als sie Marthonas Wohnplatz erreichte, war immer noch niemand dort. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, und bedauerte erneut, dass sie nicht bei Proleva zum Tee geblieben war. Andererseits, warum sollte sie nicht einfach wieder hingehen? Sie war neugierig auf diese tüchtige, von allen bewunderte Frau, mit der sie bald verwandtschaftlich verbunden sein würde. Vielleicht könnte ich ihr sogar einen Tee mitbringen, überlegte sie, beispielsweise einen mit ge trockneten Lindenblüten darin, die duften und jedem eine süße Note hinzufügen. Ich wünschte, ich wusste, wo hier in der Nä he eine Linde steht.

15
    Die Männer waren froh, mit dem Ausheben der Grube so gut wie fertig zu sein. Die Zelandonia hatten die vier mit einem machtvollen Schutz versehen, bevor sie aufgebrochen waren, um die Erde für die Aufnahme von Shevonars Leichnam vor zubereiten, und ihnen unter anderem rotes Ockerpulver über die Hände gestreut. Dennoch hatte jeder von ihnen innerlich gezittert, als sie die von den geschnitzten und gefärbten Pflö cken bezeichnete Grenze überschritten und den

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