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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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stark und klug,
Doch der Kindheit Ort ist ihm nicht genug.
Ihr Sohn wächst heran. Zum verwegenen Mann.
Sie nimmt von der Kraft, aus der Leben entspringt. Doch das kalte Chaos umgarnt ihr Kind.
Den Sohn liebt sie sehr und will ihn nicht missen,
Doch ihn verlangt nach Ferne, Abenteuer und Wissen. Noch sind sie vereint. Doch die Leere ist ihr Feind. Ayla wusste nicht mehr, woher sie die Geschichte kannte,
    und das ließ ihr keine Ruhe. Jondalar hat davon gesprochen, ging es ihr durch den Kopf, aber das ist nicht alles. Ich glaube, ich kenne die Geschichte oder zumindest ihren Kern noch aus einem anderen Grund. Doch wo könnte ich sie gehört haben? Dann plötzlich wusste sie es. Losaduna! Er hat mir so viele Dinge beigebracht, die ich mir einzuprägen versuchte! Und darunter war eine Geschichte wie diese über die Große Mutter. Bei jener Zeremonie damals hat Jondalar sogar Teile daraus rezitiert. Es war nicht genau dieselbe Geschichte, und sie wur de in ihrer Sprache vorgetragen. Losadunai aber ist eng ver wandt mit Zelandonii. Deshalb konnte ich das Gesagte verste hen, obwohl sie so schnell sprachen.
    Ayla hörte weiter zu und versuchte, sich die Erzählung von der Großen Mutter in Erinnerung zu rufen. Allmählich erkannte sie, worin sich die beiden Geschichten glichen und worin sie sich unterschieden.
    Aus dem wirbelnden Nichts schleicht das Chaos heran, Und während sie schläft, stürzt er voran
Und versinkt im wirbelnden Chaos des Nichts,
Getäuscht vom Locken der Finsternis.
Ins Dunkel eilt davon. Ihr strahlender Sohn.
Doch nicht lange, da wird sein berauschtes Glück Von der öden trostlosen Leere erstickt.
Ob seines Leichtsinns plagt ihn bittere Reue,
Er versucht zu entkommen, immer aufs Neue.
Den leichtfertigen Spross. Lässt das Chaos nicht los. Doch bevor das Chaos ihn vollends verschlingt,
Erwacht die Mutter und greift nach dem Kind,
Umklammert es mutlos und klagend und ruft
Den schimmernden Freund, den sie selbst sich einst schuf. Die Mutter hält. Den Sohn in ihrer Welt.
    Ein Lächeln trat auf Aylas Gesicht, denn sie ahnte, was nun geschehen würde: Die Erdmutter erzählt ihrem alten Freund, dem Mond, was ihrem Sohn zugestoßen ist.
    Sie grüßt den Geliebten und öffnet ihr Herz
Und teilt mit ihm ihren Kummer und Schmerz.
Er tritt ihr zur Seite, damit sie zu zweien
Das irrende Kind aus der Not befreien.
    Das ist die Form, in der die Geschichte erzählt werden soll, dachte Ayla. Der Losaduna oder die Zelandoni trägt immer einen Teil vor, und dann antworten die anderen oder fassen das Gehörte auf ihre Weise zusammen.
    Sie treiben ein Stück. Das Chaos zurück.
     
    Nun ist wieder Zelandoni an der Reihe, vermutete Ayla.
    Da ist die Erschöpfung der Mutter so groß, Sie lässt ihren hellen Geliebten los.
Sie schläft, und er ringt mit der kalten Macht Und treibt sie zurück in die dunkle Nacht.
Ihm ist nicht bang, doch der Kampf währt zu lang. Der Kampf ist grimmig und wogt hin und her, Der schimmernde Freund setzt sich tapfer zur Wehr. Das Dunkel stiehlt ihm sein bleiches Licht,
Das Auge versagt ihm, den Sohn sieht er nicht. Er hat tapfer gerungen. Und ist doch bezwungen. Als Dunkel sich ausdehnt, die Mutter erwacht, Sieht nichts als das finstere Rund der Nacht. Sie eilt zu dem schimmernden Freunde hin, Treibt die finsteren Schatten hinweg von ihm. Doch aus dem Auge schon. Hat er verloren den Sohn. Die Stärke des strahlenden Sohnes ist zerronnen, Die Erde ist finster, das Chaos hat gewonnen. Kein üppiges Grün ist mehr zu sehen,
Über Schnee und Eis kalte Winde wehen.
Die Erde ist leer. Trägt nichts Grünes mehr. Die entkräftete Mutter gibt den Kampf nicht verloren, Greift aufs Neue nach dem, den sie geboren. Sie hält ihn fest und verlässt ihn nicht,
Kämpft mit aller Kraft, zu retten sein Licht. Sie lässt ihn nicht gehn. Will sein Licht leuchten sehn. Da greift in den Kampf ein erneut der Gefährte, Zu retten den Sohn, den an der Brust sie einst nährte. Sie werfen sich beide dem Chaos entgegen
Und ringen es nieder. Er beginnt sich zu regen. Sein erneuertes Strahlen. Ist der Lohn aller Qualen.
    Und abermals ahnte Ayla, wie die Geschichte weitergehen würde: Die Große Erdmutter und der Mond haben die Sonne gerettet, aber es ist ihnen nicht gelungen, sie ganz zurückzuho len.
    Auch das Dunkel aber kann nicht von ihm lassen, Will sein Feuer, seine Wärme ganz in sich fassen. Im Wechsel die Gegner triumphieren und weichen, Es tobt zwischen ihnen eine Schlacht ohnegleichen. Sie ringt die Finsternis

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