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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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mich. Sie hat versucht, sich mir entgegenzustellen und mich zum Rücktritt zu zwingen. Das war die erste echte Prüfung für mich. Am Ende musste sie klein beigeben, aber ich glaube, sie hat mir nie ver ziehen, dass die Zelandonia sich für mich entschieden haben.« Sie wandte sich wieder an die ganze Runde: »Wenn ich Mejera als Gehilfin bei mir aufnehme, würde die Vierzehnte mir auf jeden Fall vorwerfen, dass ich ihr die beste Gehilfin abspenstig mache. Für mich geht es aber vor allem darum, was für die Allgemeinheit das Beste ist. Wenn Mejera nun einmal nicht die Ausbildung bekommt, die ihrer Begabung angemessen ist, wä re es falsch, auf verletzten Stolz Rücksicht zu nehmen. Viel leicht ist eine der anderen Zelandonia bereit, Mejera auszubil den, und käme gut mit ihr aus. Dann könnte ich eine weitere Auseinandersetzung mit der Vierzehnten vermeiden. Ich will warten bis das Sommertreffen vorüber ist, und erst dann eine Entscheidung treffen.«
»Das ist sicher sinnvoll«, meinte Marthona, als sich gerade Mejera und Folara zu ihnen gesellten. Die junge Gehilfin hielt zwei Schalen in den Händen. Jondalars Schwester trug ihre eigene Schale und einen Wasserbeutel, und in ihren Tragbeutel hatte sie verschiedenes Essgerät gesteckt. Mejera gab der Ers ten eine Schale mit klarer Brühe, schenkte Folara einen dank baren Blick und Ayla und Jondalar ein zaghaftes Lächeln und schaute dann auf ihr Essen hinunter.
Nach einer kurzen unbehaglichen Stille sagte Zelandoni: »Ich weiß nicht, wer von euch Mejera bereits kennt.«
»Ich kenne deine Mutter und den Mann deines Herdfeuers«, sagte Willamar. »Hast du nicht auch Geschwister?« »Ja, eine Schwester und einen Bruder.« »Wie alt sind sie?«
»Meine Schwester ist ein bisschen jünger als ich, und mein Bruder ist ungefähr so alt wie er.« Mejera zeigte auf Prolevas Sohn.
»Mein Name ist Jaradal. Ich bin Jaradal von der Neunten Höhle der Zelandonii. Wer bist du?«
Jaradal sprach die Wörter sehr sorgsam und präzise aus, weil er offenbar gelernt hatte, dass sich das beim Vorstellen so ge hörte. Alle, auch die junge Frau, mussten lächeln. »Ich bin Me jera von der Vierzehnten Höhle der Zelandonii, und ich grüße dich, Jaradal von der Neunten Höhle der Zelandonii.«
Jaradal strahlte, weil er wie ein Erwachsener behandelt wur de. Mit Jungen seines Alters kann sie offenbar gut umgehen, dachte Ayla.
»Wir waren unhöflich«, sagte Willamar. »Ich glaube, wir sollten uns zunächst einmal richtig miteinander bekannt ma chen.« Alle stellten sich vor und begrüßten die junge Frau herzlich.
»Wusstest du, Mejera«, fragte Willamar, »dass der Gefährte deiner Mutter ein Händler werden wollte, bevor er sie kennen lernte? Er ging ein paar Mal mit mir auf Reisen, wollte dann aber nicht so lange von ihr getrennt sein, und auch nicht von dir, als du geboren warst.«
»Nein, das wusste ich nicht«, antwortete Mejera, die sich of fensichtlich freute, etwas aus der Vergangenheit ihrer Familie zu erfahren.
Kein Wunder, überlegte Ayla bei sich, dass er ein so guter Händler ist. Er kann mit Menschen umgehen und sorgt dafür, dass sie sich wohl fühlen. Mejera wirkte nun entspannter, aber noch immer ein wenig überfordert, weil sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Ayla konnte es ihr nachfühlen.
»Ich habe gesehen, Proleva«, sagte Ayla, »dass einige Leute angefangen haben, das Fleisch von der Jagd zu trocknen. Ich bin nicht sicher, wie das Fleisch aufgeteilt wird oder wer dafür zuständig ist, es haltbar zu machen. Ich würde aber gern helfen, wenn das in Ordnung ist.«
Proleva lächelte. »Natürlich kannst du helfen, wenn du möch test. Es ist viel Arbeit, und wir freuen uns über jede Unterstüt zung.«
»Ich würde mich ganz besonders freuen«, meldete sich Folara zu Wort. »Diese Arbeit kann sehr langweilig und öde sein. Wenn aber viele zusammen sind, macht sie oft sogar Spaß.«
»Das Fleisch und die Hälfte des Fetts gehört allen«, fuhr Pro leva fort, »und sie können je nach Bedarf davon nehmen. Der Rest des Tieres, Fell, Haut, Hörner, Geweih und so weiter, ge hört demjenigen, der das Tier getötet hat. So viel ich weiß, steht euch beiden, Ayla und Jondalar, jeweils ein Riesenhirsch und ein Wisent zu. Jondalar hat den Wisent getötet, der Shevo nar geopfert hat, aber dieses Tier wurde dann der Großen Mut ter zurückgegeben und in Shevonars Nähe begraben. Die An führer haben beschlossen, sowohl Jondalar als auch dir einen anderen Wisent zu geben.

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