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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Teichufer einen Kiesel auf, und als Wolf zwei große Hasen aufscheuchte, streckte sie den einen mit dem ersten Wurf nie der. Den anderen überließ sie Wolf.
    Eine Wolke verdunkelte die Sonne. Beim Blick nach oben bemerkte Ayla am Stand der Sonne, wie rasch die Zeit vergan gen war. In den vergangenen Tagen war so viel geschehen, dass es gut tat, einmal ganz für sich zu sein. Als aber der Sprühregen wieder einsetzte, ritt sie doch lieber mit Winnie zurück zur Neunten Höhle. Renner und Wolf folgten ihr. Vor der Höhle angekommen, war sie froh, ihrem Impuls nachgege ben zu haben, denn der Regen wurde zunehmend heftiger. Sie führte die Pferde hoch zur Felsterrasse, an den Wohnbereichen vorbei und zu dem weniger genutzten Gelände.
    Dabei kam sie an einigen Männern vorbei, die um ein Feuer herumsaßen. Aus ihrem Verhalten und ihren Gesten schloss Ayla, dass sie mit einem Spiel beschäftigt waren. Sie hielten inne und musterten sie. Die Art, wie sie sie anstarrten, empfand Ayla als höchst unverschämt. Um ihnen zu zeigen, dass sie sich besser zu benehmen wusste, vermied sie es, sie direkt anzubli cken. Sie war allerdings wie eine Clan-Frau in der Lage, nur mit raschen Seitenblicken und ohne aufdringliches Starren sehr viel von dem zu erfassen, was um sie herum geschah. Ihr ent ging also nicht, dass die Männer einander Bemerkungen zu raunten. Außerdem glaubte sie Barma zu riechen.
    Im Weitergehen sah sie Leute, die mit dem Beizen von Wi sent- und Hirschhäuten beschäftigt waren. Auf dem eigentli chen Arbeitsgelände herrschte ihnen wahrscheinlich zu viel Gedränge. Ayla führte die Pferde bis fast ans Ende der Terrasse an den Bach, der die Neunte Höhle von Flussabwärts trennte. Das wäre ein guter Platz, um den Pferden für den Winter einen Unterstand zu bauen, dachte sie. Ich muss Jondalar fragen, was er davon hält. Sie zeigte den Pferden den Pfad, der hinunter zum Ufer des Hauptflusses führte, und überließ sie dann sich selbst. Anstatt im Trockenen auf der kahlen Terrasse zu blei ben, zogen die Pferde es vor, am Hauptfluss zu grasen, ob es nun regnete oder nicht. Als sie hinunter ins Tal liefen, schloss Wolf sich ihnen an.
    Eigentlich hatte Ayla vorgehabt, als Nächstes Jondalar einen Besuch abzustatten. Sie überlegte es sich aber anders und ging zurück zu den Leuten, die an den Tierhäuten arbeiteten. Ihnen war der Besuch ein willkommener Grund, eine Pause einzule gen, und sie nahmen gerne die Gelegenheit wahr, mit der Frau zu reden, die einen Wolf zum Begleiter hatte und vor der Pfer de nicht davonliefen. Auch Portula war da und lächelte Ayla freundlich an. Offenbar bedauerte sie es wirklich, bei Maronas Streich mitgewirkt zu haben.
    Ayla hatte vor, für Jondalar, sich selbst und das Baby, das sie erwartete, Kleider zu machen. Zumindest konnte sie jetzt schon einmal den Hasen häuten, der an ihrem Hüftriemen hing, und später aus dem Fell etwas für das Neugeborene nähen. Ihr stand auch das Fell des jungen Riesenhirsches zu, den sie erlegt hatte, und sie fragte sich, wo es wohl sein mochte.
    »Wenn genug Platz ist, würde ich hier gerne diesen Hasen häuten«, sagte Ayla zu der Gruppe.
»Hier ist jede Menge Platz«, sagte Portula. »Und du kannst auch gerne meine Werkzeuge benutzen, wenn du welche davon brauchst.«
»Danke für das Angebot, Portula. Eigentlich habe ich ziem lich viele Werkzeuge, schließlich lebe ich ja mit Jondalar zu sammen.« Einige Leute lächelten wissend. »Aber ich habe sie nicht bei mir.«
Ayla gefiel es, dass sich um sie herum Menschen eifrig und geschickt ihren Aufgaben widmeten. Das war so anders als in jenen einsamen Tagen in ihrem Tal, und es erinnerte sie an ihre Kindheit bei Bruns Clan, wo alle zusammengearbeitet hatten.
Sie nahm den Hasen rasch aus, zog ihm die Haut ab und frag te dann: »Könnte ich ihn eine Weile hier liegen lassen? Ich muss nach Flussabwärts. Auf dem Rückweg nehme ich ihn dann mit.«
»Ich passe auf«, sagte Portula. »Wenn du willst, kann ich al les später mitnehmen, falls du noch nicht wieder da bist.«
»Das wäre sehr nett von dir.« Ayla begann die junge Frau zu mögen. Portula gab sich offensichtlich große Mühe, freundlich zu ihr zu sein. »Bis später also«, sagte Ayla und ging los.
Sie überquerte den Bach auf der Brücke aus Baumstämmen und entdeckte unter dem Felsdach des ersten Abri Jondalar und einige andere Männer. Der Platz wurde offenbar seit langem für das Feuersteinschlagen benutzt. Eine dicke Schicht von scharfkantigen

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