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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Steinsplittern und -brocken bedeckte den Bo den. Es wäre nicht ratsam gewesen, dort barfuß zu gehen.
»Da bist du ja«, sagte Jondalar. »Wir wollten uns gerade auf den Weg machen. Joharran war hier und hat verkündet, dass Proleva mit anderen zusammen ein Mahl vorbereitet hat. Es wird auch Fleisch von einem der Wisente dabei sein. Proleva kocht so gut und so oft, dass ich fürchte, die Leute werden sich daran gewöhnen. Aber sie dachte, weil heute alle so beschäftigt sind, würde uns ein gemeinsames Mahl entgegenkommen. Du kannst mit uns zurückgehen, Ayla.«
»Ich habe gar nicht darauf geachtet, dass es schon fast Mittag ist«, sagte sie. Als sie losgingen, entdeckte sie ein Stück vor sich Joharran. Sie hatte ihn nicht nach Flussabwärts kommen sehen und dachte: Er muss an mir vorbeigegangen sein, als ich mit Portula und den anderen geredet und den Hasen gehäutet habe. Sie sah, wie er auf die ungehobelten Männer zusteuerte, die um das Feuer herum saßen.
Als Joharran nach Flussabwärts marschiert war, um die Handwerker zu Prolevas Mahl einzuladen, waren ihm Laramar und die anderen aufgefallen, die beim Spiel zusammensaßen. Er hatte gedacht: Wie faul sie sind - sie vergnügen sich, während alle anderen arbeiten, und verbrauchen für das Feuer ver mutlich Holz, das andere gesammelt haben. Als er sie nun auf dem Rückweg sah, beschloss er, auch ihnen Bescheid zu sagen, dass eine Mahlzeit bereitstand. Sie gehörten zur Neunten Höh le, auch wenn sie wenig zum Gemeinwohl beitrugen.
Die Männer waren ins Gespräch vertieft und sahen ihn nicht kommen. Er hörte einen von ihnen sagen: »Was kann man auch von einer erwarten, die sagt, sie hat das Heilen von Flach schädeln gelernt? Wie sollen diese Tiere denn etwas vom Hei len verstehen?«
»Du hast Recht, diese Frau ist keine Heilerin«, pflichtete La ramar bei. »Sonst wäre Shevonar ja noch am Leben.«
»Du warst nicht dabei, Laramar!«, unterbrach ihn Joharran mühsam beherrscht. »Wie üblich konntest du dich nicht aufraf fen, mit auf die Jagd zu gehen.«
»Ich war krank«, versuchte sich Laramar zu rechtfertigen.
»Ja, von deinem eigenen Barma. Ich sage dir, niemand hätte Shevonar retten können. Weder Zelandoni noch die größte Hei lerin, die je gelebt hat. Er ist von einem Wisent niedergetram pelt worden. Welcher Mann könnte dem vollen Gewicht eines Wisents standhalten? Wenn Ayla nicht gewesen wäre, hätte er wohl kaum so lange gelebt, bis Relona eintraf. Ayla gelang es, seine Schmerzen zu lindern. Sie hat getan, was nur möglich war. Warum verbreitet ihr bösartige Gerüchte über sie? Was hat sie euch denn getan?« Er schwieg, als Ayla, Jondalar und einige andere vorübergingen.
»Warum schleichst du herum und belauschst andere bei ihren Gesprächen?«, entgegnete Laramar.
»Wenn ich am helllichten Tag zu euch komme, kann man das wohl kaum als Herumschleichen bezeichnen, Laramar. Ich kam, um euch zu sagen, dass Proleva mit einigen anderen Frauen ein Mahl für alle zubereitet hat. Dabei habe ich euch reden hören, und ihr habt nicht gerade geflüstert. Hätte ich mir die Ohren zuhalten sollen?« Er wandte sich an die anderen Männer. »Zelandoni ist überzeugt davon, dass Ayla eine gute Heilerin ist. Wie wäre es also, wenn ihr Ayla eine Chance gebt? Wir sollten eine Frau willkommen heißen, die so tüchtig ist. Man weiß nie, ob man nicht eines Tages ihre Hilfe brau chen wird. Also, kommt ihr jetzt alle zum Essen mit?« Der Anführer blickte den Männern nacheinander fest in die Augen und gab allen damit zu verstehen, dass er sich an jeden Einzel nen erinnern würde. Dann ging er davon.
Die Männer erhoben sich und folgten Joharran zum anderen Ende der Felsterrasse. Einige hatten sich immerhin davon ü berzeugen lassen, dass man Ayla die Chance geben müsse, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Andere aber wollten oder konnten nicht von ihrer vorgefassten Meinung abweichen. La ramar hatte zwar dem einen Mann beigepflichtet, der gegen sie gehetzt hatte, aber eigentlich war ihm die Sache gleichgültig. Er beschritt meist den Weg des geringsten Widerstandes.
Während Ayla mit der Gruppe von Flussabwärts zum Ar beitsbereich des Abri ging, über dem der Felsüberhang gegen den immer stärker werdenden Regen Schutz bot, dachte sie darüber nach, wie verschieden doch die Begabungen, Fähigkei ten und Lieblingsbeschäftigungen der Menschen waren. Viele hatten Freude daran, Gegenstände herzustellen, wählten dafür aber ganz unterschiedliche

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