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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Materialien. Einige, wie Jondalar, arbeiteten gern mit Feuerstein, mit dem sie Werkzeuge und Jagdwaffen herstellten, andere bearbeiteten lieber Holz, Elfen bein, Knochen, Fasern oder Tierhäute. Und jemand wie Johar ran, ging ihr plötzlich auf, arbeitete am liebsten mit Menschen.
Verlockende Essensdüfte stiegen ihr in die Nase, und ihr wurde bewusst, dass manchen auch das Kochen und der Um gang mit Nahrungsmitteln besondere Freude bereitete. Proleva hatte eine Vorliebe dafür, gemeinschaftliche Ereignisse und Feste zu planen und vorzubereiten, und so kamen improvisierte Mahlzeiten wie diese zustande. Ayla überlegte, was sie selbst am liebsten tat. Sie interessierte sich für vieles und hatte Freude daran, sich neue Fertigkeiten anzueignen. Ihr Eifer und ihre Begeisterung waren aber am größten, wenn sie als Medizin frau, als Heilerin tätig sein konnte.
Das Mahl wurde in der Nähe des Arbeitsbereichs aufgetra gen. Beim Näherkommen sah Ayla, dass man auf einer angren zenden Fläche Vorbereitungen für Tätigkeiten traf, die wohl nicht allzu angenehm waren, aber dennoch erledigt werden mussten. Zwischen senkrechten Pfosten, etwa einen halben Meter über dem Boden, hatte man mehrere Netze aufgespannt, um darauf das Fleisch von der Jagd zu trocknen. Der Boden des Abri und der Terrasse war von einer Erdschicht bedeckt, die an einigen Stellen sehr dünn war, an anderen aber so tief, dass man Pfosten darin versenken konnte. Wenn möglich, ver keilte man sie auch noch in Felsritzen und häufte Steine um sie herum auf, um sie zusätzlich zu stabilisieren.
Andere tragbare Trockengestelle waren ähnlich aufgebaut, wurden aber nur zusammengesteckt und von Schnüren gehal ten. Man konnte sie einfach gegen die Felswand lehnen, wenn man sie nicht brauchte, so dass sie nicht mehr im Weg standen. Man konnte die tragbaren Gestelle überall aufbauen, wo man wollte, um darauf Fleisch oder Gemüse zu trocknen. Manchmal trocknete man nach einer Jagd das Fleisch auch direkt vor Ort oder unten in der Schwemmebene des Hauptflusses. Wenn es jedoch regnete, verrichtete man diese Arbeiten lieber in der Nähe der Wohnplätze, und dafür hatte man die Netze und Ge stelle ersonnen.
An den Trockengestellen hingen bereits einige kleine, zun genförmige Fleischstücke. Daneben brannten kleine Feuer, von denen Rauchschwaden aufstiegen, die die Fliegen fernhalten und nebenbei dem Fleisch auch einen kräftigeren Geschmack verleihen sollten. Ayla nahm sich vor, nach dem Essen ihre Hilfe beim Zerteilen des Fleisches anzubieten. Sie und Jondalar hatten sich ihre Speisen gerade ausgewählt und schauten sich nach einem Platz um, wo sie sich hinsetzen konnten, als Johar ran raschen Schrittes und mit grimmiger Miene herbeieilte.
»Findest du nicht auch, Jondalar, dass Joharran wütend aus sieht?«, fragte sie.
Jondalar blickte zu seinem Bruder hoch. »Du hast Recht. Was da wohl vorgefallen ist?« Ich werde ihn später fragen, dachte er.
Sie schlenderten zu Joharran, Marthona, Willamar, Proleva und ihrem Sohn Jaradal hinüber, die sie herzlich begrüßten und ihnen einen Platz anboten. Dem Anführer missfiel offenbar etwas, über das er aber nicht reden wollte, zumindest nicht in dieser Runde. Dafür freuten sich alle, als Zelandoni sich zu ihnen gesellte. Sie hatte den Morgen in ihrem Wohnplatz ver bracht und war nun herausgekommen, als alle sich zum Essen versammelten.
»Kann ich dir etwas bringen?«, fragte Proleva.
»Ich habe heute gefastet und meditiert, um mich für eine Su che vorzubereiten, und halte mich mit dem Essen noch zu rück.« Zelandoni warf Jondalar einen Blick zu, und ihm wurde plötzlich sehr unbehaglich zumute. Ihn überkam die bange Ah nung, dass seine Begegnungen mit anderen Welten noch nicht vorüber waren. »Mejera holt mir gerade etwas. Ich bat Folara, ihr dabei zu helfen. Mejera ist eine Gehilfin der Zelandoni von der Vierzehnten Höhle, aber sie ist dort nicht zufrieden und würde gern zu mir kommen, um meine Schülerin zu werden. Ich muss mir das überlegen und dann selbstverständlich dich, Joharran, fragen, ob du bereit wärst, sie in der Neunten Höhle aufzunehmen. Sie ist ziemlich schüchtern und zurückhaltend, aber wirklich begabt. Ich würde sie gerne ausbilden, aber ihr wisst ja, dass ich mich bei der Vierzehnten ganz besonders in Acht nehmen muss.«
Sie wandte sich an Ayla und erläuterte: »Die Zelandoni der Vierzehnten hatte erwartet, dass man sie zur Ersten bestimmen würde, aber die Wahl der Zelandonia fiel auf

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