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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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würde ich sie um ihren Spaß bringen. Warum gehst du nicht zurück und beobachtest sie? Dann wirst du es selbst feststellen. Bald werden sie lächeln und beide das Gefühl haben, dass sie einen guten Tausch gemacht haben.«
»Bist du sicher, Jondalar? Sie wirken so wütend«, sagte Ayla. Sie konnte kaum glauben, dass Proleva nur ein paar Körbe wollte und sich deshalb so verhielt.
Sie setzte sich wieder in die Nähe der beiden Frauen. Wenn das bei Jondalars Volk so ablief, wollte auch sie handeln kön nen. Nach kurzer Zeit fiel ihr auf, dass auch andere der Kon frontation lauschten, lächelten und sich zunickten. Bald war ihr klar, dass die beiden Frauen nicht wirklich verärgert waren. Aber hätte sie selbst etwas als abscheulich bezeichnen können, was sie eigentlich für schön hielt? Verwundert schüttelte sie den Kopf. Was für ein seltsames Gebaren!
Als der Handel abgeschlossen war, gesellte sie sich wieder zu Jondalar. »Warum gefällt es den Leuten, so schreckliche Dinge zu sagen, wenn sie es nicht ernst meinen? Ich weiß nicht, ob ich je lernen werde, so zu ›handeln‹.«
»Ayla, Proleva und Salova wissen beide, dass es nicht ernst gemeint ist. Sie haben ein Spiel gespielt. Solange beide wissen, dass es ein Spiel ist, ist es harmlos«, sagte Jondalar.
Ayla ließ sich seine Erklärung durch den Kopf gehen. Es musste mehr dahinterstecken, aber sie kam nicht darauf, was es sein könnte.
In der Nacht vor dem Aufbruch, nachdem man die Bündel gepackt, das Zelt überprüft und repariert und die Gerätschaften für die Reise bereitgelegt hatte, waren in Marthonas Behausung alle so aufgeregt, dass niemand ins Bett wollte. Proleva schaute mit Jaradal vorbei, um ihre Hilfe anzubieten. Marthona lud sie ein, sich zu setzen, und Ayla kochte Tee. Da klopfte es ein zweites Mal am Eingang, und Folara führte Joharran und Ze landoni herein. Sie waren aus verschiedenen Richtungen ge kommen, beide mit Hilfsangeboten und Fragen, aber eigentlich wollten sie nur sitzen und reden. Ayla goß mehr Wasser auf und legte zusätzliche Kräuter in den Tee.
»Musste das Reisezelt geflickt werden?«, fragte Proleva.
»Nur ganz wenig«, erwiderte Marthona. »Ayla hat Folara da bei geholfen. Sie haben Aylas neuen Fadenzieher benutzt.«
Die Reisezelte, die jeden Abend aufgestellt wurden, konnten mehrere Menschen beherbergen, und Marthonas Familienzelt sollten sich Marthona, Willamar und Folara, Joharran, Proleva und Jaradal, Jondalar und Ayla teilen, und Ayla hörte erfreut, dass auch Zelandoni bei ihnen schlafen würde. Sie war wie ein Familienmitglied, wie eine Tante ohne Gefährten. Auch Wolf, der vierbeinige Jäger, durfte mit ins Zelt, und die beiden Pferde wurden in der Nähe angepflockt.
»Hattet ihr Schwierigkeiten, Zeltstangen zu bekommen?«, fragte Joharran.
»Ich habe beim Holzfällen eine Axt zerbrochen«, klagte Wil lamar.
»Konntest du sie wieder schärfen?«, fragte Joharran. Hohe, gerade Bäume für die Zeltstangen waren zwar bereits geschla gen worden, aber sie brauchten unterwegs und beim Sommer treffen Feuerholz, und dazu waren Äxte notwendig.
»Sie ist zersprungen. Ich konnte sie nicht schärfen. Ich konn te nicht einmal eine Klinge daraus machen.«
»Es war ein schlechtes Stück Feuerstein«, sagte Jondalar. »Voll kleiner Einschlüsse.«
»Jondalar hat eine neue Axt gemacht und die alten ge schärft«, erzählte Willamar. »Gut, dass er wieder da ist.«
»Nur müssen wir jetzt wieder ständig auf Feuersteinsplitter achten«, sagte Marthona. Ayla sah, dass sie lächelte, und verstand, dass sie sich nicht wirklich beklagte. Auch sie war froh, dass Jondalar wieder zu Hause war. »Er hat die Abschlä ge, die beim Schärfen der Axt abgesprungen sind, gleich weg gefegt. Nicht wie früher. Ich habe nicht einen einzigen scharf kantigen Steinsplitter entdeckt. Natürlich sehe ich auch nicht mehr so gut.«
»Der Tee ist fertig«, sagte Ayla. »Braucht jemand eine Scha le?«
»Jaradal hat keine. Du solltest immer daran denken, deine Schale mitzunehmen«, erinnerte Proleva ihren kleinen Sohn.
»Ich brauche meine Schale nicht mitbringen. Großmama hat immer eine für mich«, sagte Jaradal.
»Er hat Recht«, stimmte Marthona zu. »Weißt du noch, wo sie ist, Jaradal?«
»Ja, Thona«, sagte er eifrig, stand auf, rannte zu dem niedri gen Regal und kam mit einem aus Holz geschnitzten Schälchen zurück. »Hier.« Er hielt sie hoch, um sie allen zu zeigen, und erhielt von allen ein Lächeln zur Belohnung. Ayla bemerkte, dass Wolf

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