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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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war.
    Auch Jondalar plante eine Überraschung. Er hatte gemeinsam mit Joharran überlegt, welcher Wohnplatz im Abri der Neunten Höhle sich am besten für Ayla und ihn eignen würde, und er wollte, dass dieser fertig war, wenn sie im Herbst zurückkehr ten. Zu diesem Zweck hatte er Vorkehrungen getroffen. Er sprach mit Handwerkern, die Außenwände bauten, und ande ren, die sich mit Steinwällen auskannten, mit denen, die Stein fußböden verlegten, und denen, die für die inneren Trennwände zuständig waren, kurz, mit allen Spezialisten, die man für einen neuen Wohnplatz brauchte.
    Die Planung ihres zukünftigen Heims erforderte komplizier tes Verhandeln und Tauschen. Zuerst erklärte sich Jondalar bereit, Häute, die Männer und Frauen auf der Jagd nach Wisen ten und Riesenhirschen erbeutet hatten, gegen gute Steinmesser zu tauschen. Die Klingen der Messer schlug er selbst, aber die Griffe wurden von Solaban angefertigt, dessen ausgefeilte Technik Jondalar besonders bewunderte. Als Gegengabe für die Griffe hatte ihm Jondalar Grabstichel versprochen, die den Bedürfnissen des Griffmachers angepasst waren. Lange Ge spräche zwischen den beiden Männern, bei denen sie auf Bir kenrinde ihre Wünsche aufgezeichnet hatten, führten schließ lich zu einer Verständigung.
    Aus einigen der Häute, die Jondalar erworben hatte, sollten die Trennwände aus Rohleder gefertigt werden, die er für seine Behausung brauchte, mit anderen wurde Shevola, die sie ver zierte, für ihre Zeit und Mühe entlohnt. Außerdem wollte er ihr spezielle Ledermesser, Hautschaber und Holzwerkzeuge ma chen.
    Mit dem Gehilfen von Zelandoni, dem Künstler Jonokol, traf er ähnliche Absprachen. Jonokol würde die Trennwände bema len und dabei seine eigenen Entwürfe und Kompositionen aus den Symbolen und Tieren, die alle Zelandonii benutzten, mit dem kombinieren, was Jondalar sich vorstellte. Auch Jonokol wünschte sich spezielle Werkzeuge. Er hatte die Idee, ein Hochrelief auf Kalkstein zu ritzen, aber ihm fehlte die Technik des Feuersteinschlagens, um seine Ideen umzusetzen. Es war ohnehin nicht leicht, gute Grabstichel und Flintwerkzeuge her zustellen. Das gelang nur einem sehr erfahrenen und talentier ten Feuersteinschläger.
    Als Material und Zubehör endlich zur Stelle waren, konnte der Wohnplatz in recht kurzer Zeit errichtet werden. Jondalar hatte bereits mehrere Verwandte und Freunde überredet, mit ihm und ein paar geschickten Handwerkern - aber ohne Ayla - für eine gewisse Zeit aus dem Sommerlager zur Neunten Höhle zurückzukehren. Er musste unwillkürlich lächeln, wenn er sich vorstellte, wie sehr sie sich freuen würde, wenn sie im Herbst zurückkamen und sie einen eigenen Wohnplatz vorfand.
    Viele Nachmittage musste Jondalar über seinen Tauschge schäften verbringen und mit seiner Fertigkeit als Feuerstein schläger die Helfer beim Bau seiner Behausung entlohnen, aber oft war das Handeln auch vergnüglich. Es begann meist mit Scherzen und ging dann in freundschaftliches Geplänkel über, das manchmal wie hitzige Debatten oder beleidigende Kom mentare klang, sich aber in Gelächter über einer Schale Tee, Barma oder Wein oder auch einer gemeinsamen Mahlzeit auf löste. Jondalar achtete sehr darauf, dass Ayla dabei nicht anwe send war, aber trotzdem wurde sie ab und zu Zeugin bei Tauschgeschäften.
    Als sie das erste Mal Leute miteinander handeln hörte, verstand sie nicht, was dieser laute, lebhafte, von Schmähun gen durchsetzte Schlagabtausch zu bedeuten hatte. Die Kontra hentinnen waren Proleva und Salova, Rushemars Gefährtin, die Körbe flocht. Ayla glaubte, sie sei wirklich wütend, und lief eilig zu Jondalar, damit er etwas unternahm.
    »Du sagst, Proleva und Salova streiten sich heftig? Was sa gen sie denn?«, fragte Jondalar.
»Proleva hat gesagt, Salovas Körbe sind hässlich und schlecht gemacht, aber das stimmt nicht. Ihre Körbe sind schön, und Proleva findet das auch. An ihrem Wohnplatz ste hen einige. Warum sagt sie so etwas zu ihr?«, fragte Ayla. »Kannst du nicht etwas tun, damit sie aufhören zu streiten?«
Jondalar verstand, dass sie ehrlich besorgt war, aber er konnte sich ein Lächeln kaum verkneifen. Schließlich brach er sogar in Gelächter aus. »Ayla, Ayla. Sie streiten sich nicht, sie amüsie ren sich prächtig. Proleva will Körbe von Salova, und so läuft das immer ab. Sie werden sich einigen, und beide werden ganz zufrieden sein. Das wird Handeln genannt, und ich kann es nicht unterbinden, sonst

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