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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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seinen Platz am Eingang verlassen hatte und mit hoch gestelltem Schwanz auf den Jungen zugekrochen kam. Sein ganzer Körper verriet, wie sehr er darauf brannte, mit dem Jungen zu spielen. Der Junge entdeckte das Tier, trank hastig seinen Tee aus und verkündete: »Ich spiele jetzt mit Wolf.« Dabei schaute er Ayla an, um ihre Reaktion zu testen.
Jaradal erinnerte sie so sehr an Durc, dass sie nicht anders konnte, als zustimmend zu nicken. Der Junge lief auf das Tier zu, das laut kläffte, sich aufrichtete und Jaradal das Gesicht leckte. Wolf begann sich bei seinem neuen, wenn auch sehr großen Rudel wohl zu fühlen, besonders wenn er mit dem Kind und dessen Freunden spielen konnte. Um seinetwillen war Ay la beinahe traurig, dass sie so bald aufbrechen würden. Sie wusste, dass es ihm schwer fallen würde, sich auf so viele neue Menschen einzustellen. Auf sie selbst traf das ebenfalls zu, in ihre Vorfreude auf das Sommertreffen mischte sich eine leise Angst.
»Der Tee ist sehr gut, Ayla«, sagte Zelandoni. »Du hast ihn mit Süßholzwurzel gesüßt, nicht wahr?«
Ayla nickte. »Ja. Sie beruhigt den Magen. Alle sind so aufge regt wegen der Reise, da dachte ich, etwas Beruhigendes könn te nicht schaden.«
»Und es schmeckt gut.« Zelandoni schwieg und überlegte. »Da wir schon alle hier sind, solltest du vielleicht Joharran und Proleva deine Art des Feuermachens zeigen. Ich weiß, ich habe alle gebeten, sie niemandem zu verraten, aber wir werden als Gruppe reisen, und dann sehen sie es ohnehin.«
Jondalars Bruder und seine Gefährtin warfen sich fragende Blicke zu.
Folara war gleich bei der Sache. »Soll ich das Feuer lö schen?«
»Ja, tu das«, sagte die Donier. »Wenn man es zum ersten Mal sieht, ist es dadurch noch beeindruckender.«
»Ich verstehe nicht. Was ist mit dem Feuer?«
»Ayla hat eine neue Art entdeckt, Feuer zu machen«, sagte Jondalar, »aber es ist leichter zu verstehen, wenn sie es euch zeigt.«
»Warum zeigst du es ihnen nicht, Jondalar?«, schlug Ayla vor.
Jondalar bat seinen Bruder und Proleva, zur Kochstelle zu kommen, und nachdem Folara das Feuer erstickt und die ande ren die Lampen gelöscht hatten, nahm Jondalar Feuerstein und Eisenpyrit, und schon bald züngelten die ersten Flammen em por.
»Wie machst du das?«, fragte der Anführer verblüfft. »So et was habe ich noch nie gesehen!«
Jondalar hielt den Brennstein hoch. »Ayla hat den Zauber in diesen Steinen entdeckt. Ich wollte euch schon längst davon berichten, aber es war so viel los, dass ich noch keine Zeit dazu hatte. Wir haben die Technik gerade erst Zelandoni gezeigt und davor nur Marthona, Willamar und Folara.«
»Meinst du damit, dass das alle können?«
»Ja, mit etwas Übung.«
»Seht her, so müsst ihr die Steine halten«, begann Jondalar. Er führte ihnen den Ablauf vor, und Joharran und Proleva wa ren begeistert.
»Einer der Steine ist ein Feuerstein, und was ist der andere? Und woher kommt er?«
»Ayla nennt ihn Brennstein«, sagte Jondalar und erklärte, wie sie seine Eigenschaften entdeckt hatten. »Wir haben die Augen offen gehalten, aber auf dem Rückweg keine entdeckt. Ich dachte schon, es gäbe nur im Osten welche, aber Ayla hat nicht weit von hier solche Knollen gefunden. Es müssten noch mehr zu finden sein. Wir haben genug für uns alle, aber sie eignen sich auch gut als Geschenke, und Willamar findet, sie könnten zum Tausch eingesetzt werden.«
»Jondalar, wir sollten uns unbedingt einmal ausführlicher un terhalten«, sagte Joharran. »Ich frage mich, was du mir sonst noch alles vorenthalten hast. Du gehst auf Reisen und kehrst mit Pferden zurück, die dich auf dem Rücken tragen, einem Wolf, der Kinder an seinem Fell zerren lässt, mächtigen neuen Wurfspeeren, Zaubersteinen, aus denen im Nu Feuer entsteht, Geschichten über intelligente Flachschädel und einer schönen Frau, die ihre Sprache spricht und von ihnen die Heilkunde gelernt hat. Bist du sicher, dass du mir nicht noch mehr ver schwiegen hast?«
Jondalar lächelte schief. »Im Moment fällt mir nichts ein«, sagte er. »Wenn du es so aneinander reihst, klingt alles ziem lich unglaubwürdig.«
»Ziemlich unglaubwürdig! Hört euch das an!«, rief Joharran aus. »Jondalar, ich habe das Gefühl, über deine ›ziemlich un glaubwürdige‹ Reise wird man noch lange sprechen.«
»Er hat interessante Geschichten zu erzählen«, gab Willamar zu.
»Das ist alles deine Schuld, Willamar«, erklärte Jondalar grinsend. Dann sah er seinen Bruder an. »Weißt du

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