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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dachte Ayla, auf
eine ganz außergewöhnliche Weise trifft das sicher zu. »Ich weiß, du behauptest, dass jeder Tiere zähmen könnte,
wenn man mit einem Jungtier beginnt«, sagte die Donier, »und
das mag auch so sein, aber die Leute wussten es nicht. Ihnen
muss es unnatürlich vorkommen, wie Zauber aus einer anderen
Welt, der Geisterwelt. Ich bin, ehrlich gesagt, äußerst über
rascht, wie gut sie auf die Anwesenheit der Tiere reagieren,
aber sie sind immer noch unruhig. Sie brauchen Zeit. Und jetzt
wollen wir ihnen noch etwas vorführen, das du mitgebracht
hast und das sie ebenfalls noch nie gesehen haben. Die Leute
kennen dich noch nicht, Ayla. Ich bin sicher, sie werden den
Feuerstein benutzen wollen, wenn sie gesehen haben, wie er
funktioniert, aber erst haben sie vielleicht Angst. Ich glaube,
man muss ihnen die Neuerung als eine Gabe der Mutter nahe
bringen, und das ist möglich, wenn sie zuerst von den Zelando
nia verstanden und akzeptiert und dann in einem angemessenen
Ritual weitergegeben wird.«
So, wie sie es erklärte, erschien es vollkommen einleuchtend,
aber in einem stillen Winkel ihres Verstandes wurde sich Ayla
auch bewusst, wie überzeugend Zelandoni ihre Ansichten ver
treten konnte. »Wenn du es so erklärst«, sagte sie, »verstehe
ich es. Natürlich zeige ich den Zelandonia, wie der Brennstein
funktioniert, und helfe bei jeder Art von Ritual, die du für not
wendig hältst.«
Sie setzten sich zu Jondalars Familie und anderen Bewohnern
der Neunten Höhle, die sich zum Essen zu Freunden aus ande
ren Höhlen gesellt hatten. Nach der Mahlzeit nahm Zelandoni
Ayla beiseite. »Kannst du den Wolf eine Zeit lang vor der Hütte lassen? Es ist wichtig, dass wir uns auf das Feuermachen
konzentrieren, und ich befürchte, Wolf würde uns ablenken.« »Jondalar hat sicher nichts dagegen, ihn zu sich zu nehmen«,
sagte Ayla und blickte ihn fragend an. Er nickte, und als er
aufstand, befahl sie Wolf mit Worten und Gebärden, bei ihm zu
bleiben. Nach der hellen Mittagssonne kam es ihnen in der
Hütte der Zelandonia dunkel vor, obwohl viele Lampen brann
ten. Ihre Augen gewöhnten sich rasch an das Dämmerlicht,
aber als die Erste aufstand und das Wort ergriff, wurde sie von
der Zelandoni der Vierzehnten Höhle unterbrochen. »Warum ist sie hier?«, wollte die Vierzehnte wissen. »Sie
mag eine Zelandoni-Frau sein, aber sie gehört nicht zu den Ze
landonia. Sie ist eine Außenseiterin und sollte nicht an dieser
Versammlung teilnehmen.«

24
    Die Eine, Die Die Erste Ist Unter Denen, Die Der Mutter Dienen, unterdrückte einen Seufzer. Sie wollte sich ihre Ge reiztheit nicht anmerken lassen und der großen, dünnen Zelan doni der Vierzehnten Höhle die Genugtuung geben, zu sehen, wie sehr sie sich über sie ärgerte. Aber die Frage führte auch bei anderen zu Stirnrunzeln und missbilligenden Blicken, und der Gehilfe der Fünften Höhle, dem die Schneidezähne fehlten, grinste ganz offen und ließ seine Zahnlücke sehen.
    »Du hast Recht, Zelandoni von der Vierzehnten«, sagte die Erste. »Außenseiter, die nicht zu den Zelandonia gehören, wer den gewöhnlich nicht zu den Versammlungen eingeladen. Dies ist eine Zusammenkunft jener, die Erfahrungen mit der Welt der Geister haben, jener, die berufen wurden, sowie der Gehil finnen und Gehilfen, die sich in Ausbildung befinden und in die man große Erwartungen setzt. Deshalb habe ich Ayla ein geladen. Ihr wisst, dass sie eine Heilkundige ist. Sie war She vonar, dem Mann, der bei der letzten gemeinschaftlichen Jagd von einem Wisent niedergetrampelt wurde, eine große Hilfe.«
    »Shevonar ist gestorben, und ich weiß nicht, wie sie ihm ge holfen hat, denn ich habe ihn nicht untersucht«, knurrte die Vierzehnte. »Es gibt viele, die bestimmte Heilmittel kennen. Fast jeder kennt die Weidenrinde und ihre Fähigkeit, bei ge ringfügigen Leiden den Schmerz zu lindern.«
    »Ich versichere dir, sie weiß nicht nur, wie man Weidenrinde anwendet, sondern noch sehr viel mehr«, sagte die Eine, Die Die Erste Ist. »Einer ihrer Beinamen und Zugehörigkeiten in ihrem früheren Volk lautet ›Tochter des Mammut-Herdfeuers‹. Das Mammut-Herdfeuer der Mamutoi ist das gleiche wie die Zelandonia bei uns, es sind Die, Die Der Mutter Dienen.«
    »Sagst du damit, sie ist eine Zelandoni der Mamutoi? Wo ist ihre Tätowierung?« fragte eine ältere Frau mit weißen Haaren und klugen Augen.
    »Ihre Tätowierung, Zelandoni der Neunzehnten?«, wieder holte die massige Frau und fragte sich, ob die

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