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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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tust du denn hier?«, fragte er nach einer herzlichen
Umarmung. »Ich habe niemandem gesagt, dass ich herkomme.
Ich bin nur ein Stück flussaufwärts marschiert und dann ist mir
hier, an dieser Stelle, die Halde eingefallen, und ich wollte
nachsehen, ob ich Feuersteine finde.«
»Und?«
»Ja, es gibt welche, nicht von bester Qualität, aber verwend
bar. Was führt dich hierher?«
»Ich war beim Aufwachen so träge. Außer Salova und ihrem
Baby war niemand mehr da. Sie hat mich gebeten, auf Marsola
aufzupassen, während sie ihr Korbmaterial holte. Das Baby ist
einfach süß, Jondalar. Wir haben uns unterhalten und Körbe
geflochten, und dann hatte ich Lust, zu schwimmen und die
Pferde zu bewegen. Und habe dich gefunden. Was für eine
nette Überraschung!«
»Das finde ich auch. Vielleicht komme ich mit zum
Schwimmen. Ich bin ziemlich staubig nach all dem Geröll,
aber zuerst muss ich die Steine holen, die ich gefunden habe.
Dann sehen wir weiter.« Er grinste einladend und gab ihr einen
langen, ausgiebigen Kuss. »Ich könnte mich natürlich auch
später um die Steine kümmern ...«
»Hol sie her, sonst musst du dir den Staub zweimal abspülen.
Ich wollte mir sowieso die Haare waschen. Die Wanderung
zum Sommertreffen war lang und schweißtreibend«, sagte Ay
la.
Als Joharran an die Stelle kam, an der die Pferde gestanden
hatten, war der Pferch leer. Wahrscheinlich sind sie zu einem
ihrer ausgedehnten Reitausflüge aufgebrochen, dachte er, dabei
wollte Zelandoni Ayla unbedingt sprechen. Und auch Willamar
wollte sie sehen. Jondalar weiß doch, dass sie nach ihren
Hochzeitsriten viel Zeit für sich allein haben werden, und man
sollte meinen, dass er auch wüsste, wie viele wichtige Dinge es
zu Beginn eines Sommertreffens zu regeln gibt, dachte Johar
ran leicht verärgert. Er war schon etwas ungehalten gewesen, dass die Donier ausgerechnet ihn zum Boten auserkoren hatte. Schließlich hatte er Wichtigeres zu tun, als seinem Bruder hin terherzulaufen, doch andererseits konnte er der Zelandoni ihren
Wunsch nicht ohne guten Grund abschlagen.
Er beugte sich hinunter und sah, dass die Hufspuren frisch
waren. Seine große Erfahrung als Spurenleser verriet ihm so
fort, welche Richtung sie eingeschlagen hatten. Anscheinend
hatten sie den Lagerplatz doch nicht verlassen. Alles deutete
darauf hin, dass sie dem Bach gefolgt waren. Ihm fiel die hüb
sche kleine Senke mit dem Teich, seiner Quelle und dem Wie
senstück ein. Dort werden sie sein, dachte er amüsiert. Man hatte ihm aufgetragen, sie zu finden, und er kehrte un
gern ohne sie zurück.
Er folgte dem Bach und vergewisserte sich anhand der Spu
ren immer wieder, dass sie nicht abgebogen waren, und als er
die Pferde grasen sah, wusste er, dass er sie gefunden hatte.
Durch die teilweise mannshohen Haselnussbüsche hindurch
warf er einen Blick auf den Teich und konnte nur Ayla entde
cken. Wo war sein Bruder? Er trat an das sandige Ufer, doch
sie war gerade untergetaucht, und so musste er warten, bis sie
Luft holte.
»Ayla, ich habe dich gesucht!«
Ayla strich sich die Haare aus dem Gesicht und rieb sich die
Augen. »Oh, Joharran, du bist es«, sagte sie in einem Tonfall,
den er nicht recht interpretieren konnte.
»Weißt du, wo Jondalar steckt?«
»Ja, er hat auf der Geröllhalde hinter dem Teich nach Feuer
stein gesucht und holt eben die Steine, die er gefunden hat.
Dann wollte er kommen und mit mir baden«, sagte Ayla ein
wenig verlegen.
»Zelandoni will dich sehen, und Willamar möchte mit euch
beiden sprechen«, berichtete Joharran.
»Oh«, sagte sie enttäuscht.
Joharran hatte oft unbekleidete Frauen gesehen. Die meisten
badeten jeden Morgen im Fluss und wuschen sich dort im Win
ter. Nacktheit allein galt nicht als sehr verführerisch. Frauen
trugen bestimmte Kleidungsstücke oder schmückendes Bei
werk, wenn sie ihr Interesse an einem Mann zum Ausdruck
bringen wollten, oder verhielten sich anders als sonst, vor al
lem am Fest zu Ehren der Mutter. Doch als Ayla aus dem Was
ser stieg, begriff er, dass sie und ihr Bruder andere Pläne ge
habt hatten, die er nun vereitelte. Dieser Gedanke lenkte seine
Aufmerksamkeit auf ihren Körper.
Sie war hoch gewachsen, hatte ansehnliche Rundungen und
ausgeprägte Muskeln. Ihre großen Brüste hatten noch die Fes
tigkeit der Jugend, und Frauen mit leicht gerundeten Bäuchen
hatte er immer besonders reizvoll gefunden. Bisher galt Maro
na immer als die Schönste von allen, dachte er, kein Wunder,
dass sie Ayla von Anfang an nicht ausstehen

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