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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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eine Kochgrube, legen heiße Steine hinein und lassen das Huhn und den Hasen über Nacht zusammen gar werden. Vielleicht geben wir noch Kräuter und Gemüse dazu.«
»Bei einer Morgenmahlzeit aus der Kochgrube ist das Fleisch immer so zart«, sagte Folara. »Ich kann es kaum erwarten.«
»Folara, wir sollten mithelfen«, sagte Marthona. »Wenn Ayla kocht, werden alle neugierig sein und kosten wollen. Oh, fast hätte ich es vergessen, Ayla - alle Frauen, die an den Hoch zeitsriten teilnehmen wollen, und deren Mütter sollen sich morgen Nachmittag in der Hütte der Zelandonia einfinden.«
»Ich habe keine Mutter, die ich mitbringen könnte«, sagte Ayla betrübt. Sie wollte nicht als Einzige ohne Mutter erschei nen.
»Eigentlich ist bei dem Treffen die Anwesenheit der Mutter des Mannes nicht vorgesehen, aber da die Frau, die dich gebo ren hat, nicht hier sein kann, würde ich gerne ihre Stelle ein nehmen, wenn du willst«, bot Marthona an.
»Das würdest du wirklich?«, sagte Ayla, überwältigt von die sem Angebot. »Ich wäre dir sehr dankbar.«
Ein Treffen aller Frauen, die bald die Hochzeitsriten durch laufen, dachte Ayla versonnen. Bald werde ich Jondalars Ge fährtin sein. Wie schön wäre es, wenn Iza hier sein könnte. Sie ist die Mutter, die bei mir sein sollte, nicht die Frau, der ich geboren wurde. Doch da sie beide nun die nächste Welt durch streifen, bin ich Marthona dankbar, wenn sie mitkommt. Und doch - Iza hätte sich sehr gefreut. Sie hatte Angst, ich würde nie einen Gefährten finden, und das hätte auch geschehen kön nen, wenn ich beim Clan geblieben wäre.
Gut, dass sie mir gesagt hat, ich solle fortgehen und mein ei genes Volk, meinen eigenen Gefährten finden. Aber ich ver misse sie, und Creb und Durc auch. Ich darf nicht mehr so viel an sie denken.
»Nehmt ihr das Schneehuhn mit ins Lager?«, fragte Ayla. »Ich suche noch Zutaten für die Morgenmahlzeit.«
Hinter dem Sommerlager und rechts von ihm bildeten die Kalksteinhügel eine große, flache, schüsselförmige Senke, die an den Seiten anstieg, nach vorne hin jedoch offen war. In der Mitte liefen die Hänge zu einem kleinen, relativ ebenen Platz zusammen, der in den vielen Jahren, in denen dort Versamm lungen stattgefunden hatten, durch Steine und festgebackene Erde zu einer glatten Fläche geworden war. Die grasbedeckten Hügel stiegen, von Mulden und Buckeln durchzogen, unregel mäßig an den Seiten an, und die weniger steileren Stücke wa ren eingeebnet worden, damit Familiengruppen oder ganze Höhlen dort sitzen und den freien Platz unter sich überblicken konnten. Die Schräge bot dem gesamten Sommertreffen Platz, also über zweitausend Menschen.
In einem Wäldchen nahe des zerklüfteten Kamms entsprang eine Quelle, die einen kleinen Teich speiste, dann als Rinnsal die Senke durchquerte und schließlich in den größeren Fluss beim Lager mündete. Der Bach war so klein, dass man ihn leicht überspringen konnte, und der klare, kühle Teich am obe ren Ende enthielt stets genügend sauberes Trinkwasser.
Ayla stieg neben dem seichten Bach, in dem das glänzende Wasser kaum die runden Steine bedeckte, auf einem Pfad berg an. An der Quelle angekommen, beugte sie sich über sie, um zu trinken. Dann drehte sie sich um. Ihr Blick ruhte auf dem glit zernden Wasserlauf, der den Berg hinabrann. Sie folgte ihm bis zu der Stelle, an der er in den Fluss mündete, der sich durch das Lager wand, bis er den Hauptfluss und sein Tal erreichte. Es war eine Landschaft, die vom schroffen Relief hoher Berge, Felsklippen und Schluchten geprägt war.
Bald wurde ihre Aufmerksamkeit auf das Geräusch gelenkt, das vom Lager bis zu ihr hinaufdrang, ein Geräusch, wie sie es noch nie gehört hatte: das vielstimmige Summen einer riesigen Menschenansammlung, zu einem einzigen Klangteppich ver woben. Das Stimmengewirr klang wie ein gedämpftes, von gelegentlichen Schreien, Rufen und Jauchzern durchsetztes dumpfes Dröhnen. Es erinnerte sie an einen großen Bienen stock oder eine brüllende Auerochsenherde, und sie war froh, eine Zeit lang allein zu sein.
Nun ja, nicht ganz allein. Wolf steckte seine Schnauze in jede Spalte und Vertiefung, und Ayla sah ihm gut gelaunt zu. Sie war froh, dass er bei ihr war. Zwar war sie nicht an die Gesell schaft so vieler Menschen gewöhnt, aber allein war sie im Grunde auch nicht gerne. Sie war es, nachdem sie den Clan verlassen hatte, in ihrem Tal lange genug gewesen und wusste nicht, ob sie diese Zeit ohne Winnie und später Baby

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