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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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mit in die Verbindung einbringt.«
»Und sie zerrt den Jungen immer mit, wo sie auch hingeht«, sagte Folara. »Sie hat wahrscheinlich Angst, dass die anderen Jungen ihn hänseln, wenn sie ihn allein fortlässt. Und das stimmt auch. Soviel ich weiß, hat er keine Freunde. Sie gibt ihm keine Gelegenheit dazu.«
»Das hatte ich mich auch schon gefragt«, sagte Ayla. »Sie scheint es mit ihrer Besorgnis zu übertreiben. Sie glaubt, dass sein verkrüppelter Arm ihn in seinen Möglichkeiten ein schränkt, aber ich glaube, seine größte Einschränkung ist nicht der Arm, sondern seine Mutter. Sie hat Angst, ihn loszulassen, aber irgendwann muss er erwachsen werden.«
»Warum hast du gerade ihn den Speer werfen lassen, Ayla? Ich hatte den Eindruck, du kennst ihn.«
»Jemand hat ihm erzählt, dass es bei unserem Lager Pferde gibt - er hat den Ort die Obere Wiese genannt -, und er wollte sie sich ansehen. Ich war zufällig auch gerade da. Er hatte wohl genug von den vielen Menschen oder von seiner Mutter, aber er wusste nicht, dass wir auch in der Nähe lagern. Jondalar und Joharran haben alle gebeten, sich von den Pferden fernzuhal ten. Vielleicht hat der ›Jemand‹, der ihm das erzählt hat, ge dacht, Lanidar würde sich Ärger einhandeln. Ich habe nichts dagegen, wenn Leute kommen und schauen, ich will nur nicht, dass sie glauben, man dürfe die Tiere jagen. Sie sind zu sehr an Menschen gewöhnt und würden nicht fortlaufen.«
»Also hast du Lanidar die Pferde streicheln lassen, und er war ganz begeistert, wie alle«, meinte Folara grinsend.
Ayla lächelte zurück. »Vielleicht nicht alle, aber wenn die Leute sie kennen lernen, merken sie, dass sie etwas Besonderes sind, und sind nicht mehr versucht, sie zu jagen.«
»Das stimmt«, sagte Marthona.
»Die Pferde haben sich gleich mit Lanidar angefreundet, und er hat meinen Pfiff genau nachgeahmt. Also habe ich ihn gebe ten, sich um sie zu kümmern, wenn ich nicht da bin. Ich war nicht auf den Gedanken gekommen, dass seine Mutter etwas dagegen haben könnte.«
»Nicht viele Mütter hätten etwas dagegen, wenn ein Sohn, der bald zwölf Jahre zählt, mehr über Pferde oder überhaupt Tiere erfährt«, meinte Marthona.
»So viele Jahre? Ich hätte ihn für neun oder höchstens zehn gehalten. Er hat über Jondalars Speerwurf-Vorführung gespro chen, aber gesagt, er wolle nicht gehen, weil er keinen Speer werfen kann. Er schien zu glauben, das sei nichts für ihn, aber sein linker Arm ist gesund. Ich hatte meine Speerschleuder dabei, deshalb habe ich ihm gezeigt, wie es geht. Jetzt, da ich Mardena kenne, ist mir klar, woher er seine Ideen hat, aber in seinem Alter sollte er wirklich nicht immer nur mit seiner Mut ter Beeren pflücken ... Hier haben sich so viele Menschen ver sammelt, es ist unmöglich, alle zu kennen. Woher wisst ihr das von Lanidar und seiner Mutter?«
»Immer wenn ein Kind geboren wird, bei dem etwas nicht stimmt, hören alle davon«, erklärte Marthona, »und sie reden darüber. Nicht unbedingt schlecht. Aber alle fragen sich, wie es geschehen konnte, und hoffen, dass ihren Kindern so etwas nicht zustößt. Deshalb wussten natürlich auch alle, dass der Mann ihres Herdfeuers sie verlassen hatte. Die meisten glau ben, dass es ihm peinlich war, Lanidar den Sohn seines Herd feuers zu nennen, aber meiner Meinung nach war Mardena auch nicht ganz unbeteiligt. Sie wollte nicht, dass irgendjemand den Säugling sieht, nicht einmal ihr Gefährte. Sie ver suchte ihn zu verstecken und deckte seinen Arm zu und behielt ihn immer bei sich.«
»Darin liegt das Problem«, sagte Ayla. »Als ich ihr erzählt habe, dass ich ihren Sohn gerne zum Pferdehüten anstellen würde, war sie nicht einverstanden. Ich hatte ihn um nichts gebeten, was er nicht kann. Ich wollte nur, dass jemand nach ihnen schaut. Morgen kommt sie ins Lager, damit ich sie davon überzeugen kann, dass ihm die Pferde nichts tun werden. Au ßerdem habe ich versprochen, ihn in der Jagd zu unterweisen, oder wenigstens im Speerwurf. Ich weiß nicht warum, aber je mehr Einwände sie hatte, desto entschlossener wurde ich.«
Beide Frauen lächelten und nickten verständnisvoll.
»Sagt ihr bitte Proleva, dass wir morgen Früh Besucher emp fangen werden und dass ich dieses Schneehuhn koche?«, bat Ayla.
»Vergiss deinen Hasen nicht«, sagte Marthona. »Salova hat mir davon erzählt. Brauchst du Hilfe beim Kochen?«
»Nur wenn du meinst, dass noch mehr Leute zum Essen kommen werden«, sagte Ayla. »Wir graben am besten

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