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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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denen ich mir die Haare waschen kann. Das Gämsenfell von Roshario nehme ich auch mit, zum Abtrocknen.«
    Wolf sprang zwischen ihnen und dem Eingang hin und her, als wolle er sie zur Eile antreiben.
»Ich glaube, Wolf weiß, dass wir schwimmen gehen wollen«, sagte Jondalar. »Manchmal denke ich, dieses Tier versteht un sere Sprache, auch wenn es sie nicht sprechen kann.«
»Ich nehme mir meine sauberen Kleider zum Wechseln mit. Wir können auch jetzt schon die Schlaffelle richten, bevor wir gehen«, sagte Ayla. Sie legte das Gämsenfell und die anderen Dinge beiseite und schnürte ein weiteres Bündel auf.
Rasch richteten sie ihren Schlafplatz her und breiteten um sich herum die wenigen anderen Besitztümer aus, die sie bei sich hatten. Dann schüttelte Ayla die Tunika und die kurzen Hosen aus, die sie getrennt von der übrigen Kleidung aufbe wahrt hatte. Sie warf einen prüfenden Blick darauf. Die Sachen waren aus geschmeidigem Wildleder, im schlichten Stil der Mamutoi geschnitten und ohne Verzierungen. Obwohl sie ge waschen waren, entdeckte Ayla auf den Kleidungsstücken ei nige Flecken. Diese waren aus der samtigen Oberfläche des Leders schwer herauszubekommen, doch dies war das einzige, was sie zu dem Fest tragen konnte. Auf Reisen war es nicht möglich, viel mitzunehmen, auch wenn man den Pferden eini ges aufladen konnte, und sie hatte Dinge eingepackt, die ihr wichtiger waren als Kleidung zum Wechseln.
Ayla bemerkte, dass Marthona ihr zuschaute, und sagte: »Das ist alles, was ich für heute Abend zum Anziehen habe. Ich hof fe, das ist gut genug. Ich konnte nicht viel mitnehmen. Roshario gab mir ein wunderschön verziertes Kleid im Stil der Sha ramudoi, aus dem herrlichen Leder, das sie machen. Ich habe es aber an Madenia weitergegeben, die junge Losadunai-Frau, die so brutal überfallen worden war.«
»Das war nett von dir«, sagte Marthona.
»Ich musste ohnehin Gewicht sparen, und Madenia hat sich wirklich sehr gefreut. Jetzt würde ich mir aber wünschen, ich hätte so ein Kleid dabei. Es wäre schön, für das Fest heute A bend etwas zum Anziehen zu haben, das nicht so abgetragen ist. Sobald wir uns hier eingelebt haben, muss ich mir ein paar Kleider nähen.« Sie lächelte Marthona an und blickte um sich. »Es ist immer noch schwer zu glauben, dass wir endlich hier sind.«
»Ich kann es auch noch nicht recht fassen«, erwiderte Marthona und fuhr nach einer Pause fort: »Ich würde dir gern helfen, Kleider zu machen, wenn du nichts dagegen hast.«
»Nein, überhaupt nicht. Es würde mich freuen.« Ayla lächel te. »Alles, was du hier hast, Marthona, ist so schön, und ich weiß nicht, welche Kleidung für Zelandonii-Frauen passend ist.«
»Darf ich auch helfen?«, fragte Folara. »Mutters Vorstellun gen über Kleidung entsprechen nicht immer dem, was jüngeren Frauen gefällt.«
»Ja, es wäre wunderbar, wenn ihr mir beide helft, doch jetzt werde ich hiermit vorlieb nehmen müssen«, sagte Ayla und hielt ihr abgetragenes Kleid hoch.
»Für heute Abend ist das völlig in Ordnung«, sagte Martho na. Sie nickte, als habe sie soeben einen Entschluss gefasst. »Ich habe da etwas, das ich dir gerne geben würde, Ayla. Es ist in meinem Schlafraum.«
Ayla folgte Marthona in den angrenzenden Raum. »Das hier bewahre ich seit langem für dich auf«, sagte die Frau, während sie eine Holzkiste hervorholte und öffnete.
»Aber du hast mich doch gerade erst kennen gelernt!«, rief Ayla. »Es war für die Frau gedacht, die sich Jondalar eines Tages zur Gefährtin wählen würde. Es gehörte Dalanars Mut ter.« Sie hielt Ayla eine Halskette hin.
Die junge Frau hielt vor Überraschung den Atem an und nahm die Halskette zögernd und behutsam in die Hand. Sie bestand aus Muscheln, der Größe nach aufgefädelt, aus eben mäßigen Hirschzähnen und fein geschnitzten Köpfchen von Hirschkühen aus Elfenbein. Das Zentrum bildete ein glänzen der gelborangefarbener Anhänger.
»Das ist wunderschön«, hauchte Ayla. Der Anhänger hatte es ihr besonders angetan, und sie sah ihn sich genau an. Man konnte an der glänzenden Oberfläche erkennen, dass er viel getragen und oft in die Hand genommen worden war. »Das ist Bernstein, nicht wahr?«
»Ja. Der Stein ist seit vielen Generationen im Besitz der Fa milie. Dalanars Mutter hat ihn in die Halskette eingefügt. Sie gab mir die Kette, als Jondalar geboren wurde, und sagte mir, ich solle sie der Frau geben, für die er sich entscheidet.«
Ayla nahm den Anhänger in die Hand.

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