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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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an vielen Menschen vorbei, die mit Festvorberei tungen beschäftigt waren. Einige hielten inne und blickten zu den jungen Frauen herüber, besonders zu Folara, von der sie wussten, dass sie die Fremde und den heimgekehrten Zelandoni-Mann bereits besser kannte. Manche versuchten aufzu schnappen, was sie sagte, insbesondere eine hübsche Frau mit sehr hellblondem Haar und dunkelgrauen Augen. Sie trug ein Tablett aus Knochen mit frischem Fleisch darauf und tat so, als würde sie die jungen Frauen gar nicht bemerken. Sie ging mög lichst unauffällig in dieselbe Richtung und hielt sich nahe bei ihnen, damit sie alles mitbekam. Ehe sie Folara gesehen hatte, hatte sie einen ganz anderen Weg nehmen wollen.
»Wie ist sie denn so?«, wollte Ramila wissen.
»Ich finde sie nett. Sie redet ein bisschen komisch, aber sie kommt ja auch von sehr weit her. Sogar ihre Kleider sind an ders ... die wenigen, die sie hat. Außer dem, das sie bei ihrer Ankunft trug, hat sie nur ein weiteres Kleid dabei. Es ist sehr schlicht, aber sie hat nichts, um sich fein zu machen, also wird sie es heute Abend tragen. Sie sagt, sie hätte gern ein paar Zelandonii-Kleider, aber sie weiß nicht, was wir als passend emp finden. Mutter und ich werden ihr helfen, sich Kleider zu machen. Morgen wird sie mich mit hinunter zu den Pferden neh men. Vielleicht werde ich sogar auf einem reiten. Sie und Jon dalar sind gerade zum Fluss hinuntergegangen.«
»Wirst du denn wirklich auf einen Pferderücken steigen, Fo lara?«, fragte Ramila.
Die Frau, die, gelauscht hatte, wartete die Antwort nicht mehr ab. Sie blieb einen Augenblick stehen, um dann mit einem bos haften Lächeln auf den Lippen davonzueilen.
Wolf lief voraus, blieb aber hin und wieder stehen, um sich zu vergewissern, dass die Frau und der Mann ihm noch folgten. Der Pfad führte vom nordöstlichen Ende des Felssimses hinab zu einer Wiese am rechten Ufer eines Baches, der sich nicht weit davon mit dem Hauptfluss des Tales vereinigte. Die flache Grasaue war von lockerem Mischwald umgeben, der flussauf wärts dichter wurde.
Als sie bei der Wiese anlangten, wieherte Winnie zur Begrü ßung, und mehrere Leute, die aus der Entfernung herüber schauten, schüttelten staunend den Kopf, als der Wolf direkt auf die Stute zulief und die beiden kurz die Nasen aneinander drückten. Dann streckte der Wolf in einer spielerischen Pose Hinterteil und Schwanz nach oben, während er sich vorne auf den Boden schmiegte, und kläffte den jungen Hengst wie ein Welpe an. Renner erwiderte die verspielte Geste, indem er wiehernd den Kopf hob und mit den Hufen scharrte.
Die Pferde schienen sich sehr zu freuen, die drei zu sehen. Die Stute kam zu Ayla getrottet und legte den Kopf auf ihre Schulter, und die junge Frau schlang ihr die Arme um den kräf tigen Hals. Sie lehnten sich aneinander, in einer vertrauten Hal tung, mit der sie sich oft gegenseitig getröstet und beruhigt hatten. Jondalar tätschelte und streichelte Renner und rieb und kraulte ihn an den Stellen, an denen es ihn oft juckte. Der dun kelbraune junge Hengst ging einige Schritte zu Ayla hin und beschnupperte sie, um auch sie zu begrüßen. So standen sie alle dicht beieinander, auch der Wolf, und genossen an diesem fremden Ort ihre gemeinsame Vertrautheit.
»Mir ist nach einem Ausritt zumute«, sagte Ayla. Sie blickte zum nachmittäglichen Himmel auf, um zu sehen, wie hoch die Sonne noch stand. »Für einen kurzen Ritt reicht es noch, meinst du nicht?«
»Ja, dafür müsste noch Zeit sein. Das Fest wird nicht vor Einbruch der Dunkelheit beginnen.« Jondalar lächelte. »Reiten wir los! Schwimmen können wir auch danach noch. Ich habe ständig das Gefühl, als würde mich jemand beobachten.«
»Das stimmt«, sagte Ayla. »Die Neugier der Leute ist ja ganz verständlich, aber es wäre schön, sie eine Weile hinter uns zu lassen.«
Inzwischen schauten ihnen aus einiger Entfernung noch mehr Menschen zu. Sie sahen, wie die Frau sich geschmeidig auf den Rücken der falben Stute schwang und der hoch gewachsene Mann nicht viel mehr als einen großen Schritt zu tun schien, um auf den braunen Hengst zu steigen. Sie ritten in schnellem Tempo davon, bei dem der Wolf ohne weiteres mithalten konn te.
Jondalar ritt voraus, zunächst eine kurze Strecke bachauf wärts bis zu einer seichten Furt, dann am anderen Ufer ein Stück weiter in dieselbe Richtung, bis zur Rechten ein enges Tal in Sicht kam. Sie bogen nordwärts in die Schlucht ein und ritten an einem ausgetrockneten

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