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Norden gerichtet, auf jede Ecke einen grauen Stein gelegt.
    »Da ist die Bahnlinie«, sagte Margaret und folgte ihr mit dem Finger auf der Karte. »Wir müssen irgendwo hier sein.«
    »Woher weißt du, daß wir nicht über dem Tunnel sind?« fragte Mimi. »Er ist über vier Meilen lang«.
    »Ich glaube nicht, daß wir hoch genug sind. Der Tunnel ist weiter weg.«
    »Können wir nicht auf diese Straße stoßen?«
    »Welchen Weg schlägst du vor?«
    »Über die nächste Hügelkuppe, wenn du recht damit hast, daß das ein Zug war. Die Straße führt ganz dicht an der Bahn entlang, und das Geräusch kam von dahinten.«
    Mimi zeigte in die Richtung, der Tragegurt ihres Rucksacks zerrte unangenehm an der Schulterklappe ihres Hemdes, als sie so verdreht auf dem Boden lag.
    »Ich wünschte, wir hätten eine Karte aus Leinwand. Der Wind reißt diese hier in Stücke.«
    Mimi entgegnete liebenswürdig: »Es ist ein Elend, nicht?« Sie war es, die für die Karte verantwortlich gewesen war.
    »Ich glaube beinahe, du hast recht«, sagte Margaret mit der ganzen Zuversicht einer Verirrten.
    »Auf geht’s«, sagte Mimi mit Bestimmtheit.
    Unter Schwierigkeiten falteten sie die Karte zusammen, und Mimi schob sie zurück in Margarets Rucksack. Die vier grauen Steine markierten weiterhin die Ecken eines nunmehr geheimnisvollen Rechtecks.
    Wie sich herausstellte, hatte Mimi recht. Nachdem sie in das Tal zu ihren Füßen hinabgestiegen waren und sich den nächsten Hügel hinaufgequält hatten, erklomm eine Doppellinie aus Schienen und einer von einer Steinmauer begrenzten Straße das dahinterliegende Tal. Während sie schauten, ratterte gemächlich ein Zug von weit her nach links hinauf.
    »Der andere muß bergab gefahren sein«, sagte Mimi.
    Sie begannen, zur Straße hinunterzugehen. Es war schon eine Weile her, daß es wenigstens einen Schafspfad gegeben hatte. Bis zur Straße war es nur ein Katzensprung, doch sie brauchten nach Mimis Armbanduhr 35 Minuten, und der kriechende Zug war bereits an ihnen vorübergefahren, als sie gerade erst losgegangen waren.
    »Wären wir doch Krähen«, rief Mimi.
    Margaret sagte »ja« und lächelte.
    Sie bemerkten, daß kein Verkehr auf der Straße war, deren Oberfläche, wie sich herausstellte, als sie sie erreicht hatten, aus harten, unregelmäßigen Granitsplittern bestand, die einer Erneuerung und der Aufmerksamkeit einer Dampfwalze bedurft hätten. »Ganz schön hart«, sagte Mimi nach einer Viertelstunde. »Aber ich habe diese Heide satt.« Beide Seiten des Tales waren damit bedeckt.
    »Sollten wir nicht besser herausfinden, wo genau wir sind?« schlug Margaret vor.
    »Ist das so wichtig?«
    »Ich denke an unser Mittagessen.«
    »Das hängt nicht davon ab, wo wir sind. Solange wir auf dem Land sind, ist alles eins wie’s andere, meinst du nicht?«
    »Ich finde, wir sollten lieber auf Nummer sicher gehen.«
    »Na gut.«
    Mimi holte die Karte wieder hervor. Als sie sie am Straßenrand befestigten, dröhnte ein Zug heran und sauste den Hang hinab.
    »Was machst du da?« fragte Margaret, die mit einem ziemlich unbrauchbaren Stein kämpfte.
    »Winken natürlich.«
    »Hat jemand zurückgewunken?«
    »Hast du noch nie dem Zugführer gewunken?«
    »Nein, ich glaube nicht. Ich wußte nicht, daß du dem Zugführer winkst; ich dachte, den Passagieren.« Die Karte schien nun sicher befestigt.
    »Denen auch, manchmal. Aber Zugführer winken Mädchen immer zu.«
    »Nur Mädchen?«
    »Nur Mädchen.« Mimi konnte sich nicht entsinnen, das jemals nicht gewußt zu haben. »Wo sind wir?« Sie starrten auf die Karte, versuchten ihr ihr Geheimnis zu entreißen. Selbst jetzt, mitten auf der Straße, und mit der Eisenbahn, die direkt vor ihnen Linie um Linie überquerte, schien das Problem kein bißchen einfacher.
    »Ich wünschte, wir hätten ein Instrument, das uns sagen könnte, wie hoch wir sind«, bemerkte Mimi.
    »Noch mehr Gepäck.« Schon bald konnten sie nichts weiter tun, als in die Runde zu starren.
    »Ist das da nicht ein Haus?« Erneut wies Mimi den Weg.
    »Wenn ja, muß es wohl ein Gasthaus sein.« Margaret deutete darauf. »Auf der Karte ist kein anderes Gebäude auf dieser Seite des Eisenbahntunnels eingezeichnet, es sei denn, wir sind viel tiefer im Tal, als wir denken.«
    »Kleine Gebäude sind nicht auf Karten drauf.«
    »In ländlichen Gegenden anscheinend doch. Das ist mir aufgefallen. Jeder Bauernhof hat seinen kleinen Punkt. Selbst die Hütte am Reservoir gestern hatte einen Punkt.«
    »Schön,

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