Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0001 - Unternehmen Stardust

Titel: 0001 - Unternehmen Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H.Scheer
Vom Netzwerk:
rauh. Wortlos reichte er die Wasserflasche zu Bully hinüber.
    „Okay; wir biegen ab. Leibnitz hat es in sich. Ich möchte nicht in die Schluchten kommen. Wir stehen vor den östlichen Ausläufern. Das Gesamtmassiv entreckt sich weiter westlich. Wir werden gut durchkommen."
    Bully trank mit tiefen Schlucken. Drückendes Schweigen breitete sich in der Kabine aus, die Rhodan noch weiter mit den faltbaren Hochglanzfolien abdeckte. Die Sonne meinte es zu gut. Sie durften nicht zuviel Wärme aufnehmen. Es war ein Problem, die Hitze wieder loszuwerden. Schließlich meinte Bully düster:
    „Es wird etwas passieren. Mein Nacken juckt. Es muß einfach etwas geschehen. Hier, sieh dir das an!"
    Wieder tippte er auf die Karte. Der neue Kurs mußte genau an jenem Kreis vorüberführen, den der Mathematiker Clark G. Flipper eingezeichnet hatte.
    „Jaaa, ich weiß!" sagte Rhodan gedehnt. Ein maskenhaftes Grinsen umspielte seinen Mund.
    Bully sah ihn starr an. Seine Lippen waren trocken und rissig, an vielen Stellen aufgeplatzt.
    „Wir sollten den bewußten Punkt weitausholend umfahren und erst dafür sorgen, daß unsere Funkmeldung todsicher auf der Erde ankommt. Dann können wir weitersehen. Was hältst du davon?"
    Rhodan starrte einige Augenblicke in die Weite. Dann blickte Reginald Bull in ein Gesicht mit tief eingezeichneten Linien. Rhodans Augen flimmerten wie die frischen Bruchstellen grobkörnigen Stahls.
    „Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden. Es nützt uns verteufelt wenig, die Angelegenheit mit flauen Ausreden aufzuschieben. Wir müssen heran, ob wir nun wollen oder nicht. Ich ziehe eine rasche Operation vor. Also nehmen wir den kürzesten Weg. Es wird noch sehr darauf ankommen, welche Partei die schnellere ist. Die andere Seite hat auch unter den Umweltbedingungen zu leiden, wahrscheinlich mehr als wir."
    „Wir sind Helden, ja!" murrte Bully. „Okay, ich werde mich von nun an um den Infrarot-Taster kümmern. Beim geringsten Impuls wirst du fahren müssen wie der Leibhaftige selbst."
    Seine Hand tastete unwillkürlich zur Waffe. Nun trugen sie auch noch die schweren Vollautomatiks. Sie arbeiteten nach dem gleichen Prinzip wie die großen Maschinenwaffen.
    Rhodan schaltete. Der Panzer nickte mit aufheulenden E-Motoren an. Nachdem sie den Kraterwall umfahren hatten, kamen sie auf eine weite, ebene Geröllstrecke. Hinter den rasenden Ketten wirbelte der Staub auf. Seltsam reglos blieben die einzelnen Partikel über dem Boden stehen, bis sie sich wieder bedrückend langsam nach unten senkten. Nichts hätte den fehlenden Wind mehr verdeutlichen können.
    Nach weiteren sechs Stunden war die Sonne voll zu sehen. Es ging schnell bei der geringen Oberflächenkrümmung des Mondes. Nachdem sie den kritischen Punkt ohne besondere Zwischenfälle passiert hatten, überfuhren sie die direkte Sichtgrenze. Wenig später tauchte die große Sichel der Erde auf. Sie war fast voll, einwandfrei zu erkennen. Obwohl sie noch tief über dem nördlichen Horizont stand, mußte eine Funkverbindung unbedingt möglich sein.
    Rhodan warf einen kurzen Blick nach rechts. Sie waren wortkarg geworden während der letzten Stunden.
    Bully grinste, dazu pfiff er schrill und falsch. Rhodan zwang den Wagen einen steilen Abhang hinauf. Die Ketten wühlten sich in den Grund, lauter wurde das Arbeitsgeräusch der Motoren. Oben angekommen, standen sie auf einem kleinen Felsplateau. Rechts von ihnen wuchtete eine düstere Felswand steil in das Nichts.
    Doch weit vor ihnen hing der glänzende Ball der Erde. Sie hatten es geschafft. Sie sprachen nicht viel. Die Erschöpfung hatte sich in ihre Gesichter eingegraben. Die erforderlichen Handgriffe kamen schnell, beinahe etwas überhastet. Beide hatten sie das unbestimmte Gefühl, als wäre es höchste Zeit zum Handeln.
    Rhodan fuhr den Parabol-Richtstrahler aus, und Bully schaltete den Reaktor mit voller Leistung auf den Sender. Die Röhren liefen warm, während Rhodan die Antenne genauestens einjustierte. Die Erde hing im Fadenkreuz der Automatik.
    Zögernd, mit einer schwerfälligen Bewegung, drehte Rhodan den Sitz. Vor ihm zuckten die Nadeln der Kontrollen. Das Gerät war in bester Ordnung. Er zog das Mikrofon dichter vor den Mund. Etwas umständlich kontrollierte er die automatische Frequenzabstimmung.
    „Fertig?" fragte Bully rauh. Er stand verkrümmt in der Kabine, in seiner Hand baumelte die schwere Rak-Automatik.
    Rhodan nickte. Ebenso wortlos schaltete er ein. Im Lautsprecher des Empfängers

Weitere Kostenlose Bücher