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0001 - Unternehmen Stardust

Titel: 0001 - Unternehmen Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H.Scheer
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einzigen intelligenten Lebewesen im Universum sind. Für mich ist das durchaus keine Überraschung. Leute von unserer Art sollten sich mit der Idee beschäftigt haben. Jeder, der die Erde verläßt, müßte einfach daran gedacht haben. Wenigstens einmal. Laß es also sein. Die Verhältnisse liegen anders als gedacht."
    „Mir wäre wohler, wenn dies eine kümmerliche Rakete der AF wäre", flüsterte Bully. Dann fordernd:
    „Und was geschieht nun? Zu meinem Glück hast du die Befehlsgewalt. In mir erwacht langsam eine brennende Neugierde."
    „In mir schon lange", betonte Rhodan grimmig. „Es ist kaum zu fassen. Dazu sieht es noch ganz so aus, als wollten uns diese Burschen nicht unbedingt ans Leben. Ja - und da ist noch etwas!"
    Erneut spähte er zu den zersplitterten Felswänden hinüber.
    „Ein vernünftiger Kommandant wird wohl niemals auf diese Art landen, eh? Ich bestimmt nicht. Wenn man aber bei einer Landung ein halbes Ringgebirge abrasiert, dann ist doch wohl anzunehmen, daß man das nicht ganz freiwillig getan hat. Es sieht mir ganz danach aus, als hätten die Unbekannten einen Bruch gebaut. Das macht sie ungemein menschlich, wie?"
    Rhodan grinste über seine eigene Feststellung.
    „Etwas stimmt nicht da drüben. Da man mir die glänzende Charaktereigenschaft nachrühmt, ein guter Verlierer zu sein, werden wir uns die Sache näher ansehen."
    Er richtete sich zur vollen Größe auf. Auf seinen Lippen lag ein spöttisches Lächeln.
    „Bist du wahnsinnig! Herunter", zischte Bully. „Das ist doch sinnlos!"
    „Gar nicht sinnlos. Bedenke unsere Lage. Wir kommen hier nicht mehr weg. Wenn General Pounder eine andere Rakete schickt, sind wir längst tot, und der nächsten Besatzung wird es ebenso ergehen. Hier gibt es nichts mehr zu überlegen. Vielleicht geht der tiefere Sinn dieser Feststellung auch in deinen dicken Schädel hinein."
    Außerdem brannte und wühlte in Rhodan die Neugierde. Es war der unbesiegbare Urtrieb des Menschen: die ewige Unrast und die bohrende Frage ,Was liegt hinter dieser Mauer'!
    Rhodans Augen wurden plötzlich schmal. Jemand hatte gelacht. Es war ein nur ganz kurzes, kaum hörbares Geräusch gewesen, aber es hatte jemand gelacht.
    Bully fuhr mit schußbereiter Waffe auf. Sein Gesicht hatte sich wieder verzerrt.
    „Hast du das auch gehört?" flüsterte er atemlos. „Da liegt einer auf unserer Frequenz. Verdammt...!"
    „Was hattest du denn gedacht?" klang es gelassen aus seinem Gerät. „Weshalb, denkst du wohl, habe ich hier ein halbes Schauspiel mit ausgedehnten Dialogen aufgeführt? Natürlich hören sie mit! Daß sie unsere kümmerlichen Helmsender nicht zerstört haben, ist ein Zeichen ihrer Intelligenz. Sie wissen ganz genau, daß wir damit nicht bis zur Erde durchkommen. Das ist eine überwältigend einfache Logik. Gehen wir."
    Bully blieb reglos stehen. Seine Waffe baumelte locker in den Händen. Schleppend, mit einem kühlen Unterton, führte er an:
    „Gehe meinetwegen. Ich habe keine große Lust, intelligenten Tintenfischen oder ähnlichen Monstren mit einem vertrauensseligen Grinsen in die Fangarme zu laufen. Ich bleibe!"
    Rhodans Gesicht verkantete sich.
    „Du hast zu viele Romane gelesen, Freund! Ein tintenfischähnliches Lebewesen wird niemals Raumschiffe bauen, auch dann nicht, wenn es wider Erwarten intelligent werden sollte. Verwechsle Phantasie nicht mir deinem fundierten Wissen. Dies ist eine reale Sache, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt auf der Erde genügend kluge Männer, die fremdes Intelligenzleben ohne weiteres als möglich ansehen. Jedoch denken sie nicht an Schreckensgebilde. Rede also keinen Unsinn und komm! Soll ich nochmals betonen, daß wir keine andere Wahl mehr haben?" „Vielleicht doch", murmelte Bully verstört. „Es gefällt mir einfach nicht, wie ein hilflos blökendes Schaf in das Schiff zu tappen. Das geht gegen meinen Instinkt, verstehst du!"
    „Natürlich. Ich verstehe vernünftige Argumente immer, zumal der menschliche Instinkt vor dem Unbekannten wahrscheinlich das Allervernünftigste ist, was der Schöpfer in uns verankert hat. Das ist gut so; aber wir müssen unter bestimmten Umständen auch fähig sein, das unterbewußte Aufwallen der Gefühle zu überwinden. Du kannst mir folgen. Ich werde dir in der Angelegenheit keinen Befehl geben."
    Rhodan wandte sich um. Mit weiten, gleichmäßigen Schritten ging er hinter der Deckung hervor. In seinem Denken und Fühlen hatte die reine Logik die Oberhand gewonnen. Er wußte, daß es

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