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0001 - Unternehmen Stardust

Titel: 0001 - Unternehmen Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H.Scheer
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Ausdruckskraft. Nach der Hautfarbe zu urteilen, hätte er zu einem samthäutigen Insulanerstamm gehören können. Der Eindruck wurde jedoch durch die albinotische Rotfärbung seiner Augen und das weißliche Haupthaar getrübt. Er strahlte etwas Fremdes, Unwirkliches aus, obwohl er rein äußerlich sehr stark dem Menschen ähnelte. Die wahren Unterschiede lagen wohl in nicht sofort erkennbaren Dingen. Rhodan tippte auf einen völlig andersartigen organischen Aufbau. Dennoch war er ein Sauerstoffatmer.
    Es war drückend heiß in dem großen Raum. Das überaus helle Licht schimmerte bläulich. Wahrscheinlich lag es in seinen Grenzbereichen schon im ultravioletten Teil des Spektrogramms. Sie mußten von einem Planeten mit einer sehr hellen, sehr heißen und wahrscheinlich blaustrahlenden Sonne stammen. Die Beleuchtung und die unangenehm hohe Temperatur deuteten darauf hin. Das war alles, was Rhodan sofort erfaßt hatte.
    Doch - da war noch etwas gewesen, was ihm sofort aufgefallen war.
    Crest schien abgezehrt und schwach zu sein. Seine Bewegungen erschienen etwas hilflos. Er wirkte wie ein todkranker Mann. Rhodan war die abrasierte Bergkuppe eingefallen. Hing das mit der Schwäche dieser Intelligenz zusammen?
    Es waren noch zwei weitere Wesen im Raum. Sie gehörten ebenfalls dem männlichen Geschlecht an. Rhodans Augen hatten sich sekundenlang verkniffen. Niemals zuvor hatte er ein derart lethargisches Benehmen beobachtet. Die Leute waren so aufdringlich interesselos, schläfrig und wenig teilnahmsvoll, daß es sogar einem schlechten Beobachter sofort aufgefallen war.
    Dagegen erschien der geschwächte Crest noch stark und lebhaft. Die beiden anderen Lebewesen hatten noch nicht einmal die Köpfe gedreht, als der für sie doch so seltsame Besuch eintrat.
    Sie lagen stumpfsinnig auf ihren breiten, sehr flachen Liegen und stierten verklärt auf die ovalen Bildschirme irgendwelcher Geräte, deren Bedeutung Rhodan nicht verstand. Er bemerkte nur ein auf- und abschwellendes Flimmern quer über die Farbskala hinweg. Es bildeten sich abstrakte geometrische Figuren in zahlloser Vielfalt. Dazu war ein helles Summen und Zwitschern zu hören.
    In Rhodan kam eine ungute Ahnung auf. Etwas stimmte nicht in diesem so vollendet erscheinenden Riesenraumschiff. In dem großen Räum hing ein fühlbares Fluidum der Schläfrigkeit, Nachlässigkeit und Interesselosigkeit. Man tat, als wären die Menschen nicht vorhanden.
    Crest hatte einen der anderen Männer angesprochen. Er hatte ein sehr reizvolles, sehr liebenswert und höflich wirkendes. Lächeln geerntet. Nach einer flauen Antwort hatte sich der Mann wieder seinem Bildschirm zugewendet.
    Bully staunte mit offenen Lippen. Das hatte sich abrupt geändert, als sie den Raum betreten hatte. Rhodan war innerlich zusammengefahren, eine solche Kälte und abweisende Überheblichkeit strahlte sie aus. Sie ignorierte ihn und Bully nach einem gefühllosen Seitenblick.
    Sie war so groß wie Rhodan, und sie hatte die rötlichen Augen ihrer Rasse. Auf der Erde hätte sie als einmalige Schönheit gegolten, doch dieser flüchtige Gedanke verlor sich sehr schnell in Rhodans Hirn. Dafür tauchte in ihm die grelle Warnung seines Unterbewußtseins auf. Die Frau mit dem schmalen, unendlich abweisenden Gesicht war gefährlich; gefährlich deshalb, weil sie offenbar nicht bereit war, ihren zweifellos vorhandenen Verstand zu gebrauchen. Für sie wären die beiden Menschen nicht mehr und nicht weniger als eine Art von urweltlichen Kriechtieren mit stumpfen Gehirnen und unsinnig plappernden Rachen.
    Das war der Eindruck, der wie ein schmerzhafter Impuls auf Rhodan einhieb. Niemals zuvor hatte man ihn eine derart gleichgültige Verachtung, ein solches naserümpfendes Übersehen fühlen lassen.
    Er hatte sich verfärbt und seine Fäuste geballt. Sie trug ein kombiähnliches, recht engschließendes Kleidungsstück mit einigen rötlich fluoreszierenden Symbolen auf dem Brustteil. Rhodan hatte erst später erkannt, daß es sich dabei um Rangabzeichen handelte. Crest, der sehr menschenähnlich zu empfinden schien, hatte sie in seinem klaren Englisch als „Thora" vorgestellt. Der so schwächliche Mann mit dem faszinierend jung aussehenden Gesicht zeigte die glänzenden Manieren eines liebenswürdigen Edelmannes.
    Rhodan hatte damit eine Situation der krassesten Gegensätze angetroffen. Hier unfaßbare Lethargie, dort Höflichkeit und letztlich eisige Abwehr. Es waren die seltsamsten Augenblicke seines Lebens. Bully

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