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0001 - Unternehmen Stardust

Titel: 0001 - Unternehmen Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H.Scheer
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Guten Tag auch. Mein Name ist Reginald Bull. Sie waren so freundlich, uns zur Notlandung zu zwingen. Wir kommen mit der Rechnung."
    Bully schwieg. Unter anderen Verhältnissen hätte Rhodan gelacht. Jetzt begann sein Rachen auszutrocknen. Bullys kompromißlose Art schien durchaus nicht fehl am Platze zu sein.
    Sie sprachen nichts mehr. Nur fühlte sich Rhodan versucht, ebenfalls zur Waffe zu greifen. Bully hatte sich längst an die Rak-Automatik geklammert. Rhodan beherrschte sich. Sein verweisender Blick löste bei Captain Bull ein grimmiges Schulterzucken aus.
    Der grelle Lichtschein kam ebenso plötzlich wie vor einigen Stunden das grüne Leuchten. Rhodan fuhr zusammen. Gegen seinen Willen, wie magisch angezogen, rutschte die Automatik in seine Armbeuge. Er gebrauchte einen harten Ausdruck. Innerlich bebend, schob er die Waffe auf die Schulter zurück.
    „Weg mit dem Ding", zischte er. „Wie oft soll ich das noch sagen!"
    In der Kugelwand hatte sich eine weite Öffnung gebildet. Daraus kam das helle Licht. Es war vollkommen lautlos geschehen, wie jeder Vorgang auf dem Mond. Niemals zuvor hatte Rhodan die schallleitende Luft so sehr vermißt wie in diesen Augenblicken.
    Aus der Öffnung schob sich etwas hervor. Als der Sockel den Boden berührte, faltete es sich zu einem weiten, völlig glatten Band auf. Dabei blieb es.
    Rhodan schritt bedächtig auf die schwach leuchtende Ebene zu. Dicht davor blieb er stehen.
    „Die Einladung", sagte er gepreßt. „Keine Stufen, hm! Das Schott liegt gute 30 Meter über uns. Hier könnte man die STARDUST aufstellen."
    „Wohl ein kleiner Intelligenztest, wie?" schnaufte Bully nervös. Immer wieder sah er nach oben. Es war aber kein Lebewesen zu sehen.
    Rhodan betrat die schräge Fläche. Sie führte im Winkel von wenigstens 45 Grad nach oben. Als er sich angehoben fühlte, streckte er instinktiv die Arme aus. Er wollte dem Gefühl des Fallens begegnen, bis er merkte, daß es hier kein Fallen gab. Seine Schuhe berührten das Band nicht. Sie hingen einige Millimeter über dem fluoreszierenden Material, und so glitt er nach oben; als stünde er auf einer Rolltreppe.
    Bully fluchte. Er konnte seine Hände nicht vom fiktiven Halt lösen. Auf allen vieren kam er hinter Rhodan her.
    Sie wurden sanft in dem großen Raum abgesetzt. Hier war das helle Licht. Wieder hörten sie nichts, als sich die Tore schlossen. Sie waren in dem fremden Schiff.
    „Kein Mensch wird uns das glauben", flüsterte Bully. „Kein Mensch! Dabei bleibt es offen, ob wir jemals wieder mit einem reden werden. Was hast du vor?"
    „Verhandeln, meinen Verstand gebrauchen. Was sonst?" Die Situation erscheint nicht länger unwirklich, wenn man die Sache als selbstverständlich auffaßt. Es ist alles nur eine Angelegenheit der Instinkte. Probiere es, sie auszuschalten."
    Sie vernahmen das helle Zischen eindringender Luft. Die ersten Geräusche wurden vernehmbar. Nur war es noch sehr fraglich, ob dieses Gasgemisch für Menschen auch atembar war. Rhodan erkannte, daß man sie in der Tat einem Test unterzog. Wenn er jetzt auf gut Glück hin den Helm geöffnet hätte, wäre die unüberlegte Handlung wohl für einen Minuspunkt geeignet gewesen. Er konnte nicht wissen, was man da eingeblasen hatte. So schwieg er, bis sich die Innentore öffneten.
    Sie erblickten einen hohen, weitgewölbten Gang. Er endete an einem fluoreszierenden Schacht.
    Sie gingen weiter. Es gab nun nichts mehr zu überlegen. Das Schiff schien ausgestorben zu sein. Es war eine unwirkliche Situation. Bully wußte, daß er die Nervenbelastung noch bestenfalls für fünf Minuten durchhalten konnte. Dann mußte er die Beherrschung verlieren. Er hätte schreien mögen, toben oder Amok laufen. Wenn er nur irgend etwas hätte tun können.
    Da kam die klare Stimme im einwandfreien Tonfall eines Englisch-Lehrers:

„Sie können Ihre Schutzanzüge öffnen. Die Luft ist für Sie atembar."
    Rhodan stieß mit einem pfeifenden Geräusch den angehaltenen Atem aus. Wortlos öffnete er den Helm.
     
    8. Kapitel
     
    Er nannte sich „Crest". Diese Rasse kannte keinen Unterschied zwischen Ruf- und Familiennamen. Er war sehr groß und schmal, wenigstens um Kopfeslänge höher gewachsen als Perry Rhodan. Er besaß zwei Arme und zwei Beine, einen schmalen Rumpf und das durchgeistigte Gesicht eines sehr alten Mannes, dessen Haut unwahrscheinlich jung und straff geblieben ist. Unter der ragenden, hochgewölbten Stirn saßen zwei große Augen von eindringlicher

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