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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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altes Vorurteil hat sich bei mir wieder verstärkt. Die Knaben sind penetrant und halten sich immer für die größten.«
    »Egal.« Der Superintendent winkte ab. »Kümmern wir uns um den Fall. Glauben Sie, daß etwas Großes dahintersteckt?«
    John nickte. »Ich halte es durchaus für möglich. Diesen riesigen Totenschädel kann sich Flint nicht aus den Fingern gesaugt haben. Außerdem ist er verschollen. Seine Dienststelle hätte sicherlich etwas von ihm gehört, wenn es anders gewesen wäre.«
    »Ja, da haben Sie recht.« Powell trank sein Glas leer. »Wie ich Sie kenne, fahren Sie heute noch nach Plymouth – oder?«
    John Sinclair lächelte. »Sie kennen mich richtig, Sir. Ich will dieses Landhaus aufsuchen. Unter Umständen finde ich dort den Anfang einer Spur!«
    »Okay. Viel Glück.« Powell lächelte, was bei ihm selten vorkam. Aber der Streit mit dem Colonel war für ihn wohl innerlich ein Freudenfest gewesen.
    John Sinclair konnte es ihm nicht einmal verdenken.
    Zehn Minuten später befand er sich schon im Garagentrakt des Yard, wo auch sein Bentley parkte. Der Silbermetallic-Schlitten wartete darauf, ausgefahren zu werden.
    John wollte ihm den kleinen Spaß gönnen.
    Zuvor jedoch fuhr er noch zu seiner Wohnung. Schließlich wollte der Geisterjäger nicht unbewaffnet in den Kampf ziehen. Es gab da einige Dinge, die er unbedingt brauchte, denn Dämonen waren mit normalen Kugeln nicht zu töten…
    Trotz allem hielt John Sinclair den Fall nicht für sehr brisant. Er rechnete sogar damit, auf einen spleenigen Millionär zu treffen, der nur einem verrückten Hobby frönte.
    Selten hatte sich der Geisterjäger so geirrt…
    ***
    Wie hypnotisiert starrten Adam Preston und die beiden anderen Ehepaare auf die schwere Tür. Noch konnten sie die Gestalt nicht genau erkennen, denn der hinter der Tür liegende Raum befand sich in völliger Dunkelheit.
    Aber dann traf sie fast der Schlag.
    Basil Proctor saß in einem Rollstuhl.
    Lautlos glitten die gummibereiften Räder über den Boden. Der Rollstuhl besaß einen Elektromotor, dessen leises Summen das einzige Geräusch in der atemlosen Stille war.
    Basil Proctor hielt den Stuhl an.
    Der Herrscher der Insel sah scheußlich aus. Er war ein Kretin.
    Gekrümmt hockte er in seinem Stuhl. Der Kopf saß schief auf den Schultern, wobei die linke Schulter nach unten hing. Die Gesichtszüge des Mannes waren völlig entstellt. Geldstückgroße Narben bedeckten die Haut. Der Schädel war kahl, und in den Augen glitzerte ein satanisches Funkeln. Über Proctors Beinen lag eine graue Decke. Sie schleifte mit den Enden auf dem Boden.
    Mrs. Grey stieß einen leisen Schrei aus, als sie den Mann sah. Adam Preston sog scharf den Atem ein.
    Das war also ihr geheimnisvoller Auftraggeber.
    Ein Krüppel!
    Preston meinte, sich zu erinnern, einmal Bilder von Proctor gesehen zu haben. Und auf den Fotos war er als hochgewachsener, gut aussehender Mann zu sehen gewesen.
    Proctor schien Prestons Gedanken erraten zu haben, denn er sagte: »Ja, früher sah ich anders aus, mein lieber Preston. Und so werde ich auch wieder aussehen. Dafür habe ich euch ja geholt.« Er sah die Menschen der Reihe nach an. Auf den Frauen blieb sein Blick länger haften. Dann bewegte er nickend den Kopf. »Die Mannschaft wird sich freuen, daß auch Frauen an Bord kommen. Sie haben noch gefehlt.« Er kicherte seltsam hohl.
    Preston warf einen Blick über die Schulter zurück auf die beiden anderen Männer. Sie standen schreckensstarr. Niemand machte Anstalten, Proctor entgegenzutreten.
    Bis auf Adam Preston. Er trat einen Schritt vor, so daß er dicht vor dem Rollstuhl stand. Hochrot war sein Gesicht. Mit einem verächtlichen Zug um die Mundwinkel blickte er auf Basil Proctor herab.
    »Mister Proctor«, begann er. »Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, daß wir auf Ihrer Insel bleiben. Dort oben auf dem Dach steht noch der Hubschrauber. Der Pilot wird uns in den nächsten Minuten von hier fortbringen, und niemand wird uns daran hindern. Auch Sie nicht!«
    »Das ist auch meine Meinung«, meldete sich Kelland »Wir bleiben hier keine Minute länger.« Cliff Kelland ließ seine Frau los und stellte sich demonstrativ neben Adam Preston. Nathan Grey zögerte noch.
    Proctor begann wieder zu lachen. »Arme Narren«, blaffte er. »Ihr werdet die Insel verlassen, aber nicht so, wie ihr es euch vorgestellt habt. Und was den Hubschrauber angeht – sperrt mal die Ohren auf. Vielleicht könnt ihr noch hören, wie er gerade

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