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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abhebt.«
    Adam Prestons Blicke wurden unsicher. Wie auch die anderen starrte er zur Decke.
    Tatsächlich. Schwach nur hörten sie das Knattern der Rotoren.
    Prestons Gesicht verzog sich. Er ballte die Hände zu Fäusten. Es sah so aus, als wollte er sich jeden Moment auf Basil Proctor stürzen. Aber er beherrschte sich. »Dann werden Sie uns eben von hier wegbringen!« keuchte er.
    »Nein, ich nicht.« Proctor hob den rechten Arm und schnippte mit den langen, spinnengleichen Fingern.
    Schritte wurden laut.
    Dann tauchte aus dem Dunkel des Raumes hinter Proctor ein Mann auf. Er schien ein Araber zu sein. Wenigstens ließ der Turban darauf schließen, den er sich um den Kopf geschlungen hatte. Er trug eine Djellabah, ein langes, bis zum Boden reichendes Gewand, das Proctor an ein Nachthemd erinnerte. Das Gesicht des Mannes wirkte wie aus Granit gemeißelt. Kein Muskel regte sich. Und die Maschinenpistole in seinen kräftigen Händen redete eine deutliche Sprache.
    »Das ist Ali«, stellte Basil Proctor vor. »Er wird dafür sorgen, daß ihr hier auf meiner Insel bleibt. Vorerst jedenfalls«, schränkte Proctor ein.
    Adam Preston war zurückgetreten. Die MP in der Hand des Arabers brachte ihm Respekt bei.
    »Mit Waffengewalt wollen Sie uns also hierbehalten«, preßte Nathan Grey mühsam hervor.
    Seine Frau Linda begann zu weinen.
    Proctor nickte. »Ja«, meinte er. »Es geht ja nicht anders. Ihr habt vor zu fliehen, und so etwas kann ich auf keinen Fall zulassen.«
    »Weshalb haben Sie uns eigentlich herkommen lassen?« wollte Adam Preston wissen.
    Proctor breitete die langen Arme aus. »Ich will eine Mannschaft zusammen haben.«
    »Wir sind keine Seeleute.«
    »Ich weiß…«
    Preston runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht, weshalb Sie uns dann genommen haben. Um ein Schiff zu manövrieren, braucht man doch erfahrene…«
    Basil Proctor winkte mit einer unwilligen Handbewegung ab. »Unsinn«, sagte er, »Sie sollen ja nicht für mich fahren.«
    »Für wen denn?«
    »Für Captain Barrel!«
    Adam Prestons Augen verengten sich zu Schlitzen. »Barrel… Barrel«, murmelte er, »den Namen habe ich doch schon irgendwo gehört.«
    »War das nicht der Mann, dessen Schiff vor gut zweihundert Jahren gesunken ist?« fragte Cliff Kelland. »Es hat vor kurzem noch etwas darüber in der Zeitung gestanden.«
    Basil Proctor kicherte. »Ich sehe, Sie sind gut informiert. Ja, das Schiff – es hieß übrigens Cornwall Love – ist tatsächlich vor fast zweihundert Jahren gesunken. Captain Barrel kam aus Indien. Er hatte dort etwas entdeckt, was von unschätzbarem Wert war. Einen Dämonenschatz aus Gold und Edelsteinen. Die Sachen sind mit Geld nicht zu bezahlen. Aber ich kann sie bekommen.«
    »Aber was haben wir damit zu tun?« rief Linda Grey.
    Der Krüppel grinste häßlich. »Captain Barrel hat eine Bedingung gestellt, das heißt, er mußte sie stellen.«
    »Und welche?« fragte Preston.
    »Langsam, junger Mann, langsam. Sie werden noch alles genau erfahren. Der Schatz, den der Captain mitgebracht hatte, war verflucht. Sein Schiff sank. Hier, direkt vor der Küste. Ich habe durch Zufall davon Kenntnis erhalten und versuchte, den Schatz zu bergen. Leider ahnte ich nichts von dem Fluch der Götter. Er hat mich zum Krüppel gemacht, und der Schatz liegt noch immer auf dem Meeresgrund. Aber es gibt eine Möglichkeit, ihn zu heben und mich gleichzeitig von dem Fluch zu befreien. Ich muß eine neue Mannschaft anheuern. Captain Barrel und seine Mannschaft sind zwar bei dem Untergang umgekommen, aber sie finden keine Ruhe. Seit zweihundert Jahren bewachen ihre Seelen den Schatz der finsteren Götter. Und keinem ist es bisher gelungen, an das Gold zu gelangen. Die Leichen derer, die es versucht haben, modern auf dem Meeresgrund. Nur ich habe mit dem Captain einen Pakt geschlossen. Durch seinen Fluch bin ich zwar zum Krüppel geworden, aber wenn ich seine Bedingungen erfülle, bekomme ich meine alte Gestalt und mein früheres Aussehen wieder. Versteht ihr nun, warum ich euch nicht laufen lassen kann? Ihr seid ein Teil der neuen Mannschaft!«
    Verwirrt schüttelte Adam Preston den Kopf. »Das kann ich nicht glauben«, stammelte er, »das gibt es nicht. Sie binden uns hier einen Bären auf, Mann!«
    Basil Proctor lachte und rieb sich die mageren Hände. »Ich weiß, es ist schwer zu glauben. Auch ich habe mich am Anfang nicht daran gewöhnen können, daß sich über Nacht mein Körper veränderte und ich zum Krüppel wurde. Was glauben Sie,

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