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0004 - Damona, Dienerin des Satans

0004 - Damona, Dienerin des Satans

Titel: 0004 - Damona, Dienerin des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lorca lachte hysterisch. »Hörst du, Damona, er spricht vom Teufel! Dem kann er sehr schnell begegnen. Glaub mir, Junge, Satan wird sich freuen, wenn er sich deine Seele holt!«
    Da drehte Will Purdy durch. Er war noch nie in seinem Leben ein Schwächling gewesen. Wie ein Raubtier auf die Beute, so stürzte er sich Lucille entgegen.
    Er hätte auch Damona genommen, aber die rothaarige Mutter stand ihm am nächsten.
    Lucille de Lorca wurde von dem Angriff überrascht. Hart prallte der junge Mann gegen sie. Durch diesen Stoß wurden beide bis zur Treppe zurückgeworfen und fielen zu Boden. Lucille stieß mit dem Rücken gegen die Kanten der untersten Stufen. Sie fluchte lästerlich und keifte nach ihrer Tochter. Will Purdy kümmerte sich nicht darum. Verbissen kämpfte er weiter. Seine Hände suchten den Hals der Frau. »Du verdammte Bestie!« brüllte er, und heulte im nächsten Moment auf, als spitze Fingernägel sein Gesicht trafen und rote Striemen zogen.
    Jetzt griff auch Damona ein. Ihre knochige Hand umfaßte Purdys Schulter. Mit einer Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte, zog sie den jungen Mann zurück. Will Purdy fiel auf den Rücken.
    Weit riß er die Augen auf – und sah Damona über sich stehen. Will Purdy starrte in ihr Gesicht. War es überhaupt noch ein Gesicht?
    Es war die Fratze des Satans. Unbeschreiblich schrecklich anzusehen. Das Böse, die teuflischen Mächte, die in dem Mädchen wohnten, kamen voll zum Ausbruch. Stinkender Brodem quoll aus dem Mund. Grauenvolle, röchelnde Laute wurden dem jungen Mann entgegengeschleudert. Will Purdy ballte die Hände zu Fäusten. Er schrie und schrie…
    Klauen näherten sich seinem Gesicht. Mit Fell bedeckte Finger krümmten sich zu einem Würgegriff. Im Hintergrund – für Will klang es meilenweit entfernt – hörte er das triumphierende Lachen der rothaarigen Lucille. »Die Hölle hat gewonnen!« jauchzte Lucille. »Sie hat gewonnen!« Die Frau hüpfte und tanzte.
    Von ihrem Geschrei wurden die anderen Frauen angelockt. Mrs. Lidell und noch zwei Frauen traten aus den Zimmern der oberen Etage. Sie führten ein Mordsspektakel auf, umkreisten den am Boden liegenden Will Purdy und beschworen alle Qualen der Hölle auf ihn herab.
    Will Purdy schloß mit einem Leben ab. Verzweifelt riß er die Hände vor sein Gesicht. Er wollte die gräßliche Teufelsfratze nicht mehr sehen. Zu tief saß der Schock, der ihn getroffen hatte. »Töten! Töten!« brüllten die rasenden Weiber.
    Sie bespien den jungen Mann. Noch wilder und hemmungsloser wurde ihr Tanz. Angefeuert von Lucille bewegten sie sich wie in Ekstase.
    Dann zog Lucille de Lorca ein Messer. Die lange Klinge blitzte im Schein der Lampe.
    Das rothaarige Weib hielt den rechten Arm hoch. »Wer will es tun?« schrie sie. »Wer will es tun?« Mrs. Lidell war die erste.
    »Das Messer!« geiferte sie mit Schaum vor den Lippen. »Gib mir das Messer!« Sie sprang und faßte danach, doch Lucille wich mit einer spielerisch anmutenden Bewegung aus. »Nein! Ich tue es selbst!«
    Der Tanz stockte. Er hörte so abrupt auf, wie er begonnen hatte. Alle starrten Lucille an, die den Platz ihrer Tochter einnahm und sich vor Will Purdy stellte. Damona war zurückgewichen. Die Teufelsfratze war aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie sah wieder aus wie ein Mensch.
    Stille. Atemlose Spannung.
    Will Purdy lag am Boden und zitterte. Er wußte, daß er von der rothaarigen Frau keine Gnade erwarten konnte. Er würde sein Leben in wenigen Sekunden unter der breiten Messerklinge aushauchen.
    Niemand achtete auf die Treppe. Dort tauchte auf der letzten Stufe eine Gestalt auf. Teresa de Lorca…
    Hoch hob Lucille de Lorca ihren rechten Arm. »Stirb!« brüllte die rothaarige Furie. »Stirb im Namen des Satans…!«
    »Nein…!«
    Teresas Schrei gellte durch das Treppenhaus und ließ Lucille de Lorca herumwirbeln.
    Ihr Blick flog nach oben.
    Auf der Treppenstufe stand ihre Tochter Teresa. Und sie hielt eine Waffe in der rechten Hand.
    Es war die Armeepistole ihres Vaters…
    »Die erste Kugel ist für dich, Mutter, und bei Gott, ich tue es, wenn du nicht das Messer fallen läßt!« Lucille de Lorca begann zu lachen. Hämisch, gemein, aber auch wissend.
    »Du willst mich wirklich umbringen, Teresa?« höhnte sie. »Ausgerechnet du?« Teresa nickte.
    Es war ihr anzusehen, unter welch einer Nervenanspannung sie stand. Hart traten ihre Wangenknochen hervor. Die Muskeln unter der Haut zuckten. Aber die Pistole klebte wie festgeleimt in der

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