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0004 - Götterdämmerung

Titel: 0004 - Götterdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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ahnen."
    „Das würde mich freuen", sagte Crest warm.
    Thora unterbrach: „Wann soll es geschehen?"
    Perry sah auf die Uhr. „In genau zehn Stunden, Thora. Gegen vier Uhr früh wird niemand im Stollen sein."
    Sie sah ihn nicht an. „Gut. Aber Sie dürfen mir glauben, Rhodan, daß es das letztemal sein wird, daß ich Rücksicht auf Gefühle nehme. Die Abwehr des nächsten Angriffes auf mich wird der Vernichtung der Menschheit gleichkommen. Es wäre gut, wenn Sie das Ihren Leuten mitteilten."
    Sie erhob sich und schritt in stolzer Haltung aus dem Raum, ohne sich auch nur einmal umzusehen.
    John Marshall wandte sich an Perry und sagte in die Stille hinein: „Merkwürdig - sie lügt. Sie denkt anders, als sie spricht …"
    Fern im Osten graute der Morgen. Die anderen schliefen. In der Zentrale der STARDUST saßen Perry und Bully und warteten. Immer wieder wanderten ihre Blicke zu der Uhr. Langsam nur gingen die Zeiger weiter. Noch wenige Minuten bis vier Uhr.
    Das arkonidische Schiff war hell erleuchtet. Hinter einer der Luken bewegte sich ab und zu ein schlanker Schatten: Thora. Sie stand vor dem Komplex, den sie als Brennpunktstrahler bezeichnet hatte. Ihre Hand mochte auf einem Hebel liegen.
    „Wird sie Wort halten?" flüsterte Bully.
    „Sie wird", nickte Perry. „Der Japaner hat den Stollen evakuieren können, sonst hätte er uns erneut gewarnt und um Aufschub gebeten. Jetzt ist es soweit."
    Drüben im Kugelschiff drang ein grünlicher Schimmer aus der Sichtluke. Geisterhaft vermischte er sich mit dem Grauen des neuen Tages. Erstes Rosa zeigte sich am Osthimmel.
    Tief unten in der Erde aber tobten die entfesselten Atomenergien und zerschmolzen die Erzeugnisse menschlicher Technik zu unkenntlichen Metallklumpen. Felswände tropften herab und erstarrten in bizarren Formen. Erdreich rutschte nach, verdampfte zischend. Langsam wanderte die Vernichtung weiter und näherte sich dem Ausgang des Stollens.
    Der dort stehende Posten bemerkte zuerst das Ansteigen der Nachttemperatur, dann quollen Dämpfe aus dem Stollen, bissen sich den Weg in seine Lungen. Er überwand sein Entsetzen und gab Alarm.
    Sekunden später war das ganze Lager auf den Beinen. Flüssiges Gestein floß aus dem Stolleneingang, erstarrte in Form flacher Schollen und legte sich wie ein Riegel vor die verdampfende Höhlenöffnung.
    Klein wandte sich vom Fenster ab.
    „Der Stollen existiert nicht mehr. Tako. Sie haben uns und der Menschheit einen großen Dienst erwiesen, weil Sie Rhodan warnten, aber auch, weil Sie dafür sorgten, daß niemand heute nacht im Stollen war."
    „Es war nicht einfach, Oberst Cretcher vom Vorhandensein der radioaktiven Strahlung zu überzeugen. Zum Glück konnte ich einige Gramm Uran auftreiben und im Stollen anbringen."
    Li und Kosnow standen auf und gaben dem Japaner schweigend die Hand.
    „Sie werden Rhodan von uns grüßen?" vergewisserte sich Klein. „Und sagen Sie ihm, daß er jederzeit auf uns zählen kann. Sagen Sie ihm auch, daß wir auf jenen Tag warten, an dem wir offiziell zu ihm kommen dürfen."
    „Ich werde Ihre Grüße nicht vergessen", versprach Tako und gab den drei Männern die Hand. „Ganz bestimmt nicht. Wir werden noch viel Gelegenheit erhalten, unsere Treue und Tapferkeit zu beweisen. Leben Sie wohl - und auf Wiedersehen ..."
    Eine Sekunde später waren die drei Männer allein. Tako Kakuta aber materialisierte in der Zentrale der STARDUST.
    Bully stand gerade mit dem Rücken zur Sichtluke und gähnte. „Es wird alles vorbei sein", stöhnte er. „Ich bin müde und gehe schlafen ..."
    Einen Meter vor ihm entstand aus der leeren Luft plötzlich eine menschliche Gestalt. Der Mann verneigte sich leicht und sagte zu Perry gewandt: „Meine Aufgabe ist erfüllt, Mr. Rhodan. Ich bin gekommen, Ihnen meine Dienste anzubieten."
    Trotz Bullys blitzschnell arbeitenden Gehirnes war die Überraschung größer als alle Vernunft. Natürlich wußte er durch Perry, daß Tako ein Teleporter war, aber diese aus dem Nichts auftauchende Gestalt erschütterte die Grundfesten seiner. Natur. Zuerst las jemand seine Gedanken, und nun auch das noch.
    Unbeweglich stand er da und starrte den Japaner an. „Mach den Mund zu, Bully, sonst fällt dir Tako Kakuta in den Magen", riet Perry, ehe er sich an den Japaner wandte: „Ich nehme Ihre Dienste an, Tako. Zusammen mit John Marshall stellen Sie eine ungeheure Macht dar. Nun glaube ich gewiß, daß wir es schaffen werden."
    „Glaubte ich es nicht, wäre ich nicht bei

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