Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0004 - Im Totenreich der Ghouls

0004 - Im Totenreich der Ghouls

Titel: 0004 - Im Totenreich der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Wir sind uns ausgewichen, wo wir nur konnten. Und wir haben uns gegenseitig die Pest an den Hals gewünscht. Aber bei Mary ist das etwas anderes. Mary habe ich geliebt! Verdammt, ja. Ein Klotz wie ich ist auch zur Liebe fähig, wenn man mir das vielleicht auch nicht ansieht. Ich habe dieses Mädchen geliebt wie sonst nichts auf dieser beschissenen Welt. Erstaunt, was? Ein mieser Kerl wie ich, an dem niemand ein gutes Haar läßt.«
    Er rieb sich die Augen. Sie waren gerötet, was darauf schließen ließ, daß er sogar geweint hatte.
    »Diese Bestie«, fuhr Sikking verzweifelt fort, »sie muß gleich, nachdem Mary nach Hause gekommen ist, über sie hergefallen sein. Hyram Benson, der Mann, der unter Mary wohnt, hat sie gefunden.«
    Sikking atmete schwer.
    Jedes weitere Wort machte ihm sichtlich Mühe, denn er kam nun zum grausigen Höhepunkt seiner schrecklichen Geschichte.
    »Benson hat sofort die Polizei verständigt. Und die Bullen haben mich in der Nacht geholt. Zu ihr. Zu ihrem Skelett! Ich - ich hatte das Gefühl, mein Herz müsse zerplatzen, Professor. Ich konnte nicht begreifen, daß dieser Knochenhaufen noch vor wenigen Stunden meine Mary war! Sogar ihren Schädel hat dieses fürchterliche Scheusal aufgebrochen.«
    Nicole Duval schauderte.
    Eine unangenehme Kälte umhüllte ihren Körper. Eine Kälte, die sie nicht abzuschütteln vermochte.
    Bill Fleming erging es ähnlich.
    Burke Sikking richtete seinen verzweifelten Blick auf den Professor. Er hatte in seiner Qual nicht gewußt, an wen er sich sonst hätte wenden können.
    »Wie ist das möglich, Zamorra? Was für ein scheußlicher Kerl tut so etwas?«
    Er griff in die Brusttasche seines Jacketts und holte ein Päckchen Zigaretten heraus. Mit zitternden Fingern entnahm er ihm eine Zigarette. Er klemmte sich das Stäbchen zwischen die bebenden Lippen, steckte die Schachtel wieder ein und suchte seine Taschen nach einem Feuerzeug ab.
    Zamorra schob sein Gasfeuerzeug über den Tisch.
    Sikking nahm es dankbar an, entzündete das Stäbchen und gab das Feuerzeug mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfnicken zurück.
    »Ich habe Ihnen bereits gestern gesagt, daß sich der Mörder im engsten Bekanntenkreis der Opfer befinden muß, Mr. Sikking«, sagte Zamorra.
    Sikking nickte und zog nervös an seiner Zigarette.
    »Denken Sie jetzt einmal ganz scharf nach, Mr. Sikking!« verlangte Zamorra eindringlich. »Gute Bekannte von Mary Smithers! Sehr gute Bekannte. Welche Namen fallen Ihnen dazu ein?«
    Burke Sikking machte schweigend ein paar Züge, während er nachdenklich auf das Frühstücksgeschirr starrte, das keiner mehr anrührte.
    Dann zuckte er die Schultern. »Na ja. Mary hatte als Stripgirl natürlich eine ganze Menge Bekannte, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Ich meine nicht irgendwelche flüchtige Bekannte, Mr. Sikking!« sagte Zamorra glashart.
    »Sie meinen Freunde?«
    »Vielleicht Freunde.«
    »Ich weiß nicht…«
    »Zählen Sie ein paar Namen auf!« forderte Professor Zamorra den Muskelprotz auf.
    »Ein paar Namen. Hm. Das ist sehr schwer… David Winner zum Beispiel. Er kannte Mary sehr gut. Er duzte sie sogar. Ich kann den Kerl nicht leiden, aber Mary fand ihn amüsant. Kann ich nicht verstehen. Neil Luman wäre da auch zu erwähnen. Na ja. Neil war scharf auf Mary. Und sie hat ihm ab und zu schöne Augen gemacht. Es war ein Spiel für sie. Für ihn nicht. Aber rangelassen hat sie ihn sicher niemals. Nein. Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen. Neil Luman ist Boxpromoter. Vielleicht haben Sie schon mal von ihm gehört.«
    »Nein«, sagte Zamorra lakonisch. »Fallen Ihnen sonst noch Namen ein?«
    »Warten Sie mal…« Sikking kratzte sich am Kinn und fuhr sich anschließend nachdenklich über die eingeschlagene Nase. »Bob Zappa vielleicht. Ein Busfahrer. Neger. Netter Junge. Er hat Mary schon gekannt, als ich noch keine Ahnung hatte, daß es sie gibt. Sie war sehr gut mit ihm, aber nicht intim. Tja, und vielleicht sollte ich auch noch den Anlageberater William Morrison erwähnen…«
    Burke Sikking nannte diesen Namen nur ganz beiläufig, so als hielte er nicht viel von Morrison. Mit herabhängenden Mundwinkeln sagte er: »Er war ganz verrückt nach Mary…«
    William Morrison!
    Zamorra horchte erregt auf.
    William Morrison! Der Anlageberater von David Winner. Zamorra erinnerte sich an Winners Worte: Morrison hatte Jessica Bowen sehr verehrt.
    Sehr verehrt!
    Und nun: Burke Sikking sagte, daß dieser William Morrison, genau derselbe Mann, verrückt

Weitere Kostenlose Bücher