Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0004 - Im Totenreich der Ghouls

0004 - Im Totenreich der Ghouls

Titel: 0004 - Im Totenreich der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
weiter.
    »Miß Smithers!« schrie Benson.
    Zwei Schritte machte er noch.
    Plötzlich erstarrte er mitten in der Bewegung. Seine rechte Hand fuhr ans Herz. Das Grauen nahm ihm schlagartig den Atem.
    »O mein Gott!« preßte er mühsam hervor.
    Zu Tode erschrocken, starrte er auf das bleiche Skelett, das zwischen all den Gegenständen auf dem Boden lag…
    ***
    Butter, Jam, Ham and Eggs, Toast und Tee, viel Tee - für Nicole Duval ohne, für Bill Fleming und Professor Zamorra mit Milch -, daraus bestand das Frühstück, das sie im Speisesaal des Hotels Four Seasons zu sich nahmen.
    Obgleich mittlerweile Zamorras Annoncen in sämtlichen Londoner Zeitungen erschienen waren, blieb der senffarbene Koffer weiterhin verschollen. Da der Professor zwar auf den Kofferinhalt - bis auf das kostbare Amulett - verzichten konnte, den silbernen Talisman aber um jeden Preis wiederhaben wollte, hatte er noch vor dem Frühstück wieder den Heathrow Airport angerufen. Da kannten ihn nun schon alle Angestellten. Und ihre Antwort war immer noch dieselbe. Man bedaure sehr, daß sich der Koffer immer noch nicht gefunden hatte.
    Nach diesem Gespräch hatte Zamorra kurz mit Professor Paul Hunnicutt telefoniert, um ihn, wie versprochen, auf dem laufenden zu halten.
    Auf Zamorras Frage, wie die Versuchsreihe mit John Colvin verlief, erzählte Hunnicutt von einigen verblüffenden psycho- und telekinetischen Demonstrationen, die Colvin geliefert hatte. Zamorra bedauerte ehrlich, nicht dabeigewesen zu sein.
    Danach war er mit Nicole und Bill in den Speisesaal gegangen.
    Nun schluckte er eben den letzten Toast hinunter und spülte mit gesüßtem Tee nach.
    Am Speisesaaleingang entstand eine rasch zunehmende Unruhe. Die Hotelgäste an den anderen Tischen hoben irritiert und ärgerlich, weil sie in ihrer Ruhe gestört wurden, die Köpfe und schauten in die Richtung, aus der die grimmigen Verwünschungen kamen.
    Auch Nicole Duval, Bill Fleming und Zamorra wandten sich um.
    Zwei Kellner redeten zischelnd auf einen Mann ein und versuchten ihn abzudrängen.
    »Ach, lassen Sie mich doch in Ruhe, verdammt noch mal!« knurrte der Mann.
    Es war Burke Sikking. Er schüttelte die beiden Kellner mit einer unwilligen, kräftigen Bewegung ab und stampfte mit schweren Schritten durch den Speisesaal auf Zamorras Tisch zu.
    Sikkings Blick war wütend. Er wies mit dem Daumen nach den Kellnern, die ihn verfolgten.
    »Sagen Sie denen, sie sollen mich in Ruhe lassen, Professor Zamorra. Sonst gibt es hier gleich ein Blutbad!«
    Die Kellner kamen trotzdem heran.
    Erst als Zamorra ihnen kurz zunickte und sagte, dieser Mann wäre sein Gast, wandten sie sich um und gingen dahin zurück, wo sie hergekommen waren.
    »Möchten Sie mit uns frühstücken, Mr. Sikking?« fragte Zamorra.
    Burke Sikking war furchtbar aufgeregt. Bestimmt nicht nur wegen der beiden Kellner, das erkannte der Professor auf den ersten Blick. Dieser Mann hatte Sorgen. Große Sorgen.
    Ächzend ließ sich Sikking auf den freien Stuhl fallen, der Zamorra gegenüberstand. Nun hatte er Nicole zur Linken und Bill Fleming zur Rechten. Er beachtete sie kaum.
    »Ach was! Frühstücken!« knurrte er, während er sich über die zuckenden Lippen fuhr. »Als ob ich das jemals wieder könnte! Ich fürchte, ich werde überhaupt nie mehr einen Bissen hinunterbringen.«
    »Warum sind Sie so aufgeregt, Mr. Sikking?« fragte Zamorra.
    Sikking stützte den kantigen Schädel in die Hände und stöhnte verzweifelt.
    »Erst Jessica - jetzt Mary…«
    Zamorra blickte erschrocken auf.
    »Mary? Sprechen Sie von Mary Smithers?«
    »Ja, Professor!«
    Bill Fleming und Nicole kannten Sikkings Geschichte bereits von Zamorra. Bill wußte auch, daß Mary Smithers jenes Mädchen war, das er so attraktiv gefunden hatte, daß er es unbedingt an seinen Tisch holen wollte, was Sikking jedoch mit seinen schweren Pranken vereitelt hatte.
    Nicole Duval wußte von dieser Geschichte nichts. Zamorra hatte keinen Grund gesehen, ihr das auf das hübsche Näschen zu binden.
    »Wollen Sie damit sagen…«, begann Zamorra bestürzt.
    »Ja, Professor!« fiel ihm Burke Sikking ins Wort. »Das will ich damit sagen. Mary… Meine Mary… Dieser - dieser verdammte, gottverfluchte elende Ghoul…! Er hat meine Mary umgebracht!«
    Burke Sikking fuhr sich ächzend an die pochenden Schläfen. Sein Gesicht war wutverzerrt.
    »Es klingt sicherlich hart, Professor, aber bei Jessica war mir das ziemlich egal. Ich habe sie nicht gemocht, und sie mochte mich nicht.

Weitere Kostenlose Bücher