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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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drangen lärmend mehrere Männer herein. Zwei von ihnen schlugen die Tür wieder zu und verriegelten sie, obwohl noch einige andere Passagiere nachdrängen wollten.
    Bis auf wenige Ausnahmen sprangen die im Speisesaal Anwesenden von ihren Sitzen und vervollständigten die plötzliche Verwirrung. In dem Geschrei war kein Wort zu verstehen, bis endlich einer der Männer donnernd um Ruhe bat und seine Forderung mit einer erhobenen Pistole unterstrich.
    „Alles hinsetzen!" befahl der Unbekannte. „Ich habe ein paar kurze Fragen an Sie, meine Herrschaften. Wer von Ihnen trägt eine Waffe bei sich? Bitte, melden Sie sich unverzüglich! Es geht nicht darum, daß sie Ihnen abgenommen werden soll, sondern darum, daß Sie sie gebrauchen."
    Als erste kam John Marshalls Hand hoch. Seinem Beispiel folgten verschiedene andere - und schließlich auch Homer G. Adams. Insgesamt waren es sieben Leute.
    Sogleich wurde wieder die Frage laut, was das alles zu bedeuten habe.
    „Ruhe!" donnerte die Stimme noch einmal. „Wir befinden uns in einer kritischen Lage. Mehrere Passagiere haben die Mannschaft des Schiffes überwältigt und die Gewalt übernommen. Einige von ihnen sind im Passagierraum und entwaffnen die Reisenden. Es kommt jetzt in erster Linie darauf an, diese Tür zu bewachen, daß niemand hindurchgelangt. Sodann bitte ich um geeignete Vorschläge, wie der rechtmäßige Zustand an Bord wiederhergestellt werden kann."
    „Sie können die Tür nicht sperren!" begehrte eine Dame auf. „Mein Mann und meine Kinder befinden sich im Passagierraum!"
    Andere Leute meldeten sich mit ähnlichen Bedenken, doch sie waren in der Minderzahl und fanden kein Gehör.
    „Wir können jetzt nicht auf besondere Wünsche von einzelnen Rücksicht nehmen, meine Herrschaften. Ich muß Sie bitten, Disziplin zu wahren und an die Gefahr zu denken, in der wir uns befinden."
    „Es wäre gut", kam eine Stimme aus dem Hintergrund, „wenn wir die Gefahr nicht unterschätzten. Wer sich gegen Banditen auflehnt, könnte den kürzeren dabei ziehen. Im übrigen wird es diese Bande kaum auf unser Leben abgesehen haben, sondern höchstens auf unseren Besitz. Ich schlage daher vor, sofort zu kapitulieren, denn nur dadurch retten wir mit Sicherheit unser Leben."
    „Feigling!" rief jemand protestierend.
    Ein anderer sprach den Verdacht aus: „Sie gehören wohl auch mit zu dieser Gangsterbande...!"
    „Es wäre gut, es spräche jeweils nur einer!" verlangte John Marshall. „Ich glaube, ich habe die Möglichkeit, Ihnen allen eine gewisse Aufklärung über diesen Vorgang zu geben. Bedingung ist jedoch, daß wir den Eingang zum Passagierraum scharf bewachen."
    Mehrere bewaffnete Männer drängten sich nach vorn und versicherten, diese Aufgabe zu übernehmen.
    „Erzählen Sie!" forderte dann der erste Sprecher John Marshall auf.
    „Ich schicke voraus, daß ich selbst nichts Bestimmtes weiß", begann dieser. „Ich bin aber so weit orientiert, daß ich einen begründeten Verdacht aussprechen kann, nach dem die Gefahr für uns keineswegs zu bagatellisieren ist. Die Gangster haben ohne Zweifel Verlangen nach unserem Besitz. Und zwar auf einen ganz bestimmten Besitz in Höhe von etwas mehr als 23000 Pfund Sterling. Dieses Geld haben sie bereits an sich gebracht."
    „Warum dann diese ganze Sache?" fragte jemand. „Will man die anderen, wie mich zum Beispiel, ungeschoren lassen?"
    „Wahrscheinlich. Man hat es jedenfalls kaum noch auf Ihr Geld abgesehen, sondern wird sich höchstens noch für den Schmuck Ihrer Gattin interessieren. Die größere Gefahr für uns liegt darin, daß die Gangster dem Bestohlenen wahrscheinlich nach dem Leben trachten. Denn das Geld - und darüber hinaus noch andere Dinge, die hier nicht zur Debatte stehen - ist ihnen nur dann sicher, wenn sie den Mann töten."
    „Wer ist das?"
    „Das ist jetzt völlig nebensächlich." Adams ließ Marshalls Widerspruch nicht gelten. Er stand auf und machte eine Verbeugung vor den Anwesenden.
    „Dieser Mann bin ich. Bitte, verzeihen Sie, wenn ich Sie allein durch meine Anwesenheit in eine solche Verlegenheit gebracht habe, doch letzten Endes bin ich völlig schuldlos an der Sache."
    Adams fühlte Marshalls Hand auf der Schulter und nahm gehorsam wieder Platz. Es war jetzt besser, wenn John Marshall sprach.
    „Wir werden sehr bald zum Handeln gezwungen sein, meine Damen und Herren. Aus diesem Grunde vermeiden Sie bitte überflüssige Zwischenfragen. Die Gefahr besteht für uns alle, so uninteressant die

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