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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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Schuß getroffen hat. Hat jemand ein zweites Magazin?"
    „Sie werden sich verausgaben", sagte plötzlich eine Männerstimme mit japanischem Akzent, auf die außer John Marshall - niemand vorbereitet gewesen war. Die Männer fuhren herum und starrten in das Gesicht Tako Kakutas.
    „Wer ist das?" stotterte der Boß.
    Er war psychisch so sehr durcheinander, daß der Japaner kaum noch Schwierigkeiten hatte, mit dem Psychostrahler in seiner Tasche den letzten Widerstand zu brechen.
    „Ich bin ein Freund, meine Herren! Legen Sie Ihre Waffen hierher, und treten Sie bis an die Wand zurück! Es wird Ihnen nichts geschehen."
    Sekunden später standen die sechs anwesenden Banditen entwaffnet an der Wand und ließen sich fesseln. Kurz darauf war auch der Rest der Gangster überwältigt und die Besatzung befreit.
    John Marshall wechselte noch ein paar Worte mit dem Kommandanten des Clippers und wünschte ihm eine gute Weiterreise nach Tokio. Nach dem glücklichen Ausgang des Abenteuers umdrängten ihn die Menschen, luden ihn zu einer üppigen Speisetafel ein und stellten tausend Fragen.
    „Ich muß Sie enttäuschen, meine Damen und Herren! Denn ich verlasse hier mit Mr. Adams den Clipper. Zu einer völligen Aufklärung der Ereignisse bin ich nicht befugt, und ich möchte Sie bitten, sich mit der Tatsache abzufinden, daß Sie alle noch einmal gesund und ohne Schaden davongekommen sind."
     
    *
     
    „Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet", sagte Homer G. Adams zu Marshall, nachdem der Clipper, mit den Banditen an Bord, über ihnen in den Wolken verschwunden war. „Aber ich wünsche einige Erklärungen, die Sie den Passagieren verweigerten."
    „Brauchen Sie die eigentlich noch?"
    „Wieso nicht? Halten Sie mich für einen Hellseher?"
    „Das müssen wir erst herausbekommen. Immerhin waren Sie der erfolgreichste Börsenspekulant und Finanzmakler aller Zeiten. So etwas kommt nicht von selbst. Supergenies besitzen in der Regel einen sechsten Sinn. Sie sind natürlich, übernatürlich oder übersinnlich - wie Sie es nennen wollen."
    „Glauben Sie an einen derartigen Spuk?" fragte Adams.
    „Nein", sagte Marshall, „denn Sie müssen Wissenschaft und Religion voneinander trennen. In dem einen Fall weiß man etwas, in dem anderen glaubt man etwas. Und die Parapsychologie ist eine Wissenschaft."
    „Ich lasse mich gern belehren", nickte Adams mit hochgezogenen Augenbrauen. „Bisher verstand ich nur etwas von Geld."
    „Und damit von Psychologie der Massen. Von der Psychologie zur Parapsychologie ist es aber nur ein Schritt, selbst wenn er über eine Mauer führt. Sie wundern sich zum Beispiel über das Erscheinen meines Freundes Kakuta. Sobald Sie parapsychologisch aufgeklärt sind, wundern Sie sich nicht mehr."
    „Sie sind also ein Para?" fragte Adams, indem er sich an den Japaner wandte. „Ich gebe zu, daß mich Ihr Erscheinen nicht weniger überrascht hat als die Gangster. Doch letzten Endes wird es auch dafür eine natürliche Erklärung geben."
    „Freilich", nickte der kleine Japaner freundlich. „Sobald Sie Teleportation als etwas Natürliches ansehen, stimmt es."
    „Tele... was?"
    „Ich bin ein Kind japanischer Eltern, die bei dem Abwurf der ersten amerikanischen Atombombe im Jahre 1945 starker radioaktiver Bestrahlung ausgesetzt waren. Dadurch erfolgte eine Mutation der Erbanlagen. Und ich wurde ein Mutant."
    Homer G. Adams schwieg, und aus seinem Lächeln verschwand die letzte Spur von Ironie. Schließlich sagte er: „Sie können also ohne technische Hilfsmittel aufgrund einer biologischen Kapazität Ihren Körper in die Energieform übertragen und an einer beliebigen anderen Stelle wieder entstehen lassen, wenn ich Sie richtig verstanden habe?"
    Tako Kakuta nickte. „Im Prinzip ja, nur hält sich dieser beliebige Ort in engen Grenzen. Vielleicht kann ich durch dauerndes Training die Entfernungen langsam steigern."
    „Das ist enorm, Mr. Kakuta. Sie sollten bei Ihren Fähigkeiten..."
    Adams brach mitten im Satz ab. In seinem Gehirn schien sich plötzlich ein wichtiger Kontakt geschlossen zu haben.
    „Sprechen Sie weiter!" forderte ihn Marshall auf. „Kakuta ist immer ein dankbarere Mensch, wenn man ihm gute Ratschläge gibt."
    „Einen Augenblick, bitte", verlangte Homer G. Adams. „Wie war das mit dem Scharfschützen Jim vorhin? Wo sind die beiden Männer in den seltsamen Anzügen geblieben? Und vor allem, wieso hat er sie nicht erschießen können?"
    „Das sind viele Fragen auf einmal. Jim konnte deshalb

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