0006 - Das Mutanten-Korps
nichts ausrichten, weil seine Geschosse von einem Energieschirm absorbiert wurden. Den beiden Männern ist tatsächlich nichts geschehen. Sie haben sich zurückgezogen, um unser Schiff heranzuschaffen. Denn schließlich wollen wir ja schnellstens von hier verschwinden. Wenn ich mit unserem Captain spreche, wird er Sie sicherlich nach Tokio bringen."
„Was soll ich in Tokio, Marshall? Ich hätte von dort aus doch wieder weiterfliegen und dann in Peking noch einmal umsteigen müssen. Bin ich nicht hier meinem Ziel viel näher?"
„Hier in der Steppe am Fuß des Kardamomgebirges?„
„Warum reden wir nicht offen miteinander, Marshall? Sie haben es doch seit London auf mich abgesehen, nicht wahr?"
„Stimmt. Seit wann wissen Sie das ?"
„Mein Gehirn muß in den letzten vierzehn Jahren sehr gelitten haben. Jetzt, in diesem Augenblick, sehe ich erst klar. Aber Sie sind kein minderer Dummkopf als ich. Wir hatten beide die gleichen Ziele, und trotzdem wußte der eine nicht von dem anderen."
„Irrtum! Ich wußte es schon."
„Sie kannten meine Absichten? Seit wann?"
„Seit Sie das Zuchthaus verließen. Wir waren sehr interessiert an Ihrer Person. Sie werden das begreifen, wenn Mr. Rhodan Ihnen in allen Einzelheiten berichtet hat, wie schlecht unsere Finanzen stehen."
„Und da sind Sie ausgerechnet auf mich verfallen?"
„Was hätte wohl nähergelegen? Sie sind zweifellos das größte Finanzgenie aller Zeiten. Unser Glück war es, daß man Sie nach jenem aufsehenerregenden Prozeß wenigstens leben ließ. Uns fielen in einem Archiv mehrere Zeitungsberichte aus dem Jahre 1957 auf, und wir haben sie und Ihre Vergangenheit eingehend studiert. Rhodan entschloß sich. Ihnen eine Amnestie zu verschaffen und auf Ihren weiteren Lebensweg derart achtzugeben, daß Sie bald zu uns fänden."
„Moment! Ich wurde wegen guter Führung vorzeitig entlassen..."
„So kann man es auch nennen. Jedenfalls haben unsere Agenten mit einigen arkonidischen Hilfsmitteln den Entschluß des Innenministers beschleunigt. Es gibt da so ein nettes Psychogerät, das mit sehr hohen Frequenzen die Entschlußfreudigkeit des Individuums beeinflußt. Sie haben es bereits in Tätigkeit gesehen, als Kakuta die Gangster entwaffnete."
„Das ist alles schön und gut", wehrte sich Adams mit der letzten Faser seines gesunden Mißtrauens. „Sie haben mir mit Mr. Kakuta einen echten Teleporter vorgestellt, Sie haben ferner innerhalb weniger Minuten die unglaublichsten technischen Errungenschaften demonstriert. Aber da ist noch Ihre Behauptung, daß Sie bereits meine Absichten kannten, als ich das Zuchthaus verließ. Ich habe zwar in den letzten Wochen alle Zeitungsberichte über Perry Rhodan mit Bewunderung verfolgt, und in mir reifte auch der Wunsch, diesem Mann zu dienen, wenn ich nur die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Aber ich habe dennoch über diese Pläne zu keinem Menschen ein Sterbenswörtchen verlauten lassen."
„Sie haben daran gedacht. Das genügte für mich ..."
Da Adams wiederum nicht sofort antworten konnte, half ihm der lächelnde Japaner weiter.
„John Marshall ist unser zweiter Para. Damit erklärt sich alles, Mr. Adams. Er ist Telepath. Und wenn Sie sehr intensiv an etwas denken, dann kann er sich schon einen Vers darauf machen."
„Langsam wird mir schwindlig, meine Herren. Ich bin nicht mehr der Jüngste. Und Sie sollten etwas Rücksicht auf mich nehmen!"
„Wenn Sie in Perry Rhodans Dienste treten, werden Sie sich an manche scheinbare Unglaublichkeit gewöhnen müssen. Doch wir haben die Erfahrung gemacht, daß sich der Mensch diese Dinge sehr schnell aneignet. - Ah, da kommen unsere Freunde. Geben Sie mir Ihre Tasche, Mr. Adams!"
„Kommt gar nicht in Frage! So alt bin ich nun auch noch nicht, daß ich für ein paar Kilo Papiergeld einen Gepäckträger brauche. - Übrigens, eines haben Sie mir noch zu erklären vergessen, obgleich ich jetzt schon selbst darauf kommen sollte. Der Gangsterboß hat Ihnen doch Rangun als Ziel angegeben. Trotzdem wußten Sie, daß er hier landen würde. Haben Sie das auch telepathisch herausgefunden?„
„Nur so! Meine ganze Verhandlungsbereitschaft war nur Bluff. Ich brauchte lediglich eine kurze Unterhaltung mit dem Mann, um seine wirklichen Pläne zu erfahren. Als ich dann wußte, daß er westlich von Madura landen würde, brauchte ich unsere Freunde in der Gobi lediglich darüber zu informieren. Den Rest haben die dann besorgt."
Vor Marshall, Adams und Kakuta senkte sich die riesige
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