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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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den ersten starken Verlusten ließ die Kauffreudigkeit schnell nach. Man munkelte von Börsenschluß, doch viele protestierten.
    Die Beauftragten der GCC hielten sich noch sehr zurück. Die Anweisungen ihres Auftraggebers ließen selbst bei dem jetzt sehr günstigen Stand noch keine Käufe zu. Als das Geschäft jedoch völlig stagnierte, machte Dr. Haggard einen bescheidenen Versuch. Er drückte dabei Standard Oil um Punkte und brachte die Gemüter wieder in Erregung. Die Preise fielen weiter. Sie fielen rapide. Zehn Minuten lang. Haggard zog sich dabei schnell wieder zurück und ließ die anderen arbeiten, bis schließlich die Kauffreudigkeit das Angebot überstieg. Opiat Ltd. zog fünf Minuten vor eins plötzlich an. Homer G. Adams sagte in seinem Büro ein harmlos trockenes Schimpfwort und gab seine Anweisung ins Mikrofon.
    „Sie haben Opiat gekauft, Manoli. Machen Sie ein auffälliges Privatgeschäft mit Captain Klein. Gehen Sie um 40 herunter! Die Sache bleibt in der Familie. Uns kann dabei nichts geschehen."
    Drei Minuten vor eins hatte Opiat Ltd. 10 Prozent seines Eröffnungswertes verloren. Die meisten anderen Effekten hielten sich nicht viel besser. Doch kurz vor Börsenschluß gab es kaum noch einen entschlußfreudigen Makler, so, daß der Tag trotz riesenhafter Verluste beruhigt zu Ende zu gehen schien.
    Doch im letzten Augenblick platzte Homer G. Adams dickste Bombe. Aus mehreren Kofferradios erhielt man eine Sondermeldung aus Sydney, der zufolge ein unbekanntes Raumschiff in der Timorsee eine ganze Fischerflotte kilometerhoch in die Luft entführte und dann zur Erde zurückfallen ließ. Der Sprecher des New Yorker Senders schloß seine Durchsage: „...Annahmen, daß es sich um eine Aktion der sogenannten Dritten Macht handele, müssen von der Hand gewiesen werden. Nach den neuesten diplomatischen Absprachen muß die Dritte Macht als völlig loyal betrachtet werden. - Nach dem Absturz der Flotte in der Timorsee, bei dem schätzungsweise 400 Menschen ums Leben kamen, schoß das unbekannte Raumschiff erneut herab und öffnete dabei eine größere Anzahl von Schotten beziehungsweise Luftschleusen. Nach der Art von Fallschirmjägern sprangen mehrere tausend groteske Lebewesen über dem Wasser ab, schwammen einige Minuten lang an der Oberfläche und ließen sich dann hinuntersinken. - Es besteht kaum noch ein Zweifel, daß es sich um nichtmenschliche Lebewesen handelt, für deren Organismus Wasser ein geeignetes Element ist. Ob auf diese Weise eine Invasion auf die Landmassen geplant ist, bleibt abzuwarten. Das Hauptquartier der Vereinten Nationen hat in einer ersten Verlautbarung bekanntgegeben, daß sofort entsprechende Schritte gegen die Eindringlinge unternommen werden."
    An einen Börsenschluß war nicht mehr zu denken. Die Aktien brannten ihren Besitzern plötzlich in den Fingern. Die härtestgesottenen Makler verloren die Nerven und verkauften um jeden Preis. Ganze Konzerne und Trusts wechselten ihre Besitzer innerhalb einer Viertelstunde. Sie wurden wie verfaultes Obst angepriesen, und niemand schien sich darüber zu wundern, daß es immer noch Leute gab, die ein kleines Sparguthaben für dieses verfaulte Obst hergaben.
    Die Börse schloß ohne eine feste Notierung. Sie bestätigte den größten Börsenkrach seit 1929. Die gesamte Weltwirtschaft schien erstarrt.
    Auf der einen Seite mochten ruinierte Industriekapitäne ihren letzten Cent für Telefongespräche ausgeben, um mit ihren Leidensgefährten um die ganze Welt zu sprechen. Auf der anderen Seite schien bei anderen Unternehmen bereits das Schweigen der gestorbenen Wirtschaft hereinzubrechen. Wie zum Beispiel bei der GCC.
    Homer G. Adams hatte jede Telefon- oder Funkverbindung zu seinen Mittelsmännern abgebrochen. Er wollte nicht einmal das Risiko eingehen, belauscht zu werden. Er fühlte sich wohl in dieser Stille.
    Homer G. Adams saß hinter seinem Schreibtisch, dachte nach und wartete.
     
    *
     
    Gegen 16 Uhr klingelte das Telefon. Abraham Weiss war am Apparat. „Hallo, Mr. Weiss! Sie sind es?"
    „Was halten Sie von der Situation, Mr. Adams?"
    „Ein netter Scherz, Mr. Weiss. Morgen wird alles vergessen sein."
    „Demnach wären Sie der einzige Optimist auf dem ganzen Erdball."
    „Es ist mein Ehrgeiz, der letzte Optimist zu sein. Doch ich hoffe, es werden sich noch einige Glaubensbrüder finden lassen. Weshalb rufen Sie an, Mr. Weiss? Möchten Sie auf mein Angebot zurückkommen?"
    „Legen Sie noch Wert darauf?"
    „Was dachten Sie? Für

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